Ausgaben für Blumen und Pflanzen kaum gestiegen
Der Markt für Blumen und Pflanzen stagnierte 2008 nahezu. Dies geht aus den Ergebnissen der neuesten Marktanalyse Zierpflanzen vom Herbst 2008 hervor, die durch die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) halbjährlich durchgeführt wird.
- Veröffentlicht am
2007 wurde ein Wachstum von rund 3% verzeichnet, 2008 waren es noch etwa 0,4%. Langfristig entwickelte sich der Markt positiv, seit 2000 stiegen die Ausgaben im Durchschnitt um rund 1% pro Jahr an. Die Pro-Kopf-Ausgaben erhöhten sich 2008 geringfügig auf 109 € je Einwohner.
Bester Sommer seit Jahren
Das Sommerhalbjahr 2008 beurteilten die befragten Betriebsleiter im Durchschnitt als das beste seit Jahren. Für das Winterhalbjahr 2008/2009 wird dagegen bundesweit eine leicht negative Entwicklung des Geschäftsverlaufs erwartet. Das letzte Mal fiel eine Bewertung 2005 so schlecht aus.
Im Herbst 2008 wurden insgesamt 680 Betriebe in die Auswertung einbezogen. Zwar waren viele Betriebe mit dem Verlauf des ersten Halbjahres 2008 zufrieden, das zweite Halbjahr brachte jedoch einen Umsatzrückgang gegenüber 2007. Besonders hart traf es 2008 die Schnittblumenproduzenten. Die Erzeugerpreise gingen für einige Kulturen empfindlich zurück, gleichzeitig sind die Kosten für Betriebsmittel und Energie in den ersten acht Monaten des Jahres auf Rekordniveau gestiegen. Auf der Einzelhandelsebene entwickelte sich der Schnittblumenmarkt dagegen im ersten Halbjahr positiv, ab Ende September brachen die Schnittblumenkäufe jedoch ein.
Im Durchschnitt über alle Teilnehmer sank das Preisniveau auch im Sommerhalbjahr 2008 etwas, aber so nahe am Vorjahresniveau waren die Preise seit sechs Jahren nicht mehr. Etwa zwei Drittel der Betriebe gaben an, im Sommerhalbjahr 2008 keine Preisveränderungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum durchgeführt zu haben. 14% der Teilnehmer meldeten Preiserhöhungen und 20% senkten die Preise für ihre Erzeugnisse.
Prouktionsmenge wird 2009 ausgeweitet
Gleichzeitig mit den Daten zum Geschäftsklima wurden auch die Anbauplanungen erfragt. Die Produktionsmenge an Beet- und Balkonpflanzen soll von 2008 auf 2009 um 1,3% steigen. Besonders stark sollen 2009 die Mengen bei Solanum jasminoides, Sanvitalia und Bellis steigen, aber auch der Anbau von Violen, Primeln und Pelargonien soll ausgeweitet werden. Die Produktion von Lobelien, Fuchsien und Begonia semperflorens planen die Betriebe 2009 dagegen einzuschränken.
Rot bleibt weiterhin Hauptfarbe bei Pelargonien
In der Erhebung wurden außerdem gesonderte Einschätzungen zum Absatz von Pelargonien 2008 sowie Details zur Planung von Produktion und Vermarktung von Pelargonien im Jahr 2009 abgefragt. Der Absatz von Pelargonien wurde 2008 im Vergleich zum Vorjahr im Mittel über die Betriebe fast unverändert eingeschätzt. Gewichtet nach der 2008 produzierten Menge fiel das Urteil positiver aus. Das heißt, dass Betriebe mit einer größeren Produktion von Pelargonien die Absatzsituation 2008 im Vergleich zu 2007 besser einschätzten als Betriebe mit geringerer Pelargonienproduktion. Farblich dominiert die Farbe Rot auch weiterhin den Anbau. Etwa 40% der Pelargonien soll 2009 in Rot produziert werden, Rosa soll rund 18% am Sortiment erreichen.
Für die Marktanalyse Zierpflanzen werden jeweils einmal im Frühjahr und einmal im Herbst Betriebsleiter von deutschen Zierpflanzenbetrieben im gesamten Bundesgebiet angeschrieben und nach ihren Anbauplänen und ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung befragt. Betriebe mit dem Anbau von Zierpflanzen, die bisher nicht an der Erhebung teilnehmen, können sich unter zierpflanzen@zmp.de oder 0228/9777-263 für die Teilnahme anmelden. Teilnehmer erhalten den Bericht nach Auswertung kostenfrei zugesandt.
Text: Maurice Hanke, ZMP, Bonn
Barrierefreiheit Menü
Hier können Sie Ihre Einstellungen anpassen:
Schriftgröße
Kontrast
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.