Kontaktstudientage Osnabrück: Kooperationen und Netzwerke
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Zum Auftakt der Veranstaltung betonte Prof. Dr. Stephan Krusche aus Weihenstephan in seinem Vortag „Entwicklung, Gestaltung und Steuerung von Unternehmenskooperationen“, dass Kooperationen den beteiligten Unternehmen und Kunden vor allem Vorteile bieten müssten. Damit das geschieht, seien geeignete Strukturen und Prozesse Voraussetzung. Nur so ließe sich der Zusatznutzen einer Kooperation effektiv umsetzen.
Von staatlicher Seite besteht großes Interesse, die Kooperation von kleineren und mittleren Unternehmen mit Hochschulen zu fördern. Zu diesem Zweck sind sowohl von Seiten des Bundes als auch der Länder vielfältige Förderprogramme aufgelegt worden. Prof. Dr. Helga Kanning stellte diese Programme für Fachhochschulen und regional ansässige Unternehmen vor. Sie seien besonders geeignet, den Wissenstransfer in diese Unternehmen zu fördern. Ergänzend dazu stellte Dr. Gerold Holtkamp, Leiter der gemeinsamen Technologiekontaktstelle der Fachhochschule und der Universität Osnabrück, ein Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums vor, das besonders die Entwicklung der Kooperation kleiner und mittlerer Unternehmen im Bereich von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zum Ziel hat.
Ein gelungenes Beispiel für Netzwerke präsentierte der Geschäftsführer der INDEGA Dr. Hans-Joachim Labowsky. Die INDEGA ist ein Zusammenschluss von Unternehmen aus der Zulieferindustrie und einigen produzierenden Betrieben. Sie bündelt gemeinsame Aktivitäten auf Messen und in den Medien, organisiert Fortbildungsveranstaltungen und bringt eigene Fachveröffentlichungen für den Gartenbau heraus. Wolfgang Kräss leitet ein Unternehmen, das diesem Netzwerk angehört. Er hatte sich mit anderen Unternehmen zusammengefunden, um gemeinsam Märkte in Osteuropa zu erschließen und berichtete über seine Erfahrungen der gemeinsamen Zusammenarbeit.
Am Niederrhein befindet sich momentan das Netzwerk „Agrobusiness Niederrhein“ im Aufbau, das der besonderen Stellung der Landwirtschaft und des Gartenbaus dort Rechnung trägt. Dr. Anke Schirocki von der Landwirtschaftskammer Nordrein-Westfalen stellte dieses Netzwerk vor. Das Besondere daran ist, dass sich nicht nur Unternehmen der Branche, sondern auch die Kommunen, Landwirtschaftskammern und Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen haben, um neue Geschäftspotenziale und Ideen zu fördern.
Abschließend stellte Burkhart Preckel-Schweighöfer, Gemüsegärtner Kalkriese, sein Netzwerk zum Betrieb eines regionalen Abonnementsystems für ökologisch erzeugte Produkte vor. Schon sein eigener Betrieb habe sich als Kooperation von mehreren Gärtnereien entwickelt. Er wies auf die Notwendigkeit von ständiger Lieferfähigkeit und Präsenz am Markt hin, die sein Betrieb nur in Kooperation mit anderen leisten könne.
Fachhochschule Osnabrück, Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur
Dr. Hans-Peter Römer
(c) DEGA P&H online, 20.11.09
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