Drittes Branchentreffen in Dresden-Pillnitz
Am 4. November fand in Pillnitz der dritte Zierpflanzenbautag statt. Veranstaltet haben ihn die Gartenbaulandesverbände Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin und Thüringen gemeinsam mit dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG).
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Von den indirekt absetzenden Zierpflanzenbetrieben der beteiligten Bundesländer waren annähernd 100 Vertreter der Einladung des Landesverbands Gartenbau Sachsen gefolgt. Das Referentenprogramm war breit gefächert und widmete sich unter anderem Themen wie Berufsbildung im Gartenbau, Convenience-Produkte, Energiesparpotenziale, Pflanzenschutzmittel und Wachstumsregulatoren sowie Substratlagerung. Im Anschluss hatten die Tagungsteilnehmer Gelegenheit, die Pillnitzer Versuchgewächshäuser des LfULG sowie den Betriebteil Thiendorf des Dresdner Unternehmens Pac Elsner Jungpflanzen zu besuchen.
„Mit dieser Veranstaltung beziehen wir uns auf den im Februar geschlossenen Kooperationsvertrag zwischen unseren Bundesländern und wollen ihn auch auf diese Weise beleben“, so Winfried Kaiser, Präsident des sächsischen Gartenbaulandesverbands in seinen Grußworten. Angesichts der schwindenden Zahl der Mitgliedsbetriebe und damit sinkender Beiträge wagte er einen Blick voraus und erklärte die Fusion der ostdeutschen Landesverbände als künftiges Ziel.
Für angeregte Diskussion unter den Zuhörern sorgten die Ausführungen von Prof. Dr. Ludger Hendriks von der Forschungsanstalt Geisenheim. Im Rahmen seines Referats wagte er einen spekulativen Blick in die Zukunft des Zierpflanzenanbaus im Jahr 2020. Mit Auswertung unterschiedlicher Entwicklungsprognosen kam er zu dem Schluss, dass Beet- und Balkonpflanzen auch künftig in kleineren und mittelgroßen Betrieben produziert werden. Innerhalb des Trends weg von der Erlebnis- hin zur Sinngesellschaft und zur Regionalisierung der Produkte gewinnen seiner Ansicht nach authentisch angebotene und langlebige Pflanzen künftig an Bedeutung. Convenience wird zum wesentlichen Qualitätsmerkmal im Gartenbau.
„Eine zunehmende virtuelle Vermarktung fordert die Standardisierung der Produkte, was für den Fachhandel Beschaffungsprobleme bei Premiumqualitäten nach sich ziehen könnte“, so Hendriks. Resultierend aus der Kluft, die sich zwischen Waren für die Massenproduktion und den gehobenen Bedarf ausbreitet, wird es laut Hendriks nur noch zwei Wettbewerbsstrategien geben: Qualitätsführerschaft und Innovationsführerschaft. „Hier kommt es auf jeden Betrieb selbst an, mit wie viel individueller Kreativität und Selbstvertrauen er im Markt bestehen kann.“
Susan Naumann, Dresden
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