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Gartenbau Baden-Württemberg: Große Unterschiede zwischen den Sparten

Das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg stellt dem Gartenbau mit den Orientierungsdaten Datenmaterial über die wirtschaftlichen Ergebnisse des Jahres 2005 beziehungsweise 2004/2005 von über 500 Betrieben zur Verfügung.
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Die von den Steuerbüros erhobenen Daten werden beim Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau in Hannover anonym verrechnet.

Wie 2004 mussten auch 2005 exakt 56 % der 523 ausgewerteten Gartenbaubetriebe negative Reinerträge verzeichnen. Rund 27 % zahlten den angestellten Arbeitskräften einen höheren Lohn als an Netto-Arbeitsproduktivität erwirtschaftet wurde.
Die Energiepreise machten vor allem den indirekt absetzenden Zierpflanzengärtnern zu schaffen, deren Aufwendungen für Heizmaterial pro m² Gewächshausfläche gegenüber 2004 um 12 % stiegen. Gleichzeitig machten gestiegene Aufwendungen für Saat- und Pflanzgut zu schaffen. Bezogen auf den m² Glasfläche stiegen sie gegenüber 2004 um 11 %.

Zwar senkten die indirekt absetzenden Zierpflanzengärtner ihre Aufwendungen für Handelsware und Löhne. Dennoch verschlechterte sich das Verhältnis von Aufwand und Ertrag, da die Erlöse, bezogen auf den m², um mehr als 3 Euro nachgaben. Ein absoluter Reinertrag von mehr als 22 000 Euro ist dennoch immer noch ein vergleichsweise guter Wert.

Sehr erfreulich entwickelten sich die Zahlen im Gemüsebau, der trotz höherer Energiepreise seinen Aufwand insgesamt reduzieren und gleichzeitig die Erlöse steigern konnte. Das Aufwands-/Ertragsverhältnis verbesserte sich.


Einbruch bei Baumschulen
Bei gestiegenen durchschnittlichen Lohnaufwendungen und deutlich geringeren Werten bei der Arbeitsproduktivität konnten die direkt absetzenden Baumschulen keine Kapitalverzinsung erwirtschaften. Die Gewinnrate halbierte sich gegenüber dem Jahr 2004. Zwar reduzierten diese Betriebe ihren betrieblichen Aufwand. Noch viel stärker aber brach der Umsatz ein, was in einem gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechterten Aufwands-/Ertragsverhältnis endete.
Exakt ein Drittel der Baumschulbetriebe zahlte einen höheren Durchschnittslohn, als an Netto-Arbeitsproduktivität erwirtschaftet werden konnte. In der Folge erzielten 56 % der ausgewerteten Betriebe keine Kapitalverzinsung, ein Anstieg gegenüber 2004 um 26 %. Der negative durchschnittliche Reinertrag ist für die Baumschulen höchst ungewöhnlich. Der Facheinzelhandel zählt wie schon in den Vorjahren zu den Sparten, die im Durchschnitt einen negativen Reinertrag und somit keine Kapitalverzinsung erwirtschafteten.


Facheinzelhandel stark heterogen
Beim gärtnerischen Facheinzelhandel fallen erneut die großen zwischenbetrieblichen Unterschiede auf. Insgesamt rund 70 % konnten keinen positiven Reinertrag erwirtschaften. Dennoch gibt es Betriebe, die – unabhängig von der Betriebsgröße – sowohl hinsichtlich des Umsatzes als auch der Rentabilität im vergangenen Jahr zulegen konnten. Es gibt durchaus Endverkaufsbetriebe mit einem Umsatz unter  250000 Euro, die in 2005 rentabel wirtschafteten. Allerdings sind es in der Mehrzahl eher die großen Betriebe mit einem Umsatz über 500 000 Euro, die den ausgewiesenen Durchschnitt nach oben drücken und gute Rentabilitätswerte ausweisen.


Dienstleister stabil
Als relativ stabil zeigt sich die Situation bei den Dienstleistern. Vor allem die Friedhofsbetriebe beeindruckten mit einem verbesserten Aufwands-/ Ertragsverhältnis, guten Produktivitäts- und Rentabilitätszahlen. Der GaLaBau erreichte beim durchschnittlich gezahlten Lohn erstmalig die 30 000-Euro-Marke. Er konnte sich aber aufgrund guter Produktivitätszahlen beim gegenüber 2004 leicht verbesserten Aufwands-/Ertragsverhältnis behaupten (siehe DEGA 19/2006, S. 4).

Christoph Hintze, LVG Heidelberg

www.dega.de, 17. Mai 2006

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