Nomen est omen
Auf ein spannendes Thema für alle, die sich mit Produkt- und Firmennamen befassen, ging der Sprachforscher und Pädagoge Joachim Schaffer-Suchomel, Altefeld, ein.
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Markennamen entscheiden mit über den Erfolg oder Ruin von Produkten und Unternehmen – „Namen beeinflussen in hohem Maße den Erfolg“. „Wenn Sie mythologische Namen wählen, lesen Sie die Geschichte“, riet der Sprachforscher. In einem Mythos sind kollektive Kräfte, Erfahrungen, Wissen und Weisheit gespeichert. Mit dem Ruf des Namens werden diese Kräfte wachgerufen. Der VW-Konzern habe mit dem Phaeton ein Paradebeispiel dafür geliefert, wie sträflich es sei, Mythen zu vernachlässigen. Laut Schaffer-Suchomel konnte ein Auto mit diesem Namen nur ein Flop werden. Der Name geht zurück auf Phaeton, den Sohn des Sonnengottes Helios. Dieser fühlte sich als Gottessohn nicht anerkannt und forderte von seinem Vater das Recht ein, den Sonnenwagen lenken zu dürfen. Die Geschichte endete mit einem Totalschaden der Himmelskutsche.
Ein positives Beispiel sieht Schaffer-Suchomel in der Marke Apollinaris. Apollon ist ein griechischer Lichtgott, der die hellenistischen Ideale von männlicher Schönheit, Poesie und Geistigkeit verkörpert. Als Getränk öffnet Apollinaris das Bild von sprudelnder Frische und Klarheit.
Sein Tipp: „Gehen Sie bei der Namensgebung intuitiv vor“. Das Gehirn kenne keine Rechtschreibung, sondern reagiere auf den Klang der Worte und assoziiert damit Positives oder Negatives. Bei einem selbst geschaffenen Namen könne man gut Kinder fragen, wie dieser klingt. Allein die Antwort gibt schon Hinweise auf die Qualität des Wortes.
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