100 Hektar Rosen weniger im Jahr 2008
- Veröffentlicht am
Erneut ist die niederländische Anbaufläche für Rosen 2008 um rund 100ha gesunken. Während vor zehn Jahren noch etwa 1000ha Anbaufläche vorhanden waren, sind es nun, laut „Vakblad voor de Bloe-misterij“, nur noch etwa 500ha. Dieser Rückgang ist Folge des drastisch ausgeweiteten Rosenanbaus vor allem in Afrika.
Vielfältige Gründe
Neben der wachsenden Konkurrenz aus Afrika und Südamerika sind es auch die hohen Energiekosten des vergangenen Jahrs für Heizung und Assimilationsbelichtung, die gegen eine Produktion in den Niederlanden sprechen. Auch Kosten für Arbeit, Ausgangsmaterial und höhere Umweltauflagen sowie Pflanzenschutzmittel machen die Inlandsproduktion schwieriger. Bislang konnten die immer schon hohen Produktionskosten abgefangen werden. Doch die Erlöse stagnieren oder steigen nicht im nötigen Maß.
Hoher Importanteil
Die Anteile zwischen der niederländischen Eigenproduktion und der Importware verschieben sich immer mehr. Im ersten Halbjahr 2008 waren 64% aller in der EU gehandelten Rosen Importware. Dies entsprach rund 43% des Rosen-Gesamtumsatzes der großen niederländischen Veilinge, meldet das Blumenbüro Holland. Besonders Importe aus den afrikanischen Ländern legen in den letzten Jahren zweistellig zu. Der Anbau in Äthiopien scheint zu explodieren und wächst dreistellig. Auch Ecuador wächst zweistellig in den vergangenen Jahren.
Tendenz „großblumig“
Schon seit geraumer Zeit verschiebt sich die Nachfrage nach großblumigen Rosen. Die kleinblumigen Sorten verlieren dagegen Marktanteile. Die Spray-Typen stagnieren.
Noch dominiert Rot
Bei den großblumigen Sorten dominiert nach wie vor Rot. Dennoch sanken deren Anteile in den Jahren 2005 bis 2007 zugunsten der Farben Gelb und Rosa. Die fünf Farben Rot, Gelb, Rosa, Weiß und Orange bestimmen die Farbskala mit bis zu 94%.
Anders sieht das Farbspektrum bei den kleinblumigen Rosen aus. Hier dominiert auf stabilem Niveau die Farbe Gelb. Auch ist das Farbspektrum bei der Nachfrage etwas breiter. Die ersten fünf Farben besetzen etwa 70% der Nachfrage.
Stabiles Spitzensortiment
Trotz einer großen Zahl von registrierten Sorten an den Veilingen (2007: 361 Sorten, darunter 39 neu) behaupten ‘Passion’ und ‘Grand Prix’ seit dem Jahr 2005 die Plätze eins und zwei. Es folgen im Jahr 2007 ‘Avalanche’ (3), ‘Akito’ (4) und neu ‘Aqua’ (5). Im Jahr 2006 und 2005 gehörte auch ‘Sphinx’ zum Spitzenquintett.
Trotz aller Schwierigkeiten sehen eine ganze Reihe niederländischer Rosengärtner durchaus Chancen für den Rosenanbau in den Niederlanden. So wurden im Jahr 2008 rund 30ha moderne Gewächshäuser für die Rosenkultur neu gebaut. Das waren zweimal so viel wie im Jahr zuvor. Chancen sehen auch eine Reihe niederländischer Gärtner in einem Zweitbetrieb bevorzugt in Afrika. Für ein Neubauprojekt von 1000ha auf Leasingbasis gibt es Wartelisten, auf der auch EU-Gärtner stehen. Der größte äthiopische Produzent übernimmt nun auch den Transport von Addis Abeba nach Europa für andere Gärtner. Die Lufttransportlogistik war bisher oft ein Schwachpunkt des äthiopischen Anbaus. Immerhin betragen die Kosten für den Transport bei den kleinblumigen Sorten rund 40% und bei den großblumigen Sorten rund 65% aller Kosten. HR
Barrierefreiheit Menü
Hier können Sie Ihre Einstellungen anpassen:
Schriftgröße
Kontrast
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.