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Vermarktung

Landgard sucht neues Leitbild

Rund 70 Vertreter der Mitglieder aus allen Regionen Deutschlands kamen am 24. Juni zur zweiten Vertreter­versammlung der Landgard eG nach Geldern. Vorstandsvorsitzender Willi Fitzen und Vorstand Henning Schmidt erläuterten den Geschäftsbericht der Landgard eG.



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Die Landgard-Vertreterversammlung mit rund 70 Vertretern der Mitglieder, Aufsichtsrat und Geschäftsführung
Die Landgard-Vertreterversammlung mit rund 70 Vertretern der Mitglieder, Aufsichtsrat und Geschäftsführung
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Fitzen stellte den Jahresbericht vor. Danach lag der Umsatz des Landgard-Konzerns 2007 bei 1,223 Mrd. €. Das sind 6 % mehr als im Vorjahr.

Der Konzernjahresüberschuss betrug 6,7 Mio. € im Jahr 2007. Das sind 0,7 Mio. € mehr als 2006. Für das Geschäftsfeld Blumen & Pflanzen (einschließlich Gärtner- und Floristenbedarf) betrug 2007 der Umsatz 912 Mio. €, 7,5% mehr als 2006. Der Anteil der über die Fernversteigerung verkauften Ware stieg auf 15 %. Im Jahr 2007 betrug der Umsatz für das Geschäftsfeld Obst & Gemüse 310 Mio. €. Das ist eine Steigerung von 2 % zu 2006 (303 Mio. €).

Bei Obst und Gemüse vermarktet Landgard 70 % an den Lebensmitteleinzelhandel direkt und 30 % an den Großhandel. Der Discount-Anteil im Obst- und Gemüse-Bereich am Markt liegt bei über 50 %. Deshalb sei der direkte Einstieg ins Discountgeschäft ein wichtiges aktuelles Projekt für Landgard, sagte Fitzen.

Bei Blumen und Pflanzen hat der Vertrieb einen Anteil von 40 %. Die Vermarktung über die Versteigerungen und die Abholmärkte beträgt 60 %.

Fitzen unterstrich, dass die Veränderungen in den Vertriebswegen große Herausforderungen für die Erzeuger wie für die Landgard-Mitarbeiter darstellen. Nachteil des Handelsgeschäfts sei, dass die Preise dort nicht so offen zustande kämen wie beim Kommissionsgeschäft an der Uhr. Diese fehlende Transparenz wolle man durch das Gespräch in Produkt- oder Regionalgruppen ausgleichen.

Landgard verstehe sich als Dienstleister mit Servicefunktion, sagte Fitzen. Anders sei eine erfolgreiche Erzeugervermarktung nicht möglich.


Regionale Vermarktung soll gestärkt werden

Derzeit wird bei Landgard die Software für die Warenwirtschaft und den Vertrieb vereinheitlicht – „das umfangreichste Einzelprojekt in der Geschichte des Unternehmens“, so Fitzen. Eine effiziente EDV sei Voraussetzung für den Erfolg. Die Versteigerungen und Abholmärkte sind zunächst noch nicht einbezogen.

Einen hohen Stellenwert haben Personalentwicklung und Weiterbildung, erklärte Fitzen. So sei die Zahl der Auszubildenden von 40 auf 60 gestiegen. Landgard will im laufenden Jahr den regionalen Vertrieb stärken. Dazu gehören zentrale Absprachen mit den Kunden, die dann dezentral beliefert werden können, so Fitzen. Mit einer Marketingaktion werde Landgard die regionale Herkunft von Produkten herausstellen. Erstmals wolle man so auch den Endverbraucher direkt ansprechen. Dazu sei geplant, den Namen Landgard mit der Herkunftsregion zu koppeln.

Landgard will die Erzeugerseite stärken und beispielsweise helfen, dass den Gärtnern günstige Energie langfristig zur Verfügung steht, erläuterte Fitzen. Deshalb unterstütze man die Gärtnersiedlungen in Hemmingstedt und Neurath. „Interessenten sind herzlich willkommen“, unterstrich Fitzen.


Leitkultur für Landgard

Die Einführung des Namens Landgard vor zwei Jahren habe eine positive Wirkung als Klammer für das Unternehmen gehabt. In einem zweiten Schritt soll nun ein Leitbild für Landgard erarbeitet werden. Es soll für Mitglieder, Mitarbeiter und Kunden sowie die Öffentlichkeit klar machen, welche Ziele und Wertevorstellungen Landgard für die Zukunft hat, stellte der Vorstandsvorsitzende die Pläne vor. Das neue Leitbild soll bis zum Herbst dieses Jahres stehen und dann auch umgesetzt werden. „Das wichtigste Ziel dieser Leitkultur ist die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen und gleichzeitig das Vertrauen der Erzeuger und Kunden in einem größer gewordenen Unternehmen zu stärken“, erläuterte Fitzen die Überlegungen der Geschäftsleitung.

Weitere Zukunftspläne betreffen den Vertrieb: Um den Absatz im Ausland voranzutreiben, wurden Ländergesellschaften in Großbritannien, Frankreich, Italien und der Schweiz gegründet, berichtete Fitzen. Die besten Entwicklungsmöglichkeiten sieht er beim Topfpflanzenvertrieb. Dieser soll im laufenden Jahr weiterausgebaut werden. Spätestens zum 1. Januar 2009 werde eine neue Geschäftsführerin ihre Arbeit aufnehmen.


Niedrigpreise – ja oder nein?

In der anschließenden Diskussion wurde von Vertreterseite kritisiert, dass Landgard von den Produzenten immer wieder „marktgerechte Preise“ fordere. Dabei sei aber keineswegs klar, was dies im Einzelfall bedeute. Auch Landgard habe als Vermarkter Einfluss auf die Preisbildung.

Ein weiterer Kritikpunkt betraf Sonderaktionen der Abholmärkte. Schon zu Saisonbeginn würden so unnötig niedrige Preise geschaffen. Fitzen verteidigte Niedrigpreisaktionen. Landgard sei es ein Anliegen, dem Fachhandel und auch kleineren Betrieben günstiges Einkaufen zu ermöglichen.


Aufwind für Erzeuger

Heinz Herker, Präsident des Zentralverbands Gartenbau (ZVG), wünschte sich in seinem Grußwort, dass Landgard auch für den Produktionsgartenbau neuen Aufwind bringt.

Dr. Martin Berges, neuer Kammerdirektor der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, verwies darauf, dass sich sowohl Landgard als auch die Kammer ständig den Marktbedingungen anpassen müssten. Diese ändern sich mit hoher Geschwindigkeit, so Berges. Er verteidigte die Konzentration von Versuchswesen und Fachschulausbildung im Kammergebiet. Nur so könne der zunehmenden Spezialisierung der Betriebe Rechnung getragen werden.

(c) DEGA online










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