Klimaschutz durch Grün
Das Thema „Klimaschutz durch Grün“ stand im Mittelpunkt des II. Symposiums „Mensch & Pflanze“, das der Zentralverband Gartenbau (ZVG) am 25. August in Bingen ausrichtete.
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ZVG-Präsident Heinz Herker, Bochum, betonte: „Unsere vielfältigen Produkte und nachhaltigen Dienstleistungen werden einerseits selbst vom Klimawandel beeinflusst und verändert, andererseits wirken sie aber positiv als Klimafaktoren.“ Die einzelnen Unternehmer müssten sich den Veränderungen stellen, allein schon um ihre Existenz und Arbeitsplätze zu sichern.
Journalist und Buchautor Dr. Franz Alt erläuterte unter der Überschrift „Herausforderung Klimawandel“ die Konsequenzen für Menschen und Unternehmen. „Mit der neuen Zeit beginnt auch eine neue wirtschaftliche Epoche. Die Weltwirtschaft steuert auf eine grüne Epoche zu, die im 21. Jahrhundert nicht weniger revolutionäre Veränderungen mit sich bringen wird, wie einst die Erfindungen der Dampfmaschine, der Eisenbahn, des Telefons oder der Telekommunikation. Wer sich rechtzeitig umstellt und ergrünt, wird gewinnen, wer den Öko-Zug der Zeit verpasst, wird abgehängt.“
Den Beitrag von Gehölzen zur Minderung der Auswirkungen der Klimaveränderung legte Dr. Joachim Bauer vom Arbeitskreis Stadtbäume der Gartenamtsleiter-Konferenz (GALK) den Symposiums-Teilnehmern dar. „Der prognostizierte Klimawandel ist nur mit großer Anstrengung zu stoppen oder zu verlangsamen“, berichtete Bauer, „sodass verstärkt Anpassungsstrategien entwickelt werden müssen. Neu ins Bewusstsein gekommen sind Aspekte und Aufgaben wie Feinstaubfilterung oder CO2-Reduktion.“ Verbunden mit dem Klimawandel sei eine Zunahme neuer Krankheiten bei Bäumen und höhere Ansprüche an den Standort.
Daran knüpfte der Vortrag von Astrid Snowdon, Regionalverband Ruhr, Essen, an. Grün sei zwar das stärkste Instrument in der Stadtklimatologie, die Wirkung der Vegetation auf Klima und Luftqualität sei jedoch von zahlreichen Faktoren wie Art der Bepflanzung, Größe, Lage und Gestalt abhängig.
Matthias Schmauder, Landesgartenschau Bingen/Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG), erklärte, wie der Berufsstand Impulse zur Stadtentwicklung setzt. Die Forschung müsse sich in Zukunft verstärkt der Züchtung geeigneter Pflanzen widmen.
Strategien zur Verbesserung der Lebensqualität in den Kommunen stellte Heinrich Bruns vom Gartenamt der Stadt Münster dar: „Münster hat erwiesenermaßen eine hohe Lebensqualität. Eine seit Jahrzehnten systematisch betriebene integrierte Entwicklung von Grünflächen trägt wesentlich dazu bei.“
In seinem Schlusswort betonte Dr. Hans-Hermann Bentrup, Vorsitzender des Kuratoriums Entente Florale Deutschland, dass die Nachhaltigkeit der Grünpolitik eine wichtige Maxime politischen Handelns sei. Diese müsse ständig neu erarbeitet werden. ZVG
(c) DEGA online
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