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BVZ: Gartenbau trotzt der Finanzkrise

"Das Wetter, der Pegelstand der Energiepreise und neue Direktiven der EU beeinflussen den Markterfolg deutscher Zierpflanzenprodukte mehr als die Finanzkrise“, so lautete das Resümee von Michael Baumeister, Gartenbau-Versicherung VVaG, anlässlich der Delegiertenversammlung des Bundesverbands Zierpflanzen (BVZ), die vom 23. bis 24. Oktober im Raum Wiesbaden stattfand.
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Nach seiner Analyse drohen dem deutschen Zierpflanzenbau durch die Finanzkrise keine einschneidenden Veränderungen. Anders sehe dies schon jetzt in den Niederlanden aus. Durch die dort vorherrschenden Großstrukturen und die stärkere Bindung an die Banken sei das Befinden der Betriebe in unserem Nachbarland stark vom Befinden der Banken abhängig, so Baumeister.

Die Einschätzung Baumeisters wird gestützt durch die Aussagen der Delegierten des BVZ. Danach wird der bisherige Marktverlauf von den Zierpflanzenproduzenten als verhalten zufriedenstellend bezeichnet. Wobei sowohl der Wetterverlauf im Frühjahr wie auch im Herbst einmal mehr als Hauptindikator bezeichnet wurde.

So reichten nach dem anhaltend guten Wetter im August und September und dem daraus resultierenden flauen Marktverlauf wenige kalte Tage im Oktober aus, um das Geschäft wieder anzukurbeln.


Einzig die Innenraumbegrüner, bei denen Banken und Versicherungen zu den wichtigsten Kunden zählen, haben Auftragsrückgänge zu verzeichnen.

Von der Vielzahl der im BVZ bearbeiteten Themen wurden in der Diskussion mit den Delegierten die Themen Energie, Pflanzenschutzmittel und PR besonders hervorgehoben. „Lange erwartet, viel diskutiert, endlich veröffentlicht - aber letztlich eine große Enttäuschung“, kommentiert der Vorsitzende des BVZ, Heinrich Hiep, das Bundesprogramm zur Steigerung
der Energieeffizienz
. Die Maßstäbe seien viel zu hoch gesetzt und der ursprüngliche Gedanke der Bundesregierung, die Gärtner mit diesem Programm nach dem Urteil der EU zur Teilerstattung der Mineralölsteuerrückerstattung zu entlasten, sei in keiner Weise erfüllt. Jetzt gelte es zu prüfen, so Hiep, in welchem Umfang investitionswillige Unternehmer Anträge stellen können.


Beim Bericht zum Thema Pflanzenschutz wurde neben der Diskussion um anstehende Änderungen im Pflanzenschutzrecht vor allem über den Einsatz illegaler Pflanzenschutzmittel im Zierpflanzenbau und die behördlichen Untersuchungen im zurückliegenden Jahr diskutiert.

Hiep machte gegenüber den Delegierten deutlich, dass der illegale Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in keiner Weise akzeptiert werden kann, unterstrich jedoch, dass die Politik gefordert sei, die Zulassung von Mitteln in anderen EU-Ländern möglichst schnell auf Deutschland zu übertragen.


Intensiv diskutiert wurden die Konsequenzen aus dem Wegfall des Absatzfondsgesetzes und die Auswirkungen auf die Branche einerseits und die neuen Wege andererseits. So wurde die Neustrukturierung der AMI (Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH) dargestellt und über die neuen Aufgabenstellungen für den Zierpflanzenbau informiert.

Die Delegierten zeigten sich dabei besonders glücklich darüber, dass die Arbeit in den wichtigsten Bereichen der Marktdatenerstellung ohne große Lücke fortgesetzt werde. Schwieriger gestalte sich die Neustrukturierung im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und die Kompensation nach dem Wegfall der CMA. Den Delegierten wurde das Konzept des ZVG vorgestellt, das vorsieht, dass mit Beginn am 1. November 2009 der Aufbau eines kreativen und effizienten PR-Dienstleistungsangebots für die Gesamtbranche erstellt werden soll.


Parallel zu den inhaltlichen Diskussionen standen auch in diesem Jahr Betriebsbesichtigungen besonders im Fokus der Veranstaltung.

Neben der großen Vielfalt der Orchideenneuzüchtungen der Brüder Hassinger, Wiesbaden, und der Darstellung der Firmenphilosophie der Firma Kientzler stand auch ein Besuch der Forschungsanstalt Geisenheim auf dem Programm.

Den Delegierten wurden dort die aktuellen Versuchsergebnisse zu Fragen des Qualitätsmanagements im Institut von Prof. Dr. Ludger Hendriks präsentiert, Aktuelles zum Thema Schnittgrün von Helmut Eigemann, Landesbetrieb Hessen, vorgestellt sowie aktuelle Informationen von Prof. Dr. Dr. Walter Wohanka aus dem Institut für Phytomedizin zum Thema Betriebshygiene und Desinfektion dargestellt.

Die nächste Delegiertenversammlung des BVZ wird vom 22. bis 23. Oktober 2010 im Raum Papenburg stattfinden.

ZVG
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