Imagekampagne sorgt für Diskussion
Bei der Mitgliederversammlung der württembergischen Friedhofsgärtner im Februar löste die Vorstellung der Imagekampagne des BdF große Diskussionen aus.
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„Friedhofsgärtner sind keine Geschäftemacher mit Tod und Blumen, sondern Wegbegleiter und Berater der Hinterbliebenen“, sagte Wilfried Raff, Fachgruppenvorsitzender, vor seinen Berufskollegen. Er stellte den Erfolg der Landesgartenschau Bad Rappenau 2008 heraus und verwies gleichzeitig auf die bevorstehende Bundesgartenschau in Schwerin und das Grünprojekt in Rechberghausen, Ausstellungen, an denen sich die württembergischen Friedhofsgärtner beteiligen werden. Auch den Tag des Friedhofs in Stuttgart im letzten Jahr rückte er noch einmal in den Fokus und ermutigte seine Berufskollegen weiterhin jede Gelegenheit zu nutzen, um ihre Kompetenz als kreative, innovative und zuverlässige Dienstleister in der Öffentlichkeit zu präsentieren.
In der Öffentlichkeit auf die Friedhofsgärtner aufmerksam zu machen, das plant auch der Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) mit einer Imagekampagne (siehe DEGA PRODUKTION + HANDEL 2/2009). Diese Kampagne stellte Sybille Trawinski, ZVG Bonn, auf der Mitgliederversammlung vor. Nicht nur die Werbemotive der Kampagne sorgten bei vielen Anwesenden für Kopfschütteln. Auch die Finanzierungspläne lösten Diskussionen aus. Mit rund 400€ soll sich jeder Betrieb in Württemberg an der Kampagne beteiligen, so sieht es der Landesverband vor.
Tenor der Diskussion war, dass man einer Kampagne zustimmt, die den Berufsstand in der Öffentlichkeit präsentiert. Ob die Kampagne jedoch in der Form, wie sie geplant ist sinnvoll ist, stellten viele kritische Mitglieder infrage. Auch die Verwendung dieser Motive auf lokaler Ebene zusammen mit dem eigenen Firmenlogo als Werbung für den Betrieb hielten viele für unmöglich. Sie vermuten, dass bei sensiblen Kunden in Trauer Witzigkeit und Flippigkeit kaum angebracht sind. Der Berufsstand kämpft gegen den Vormarsch von Kolumbarien und anonymer Bestattung. Die Entscheidung dafür ist bei vielen Menschen eine Frage des Geldes, nicht die Einstellung zu einer individuellen Bestattung. Darauf gehen die Motive nach Meinung vieler Mitglieder nicht ein.
Jörg Freimuth, Geschäftsführer des BdF, erklärte auf Nachfrage, dass in Württemberg überdurchschnittlich viele Friedhofsgärtner die Kampagne nicht mittragen wollen. In den anderen Landesverbänden sei der Entwurf der Kampagne gut aufgenommen worden. Die Finanzierung sei jedem Landesverband freigestellt. Die Verbände können selbst entscheiden, ob sie ihre Mitglieder nach einem Pro-Kopf-Modell oder nach einer prozentualen Berechnung für die Kampagne zur Kasse bitten. Es sei jedoch jedem Verbandmitglied freigestellt, sich daran zu beteiligen.
Der badische Verband wird die Werbekampagne nicht mitfinanzieren. Er will seine Marketingmaßnahmen stattdessen weiterhin auf Gemeinschaftsgrabanlagen konzentrieren bo
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