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Coronahilfen

Die Senkung der Mehrwertsteuer macht nicht nur Freude

Die im Rahmen des Maßnahmenpakets zur Konjunkturbelebung von der Bundesregierung angekündigte Mehrwertsteuersenkung von 19 auf 16 Prozent (Regelsatz) und von 7 auf 5 Prozent (ermäßigter Satz) wurde von Ökonomen wie Wirtschaftsvertretern spontan begrüßt. Erst deutlich später wurden Stimmen laut, die den organisatorischen Aufwand der am 1. Juli beginnenden und nur ein halbes Jahr gültigen Gesetzesänderung reklamierten.
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Ausgenommen von der Regelung sind nur Wohnungsvermieter, Ärzte, Hebammen, Kleinunternehmer und Standardbriefmarken. Somit ist auch die komplette grüne Branche betroffen. Schon einen Tag nach der Ankündigung reagierte der Blumengroßmarkt Düsseldorf mit einem Informationsschreiben an alle Genossenschaftsmitglieder. Er sprach von einem extremen Umstellungsaufwand und warb dafür, sich umgehend mit dem jeweiligen Steuerberater und gegebenenfalls mit den Computer-Dienstleistern in Verbindung zu setzen.

Jörg Breitenfeld, Geschäftsführer des BGM Düsseldorf, verwies in seinem Schreiben auf die bis zum 1. Juli durchzuführenden Maßnahmen: Gibt es eine Software zur Rechnungserstellung, muss sichergestellt sein, dass die neuen Umsatzsteuersätze eingepflegt und alle Erlöskonten angepasst werden. Diese Umstellung gilt ebenfalls für die Umsatzsteuervoranmeldungen und alle Kostenkonten für den Vorsteuerabzug. Rechnungs- und Buchhaltungsprogramme, Warenwirtschaftssysteme, Ladenkassen, Online-shops sowie Leasing- und Mietverträge sind betroffen. Wie genau die Abschreibungssätze betroffen sind, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

Als eine „Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Computer-Dienstleister" bezeichnet der Kölner BGM-Geschäftsführer Raimund Korbmacher die MwSt-Umstellung, die in einem halben Jahr wieder auf die bisher gültigen Sätze gebracht werden soll. Wie Jörg Breitenfeld in Düsseldorf oder Gert Hieber vom BGM in Stuttgart geht Raimund Korbmacher nicht davon aus, dass die MwSt-Senkung „großen Einfluss auf das Konsumverhalten" der Verbraucher haben wird. Zwar haben einige große Player des Lebensmitteleinzelhandels angekündigt, die Ersparnisse an die Konsumenten weiterzugeben. Was sicher möglich ist, da die Lebensmittelpreise im Einzelhandel in den Corona-Krisen-Wochen zum Teil deutlich anzogen. Ob aber beim Kauf einer Staude von 10Euro eine Ersparnis von zwei, drei Prozent dazu animiert, eine weitere Pflanze zu kaufen, ist doch eher unwahrscheinlich.

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