Keine IPM – was nun?
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Termine per Skype oder WhatsApp
Grundsätzlich halten wir die Absage der Messen in der Wintersaison 20/21 für richtig und sinnvoll, da auf Messen generell, auch schon in der Zeit vor Corona, regelmäßig eine stark erhöhte Gefahr bestand, sich einen Infekt einzufangen. Es kommen Menschen aus der ganzen Welt in wenigen Hallen zusammen.
Was der Ausfall für unsere Firma bedeutet, muss sich erst noch herausstellen. Wir hoffen, dass die Auswirkungen nicht allzu negativ sein werden, zumal wir zahlreiche langjährige, treue Kunden haben. Natürlich fehlt durch den IPM-Ausfall insbesondere die Möglichkeit, internationale Neukunden zu gewinnen. Dem wirken wir bei MMM durch verstärkte Aktivitäten auf unserem Youtube-Kanal entgegen und nutzen die frei gewordene Zeit, um neue Tutorial-Videos zu produzieren und online zu stellen. Darüber hinaus bieten wir jetzt Kunden und Interessierten die Möglichkeit an, einen individuellen Skype- oder WhatsApp-Termin mit uns zu vereinbaren, bei dem unsere Lösungen und Geräte ausführlich gezeigt und ohne Zeitnot erklärt werden. Wir hoffen, dass unsere Kunden regen Gebrauch von diesem Angebot machen und so der Ausfall der Messen einigermaßen aufgefangen werden kann.
Dr. Tino Mosler ist Geschäftsleiter der MMM tech support GmbH & Co. KG, Berlin, Spezialist für Messgeräte zur Bewässerungssteuerung.
Noch intensivere Kundenberatung
Die IPM ist unsere wichtigste Messe für den ganzen europäischen und auch internationalen Markt. Durch den Ausfall dieser Messe fehlen uns die sehr wichtigen Kundenkontakte gleich zu Beginn der neuen Saison 2021. Sehr fehlen werden uns die guten Auslandskontakte zu möglichen Kunden, aber eben auch die Gespräche und der Gedankenaustausch mit unseren Partnerbetrieben in der Zulieferindustrie. Die IPM hat uns immer einen großartigen Rahmen für intensive persönliche Gespräche geboten. Telefonate oder selbst Video-Konferenzen können diese direkten Kontakte nur zum Teil ersetzen, da die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht eine viel nachhaltigere Rückmeldung und gegenseitige Inspiration ermöglicht. Gerade bei Diskussionen über neue Lösungsansätze gibt es keinen Ersatz.
Da wir im Verkauf unsere direkten Kundenbesuche schon weitgehend reduziert haben, können wir die frei gewordene Zeit im Homeoffice intensiver für Telefonate und Kundeninformation nutzen. Dank der modernen Kommunikationsmittel geht das für einige Zeit als Ersatz für Kundenbesuche in Ordnung, aber bei den vielen praxisbezogenen Fragen werden wir auch weiterhin vor Ort präsent sein müssen. Da unser Vertrieb vorwiegend durch den qualifizierten Fachhandel abgewickelt wird, kooperieren wir bei allen Anfragen noch intensiver in der Kundeberatung.
Bernhard Aichele vertritt die für die QuickPot Mehrweg-Platten bekannte HerkuPlast Kubern GmbH, Ering am Inn, in Süddeutschland, Süd- und Osteuropa.
Überlegenswert, die IPM nur alle zwei Jahre stattfinden zu lassen
Am selben Tag, an dem das offizielle Schreiben mit der Absage der IPM 2021 verschickt wurde, hatten wir uns vormittags an die Verantwortlichen der Messe Essen gewendet. Für uns war schon länger klar, dass aufgrund der drastisch steigenden Corona-Infektionen und unserer Fürsorgepflicht für die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie auch für unsere Kunden keine Messe in dieser Dimension stattfinden kann. Wir befürworten die Absage somit zu 100 Prozent.
Der Jahresauftakt der Gartenbaubranche wird nun ein etwas anderer sein, da es keinen großen Branchentreff auf persönlicher Ebene geben wird. Dies ist in der aktuellen Zeit mit den vielen Entbehrungen und Veränderungen allerdings gut zu verkraften und wir freuen uns umso mehr auf die IPM im übernächsten Jahr. Grundsätzlich halten wir es für überlegenswert, die IPM nur alle zwei Jahre stattfinden zu lassen.
Unsere Kunden und Geschäftspartner erreichen wir weiterhin mithilfe der heutigen digitalen Möglichkeiten. Zwingend notwendige Besuche oder Treffen erfolgen unter strenger Einhaltung der Hygieneregeln.
Josef Gramann ist Geschäftsführer der Substrat- und Blumenerdenwerke Gramoflor GmbH & Co. KG, Vechta.
Unser aller Gesundheit geht vor
Wir finden es richtig, dass die IPM ausfällt. Unsere Kunden wollen die Produkte anprobieren. Gerade bei Knieschonern muss darauf geachtet werden, dass diese zum Arbeitenden passt. Da ist es unerlässlich, dass verschiedene Knieschoner anprobiert werden können und wir Hilfe leisten dürfen. Das macht unser Unternehmen aus und zeigt den Unterschied zum Angebot im Baumarkt deutlich. Dasselbe gilt für unsere Schürzen und Armschoner. Alternative Ersatzmaßnahmen für die IPM sehen wir als schwierig an. Unsere Stammkunden werden uns leicht finden, aber es wird keine Neukunden geben und keine neuen internationalen Kontakte wie in den Jahren davor. Das ist schade, aber unser aller Gesundheit geht vor.
Angelika Thaler-Jung Geschäftsführerin und Inhaberin der Firma für Knie- und Nässeschutz Chaps & More, Enger.
