Bitte lächeln!
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Zwischenstopp am Rasthof an der Autobahn. Ich halte an der Tankstelle, um bei strömendem Regen zu tanken. An der Zapfsäule fällt mein Blick auf ein großformatiges Schild neben dem Eingang. Eine lachende Dame ist dort abgebildet. Über ihr die Aufschrift: „Immer dem Lächeln nach ... “
Zum Zahlen gehe ich an dem ansprechenden Plakat vorbei, betrete die Tankstelle und bin gespannt, wohin hier die Spur des Lächelns führt. Ich finde eine weitere lächelnde Frau auf Plakaten auf der Toilette. Über ein Automatendrehkreuz wird mein Toilettengang abgerechnet. Alles ist sauber, technisiert, aber menschenleer. Auch im Verkaufsraum sind auf Plakaten, die Kaffee zum Mitnehmen anpreisen, lächelnde Menschen zu finden.
Zwei Mitarbeiterinnen stehen hinter der Theke. Sie sind sehr mit sich selbst beschäftigt. Eine rechnet meine Einkäufe schließlich nüchtern ab und spricht nur das Allernötigste. Zum Abschied erhalte ich ein gequältes Lächeln. Trotz Ankündigung keine Spur eines echten menschlichen Lächelns.
Beim Ausgang läuft mir dann doch noch ein herzliches Lächeln über den Weg. Ein kleines Kind strahlt über das ganze Gesicht und leckt begeistert am Eis, das es eben erhalten hat. Ich lächle zurück und stelle fest: Plakate können ein echtes Lächeln nicht ersetzen. Lachen ist doch gesund und ansteckend, warum machen wir das nicht öfter?
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