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Verbandsausschussitzung im Rheinland

Es geht um die Kaufkraft

Bei der Verbandsausschusssitzung des Landesverbands Gartenbau Rheinland in Jüchen ging es nicht nur bei den offiziellen Reden um die aktuelle wirtschaftliche Lage. Das Jahr und aktuelle Entwicklungen aus Sicht der Fachverbände:



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Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, Präsident Manfred Lorenz für den NRW-Verband:

Bis zur Mitte des Jahres war die Auftragslage recht gut. Vor allem große Betriebe mit mehr als zehn Mitarbeitern haben nicht mehr genug Aufträge. Kleineren Betriebe geht es noch besser. Das in den letzten zehn Jahren nicht mehr gestiegene Marktvolumen für den Garten- und Landschaftsbau teilen sich immer mehr Betriebe. Die Tendenz geht allerdings eindeutig zu kleinen Unternehmen mit wenigen oder keinen Angestellten. „Immer mehr und kleinere Betriebe bemühen sich um den Markt der Privatgärten“, erklärte Lorenz.




Fachverband Rheinischer Friedhofsgärtner, Carsten Nöll:

Die Friedhofsgärtner sind bereits krisenerprobt, die Finanzkrise trifft sie nicht auf der Höhe eines Kosumgipfels. Bei den Urnengemeinschaftsanlagen sind die rheinischen Gärtner weiter aktiv. Viele neue Felder konnten im letzten Jahr eröffnet werden. „Friedhöfe erhalten dann wieder eine höhere Wertschätzung durch die Bürger, wenn der Pflegezustand optimal ist und der Service stimmt. In kompletten gärtnerbetreuten Grabfeldern auf Friedhöfen sehen wir mittelfristig die beste Lösung.






Fachverband Zierpflanzen, Vorsitzender Georg Hanka:

Warmhauskulturen sind immer kritischer zu sehen, der steigende Kohlepreis macht die Sache nicht einfacher, immer mehr Betriebe steigen auf Beet- und Balkonpflanzen um. Der „Bereinigungsprozess“ bei Jungpflanzen scheint noch nicht abgeschlossen, die Nachfrage nach Roh- und Fertigware für das Frühjahr 2009 ist allerdings gut. Sorgen bereiten neben den Energiekosten die Struktur der zum Teil verbauten älteren Betriebe – die Nachbarn in den Niederlanden sind häufig moderner aufgestellt und können effektiver und kostengünstiger produzieren. Die Harmonisierung beim Pflanzenschutz ist bei den Zierpflanzengärtnern natürlich immer ein Thema.




Fachverband Einzelhandelsgärtner, Reiner Höpken:

Das Frühjahrsgeschäft fiel witterungsbedingt schlecht aus. Es gab Umsatzrückgänge von bis zu 30%. Dann erstreckte sich die Beetpflanzensaison aber bis Ende Juni – so konnten viele Betriebe das Manko ausgleichen. Das Thema Ausbildung und die vor einigen Jahren geschaffene Vertiefung „Beraten und Verkaufen“ wird weiter intensiv diskutiert, vielen Betrieben fehlt dabei der kaufmännische Bereich.

Die neuen Ladenschlusszeiten haben zu nachlassenden Wettbewerbsverzerrungen im Grenzraum zu den Niederlanden geführt, in Nordrhein-Westfalen darf sonntags fünf Stunden lang verkauft werden.






Verband Rheinischer Baumschulen, Vorsitzender Helmut Selders:

Das abgelaufene Wirtschaftsjahr war positiv, die Frühjahrssaison in den Gartenbaumschulen allerdings nicht ganz so gut. Die Stimmung ist seit der Bankenkrise im Sommer deutlich zurückhaltender, geht es der Baubranche schlechter, spüren das irgendwann auch die Baumschuler. Hinzu kommt, dass die Preissteigerungen für Betriebsmittel nicht mehr durch Rationalisierung oder Mechanisierung aufzufangen sind. Chancen für die Branche sieht Selders beim Thema Klimaveränderung: „Mit Bäumen können wir einen Beitrag zur Klimatisierung der Städte leisten“, erklärte er.




Als „Kernfrage“ für 2009 bezeichnete Präsident Heinrich Hiep das Thema Kaufkraft.

„Gelingt es, genügend Kaufkraft aufrechtzuerhalten? Alle Produkte und Dienstleistungen, die wir Gärtner anbieten sind mit Ausnahme von Obst und Gemüse nicht unbedingt lebensnotwendig. Dafür sind unsere Produkte schön und sie bringen Freude ins Leben. Daran sollten wir denken und weiterhin mit Vertrauen unsere Zukunft gestalten.“



Text und Bilder: Christiane James, Straelen



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