Möglichkeit der Neukundengewinnung fehlt
Der Ausfall der IPM bedeutet für mein Unternehmen einen erheblichen Dämpfer. Zum einen fehlt uns die wichtige Plattform des alljährlichen Austauschs. Die langjährig aufgebaute, internationale Popularität bleibt aus. Des Weiteren fehlt die Möglichkeit der Neukundengewinnung oder buchstäblich die greifbare Informationsaufnahme und Vertiefung vorgestellter, technischer Weiterentwicklungen. Ausweichen werden wir auf verstärkte telefonische Kontaktaufnahme und Videocalls sowie Neuausrichtungen mittels Webinaren, Bildschirmpräsentationen von Neuprodukten, postalische Übermittlung von Prints, Mustern und Werbeartikeln. Eine wahrhaftige, persönliche Begegnung werden diese Maßnahmen allerdings nie gänzlich ersetzen können.
Hendrik Klar ist Geschäftsführer der FVG Folien-Vertriebs GmbH, Dernbach.
Wir freuen uns schon jetzt auf eine IPM 2022
Die IPM ist für unsere Firma DAS Highlight des Jahres. Wir werden die IPM 2021 vermissen, insbesondere die vielfältigen Kontaktmöglichkeiten. Der Austausch mit Kunden und Partnerfirmen wird uns am meisten fehlen. Hier konnten im persönlichen Gespräch jedes Jahr wieder Sachverhalte wie technische Klärungen erörtert werden. Eine Messe wie die IPM ist auch gut, um einfach nur einmal das „Gegenüber vom Telefon" persönlich kennenzulernen. In Zeiten von Corona haben wir sehr positive Erfahrungen mit den digitalen Möglichkeiten gemacht und konnten feststellen, dass sich so viele Tätigkeiten bewerkstelligen lassen. Sicherlich ist der persönliche Kontakt aber nicht auf Dauer zu ersetzen. Daher freuen wir uns jetzt schon auf eine IPM 2022.
Dominik Bretz ist Handlungsbevollmächtigter der Firma RAM GmbH Mess- und Regeltechnik, Herrsching.
Social-Media-Aktivitäten verstärkt
Die IPM ist seit vielen Jahren eine sehr wichtige Kommunikationsplattform für uns. Das gilt sowohl für den Kontakt zu Bestandskunden wie auch zu Neukunden. In so kurzer Zeit ist das Fachpublikum sonst nicht zu erreichen. Ebenso interessant ist die Außenwirkung der Messeteilnahme im Markt und für die Presse. Einen merklichen Einbruch unseres Geschäfts erwarten wir indes nicht, denn Messeabschlüsse waren noch nie Schwerpunkt unseres Messeengagements.
Sehr vermissen werden wir die leckeren frischen Kleeschulte-Logo-Waffeln, die es seit dem ersten IPM-Jahr an unserem Stand gibt. Der Duft, der über die Stände zieht. Vermissen werden wir auch die vielen Gespräche, die Ideen, die auf so einer wichtigen Messe entstehen. Nicht zuletzt wirkt sich so etwas auf den Teamgeist aus, der immer wieder durch die Messepräsenz beflügelt wird.
In erster Linie werden wir jetzt durch unser Vertriebsteam, welches den ständigen Kontakt zu Kunden und Neukunden hält, auf unsere Kunden und Geschäftspartner zugehen. Darüber hinaus wird es Mailings geben, die über Neuigkeiten informieren. Bereits seit Anfang des Jahres haben wie unsere Social-Media-Aktivitäten deutlich verstärkt und einen Blog unter www.blumenerden.com eingerichtet.
Mariel Kleeschulte-Vrochte ist Geschäftsführerin des Erden- und Substratherstellers Kleeschulte Erden in Rüthen.
Persönlicher Kontakt wird sehr fehlen
Der Ausfall der IPM ist extrem bedauerlich, war aber leider alternativlos. Die Messe Essen hat sich trotz der ungünstigen Vorzeichen bis zum Schluss intensiv um eine mögliche Durchführung bemüht – die Absage war aber hinsichtlich der Pandemie-Entwicklung der einzig mögliche Schritt.
Für uns war die IPM mehr als nur ein Treffpunkt mit vielen bekannten und neuen Gesichtern – es war der Auftakt zu einem neuen Geschäftsjahr unserer Branche. Neben guten direkten Aufträgen haben wir von jeder Messe viele Impulse mitgenommen, Motivation und Anregungen zu Innovationen und technischen Weiterentwicklungen. Ein weiterer wichtiger Faktor war natürlich immer der direkte Kontakt zu Freunden und Kunden im In- und vor allem auch im Ausland. Viele unserer Vertriebspartner im Ausland haben wir nur ein- bis zweimal im Jahr getroffen – dieser persönliche Kontakt wird uns zu Beginn des neuen Jahres sehr fehlen.
Wir versuchen, die Kommunikation per Telefon und verstärkt über Internetplattformen aufrechtzuhalten und auszubauen, zum Beispiel über Newsletter, Videos auf Youtube, Skype-, Teams- und Zoom-Meetings, et cetera. Technisch klappt das (meistens) ganz gut, den persönlichen Kontakt kann es aber nicht ersetzen! Wir hoffen sehr, dass dieser Ausfall unserer Weltleitmesse einmalig bleiben wird!
Harald Braungardt ist Geschäftsführer (CEO) der STEP Systems GmbH, Nürnberg.
Die Fragen stellte Dr. Gisela Fischer-Klüver, Hannover
Und Sie?
Wie antworten Sie auf unsere Monatsfrage? Sind Sie mit den Einschätzungen einverstanden oder haben eine ganz andere Sicht? Schreiben Sie uns! dega@ulmer.de
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