Europäische Lieferanten werden verdrängt
Wie das Blumenbüro Holland (BBH) mitteilte, übernehmen immer mehr asiatische Produzenten den japanischen Markt. So würden viele EU-Staaten, insbesondere die Niederlande, als Lieferanten verdrängt.
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Die Niederlande seien bei der Einfuhr von Tulpenzwiebeln mit einem Anteil von fast 100 % unangefochtener Marktführer. Bei Lilienzwiebeln sei der Anteil zwischen 2003 und 2007 jedoch von 93 auf 85 % zurückgegangen. Einfuhren aus Neuseeland und Chile hätten Marktanteile hinzugewonnen.
Die EU musste ihre führende Rolle beim Schnittblumenimport durch Japan an Südkorea, Taiwan, Indien, Hongkong und Vietnam abtreten. Auch Ecuador und Kenia machen verstärkt auf sich aufmerksam. Japan importiert vor allem Chrysanthemen, Rosen und Nelken. Weniger als 1 % von Japans Schnittblumenimporten stammt aus der EU. Bei den Importen aus der EU handelt es sich hauptsächlich um Rosen (85 %). Die größten Konkurrenten auf dem Rosenmarkt sind Indien und Südkorea.
In Japan werden rund 20000 ha Fläche für die Produktion von Zierpflanzen genutzt. Diese Fläche geht jedoch langsam zurück. Rund 70 % der Blumen werden in Gewächshäusern kultiviert. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um kleine Anbauflächen. Die wichtigste Schnittblumenkultur ist die Chrysantheme.
Japan ist ein großer Abnehmer von Schnittblumen und die Japaner sind bereit, gute Preise für Blumen zu bezahlen, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Im Vergleich zu Europa ist der private Markt jedoch noch unterentwickelt. Der Kauf von Blumen ist stark an besondere Tage oder Anlässe gebunden.
Die aufkommenden asiatischen Produktionsgebiete haben in Bezug auf Lohn- und Transportkosten einen Vorsprung gegenüber der EU. Die EU könne sich nach Aussagen des Landwirtschaftsrats der Niederlande jedoch durch ein Angebot spezieller Varietäten in Nischenmärkten etablieren. Außerdem gäbe es Chancen für veredelte Produkte und bei der Vermehrung von Ausgangsmaterial. Zudem könnten Gutachten auf dem Gebiet des Transports und der Logistik geliefert werden.
Dabei sei jedoch unklar, inwieweit die Japaner für eine Beratung von außen offen sind. Die europäische Effizienz entspräche nicht immer den vorherrschenden Interessen der japanischen Gärtner, Kooperationen, Versteigerungen sowie des Groß- und Einzelhandels, teilte der Landwirtschaftsrat mit. DEGA
(c) DEGA online
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