Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Fachforum des BHGL in Osnabrück

Neue Ansprüche der Verbraucher

Dr. Monika Schreiner vom Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren und Erfurt verwies auf Aussagen des Zukunfts­instituts über den gesellschaftlichen Wandel und die sich damit veränderten Konsum­gewohnheiten.

Veröffentlicht am
Artikel teilen:

Die stark zunehmende Individualisierung der Gesellschaft verändert moderne Lebensbiographien und macht damit die klassischen Einteilungen und Denkmuster des Industriezeitalters unbrauchbar. Zukunftsforscher sprechen in diesem Zusammenhang vom Ende der Normal-Biographie und dem Zeitalter der Multigraphie.

Bis in die 70er Jahre hinein lebten die meisten Menschen ihr Leben gemäß einer dreiteiligen Normal-Biographie. Jugend, Berufstätigkeit und Familienzeit sowie Ruhestand folgten einem gleichmäßigen Ablauf. Heute wird diese biographische Starrheit oft durch mehr oder weniger zufällige Situationen und Ereignisse durchkreuzt. Darauf wird sich Marketing und Konsum in Zukunft einstellen müssen.

Lebensstile von morgen bringen ins Fragen

CommuniTeens, Inbetweens, Young Globalists: Wie definieren sich solche jungen Zielgruppen angesichts von digitaler Revolution und Zukunftsverdrossenheit? Wie konsumiert eine Jugend, die sich von den typisch jugendlichen Verhaltensmustern des Protests und der Abgrenzung verabschieden muss?

Silverpreneure, Super-Grannys, Greyhopper: Wie lässt sich noch von „Alten“ sprechen, wenn der Renteneintritt nur noch die Durchgangsstation für einen zweiten Aufbruch nach der Erwerbsarbeit ist? Drei Typen wurden identifiziert, die in den nächsten Jahren die Märkte des reifen Konsums dominieren werden.

Super-Daddys, Tiger-Ladys: Wie richten sich zukünftig die „Mid-Ager“ ein? Wie werden die Rollen zwischen Frauen und Männern neu verteilt? Wie sehen die Rollen aus, die Frauen und Männer in Zukunft leben werden? Dieser Identitäts-Wechsel verändert Konsummuster und Produktpräferenzen.

Latte-Macchiato-Familien, VIB-Familien, Netzwerk-Familien: Was verändert sich in unseren Familien und in unseren Beziehungen? Die Zukunft der Familie ist momentan das Thema in unserer Gesellschaft.

Der Wandel der Essgewohnheiten

Mit dem Wandel der Lebensstile werden sich auch unsere Essgewohnheiten verändern. Schreiner sieht darin für heimische Produzenten eine Chance, mit neuen Produkten und Produktformen neue Absatzkanäle zu bedienen.

Sieben Beispiele verdeutlichen den Wandel unserer Essgewohnheiten:

Sensual Food – die neue Lust am Geschmack signalisiert wieder mehr Bereitschaft, sich mit dem Aussehen und dem Geschmack einzelner Nahrungsmittelkomponenten auseinanderzusetzen.

Fast Good – schnell und gesund zu genießen, markiert eine Trendwende zwischen der amerikanischen Fast-Food-Tradition und der Hinwendung zu den kulinarischen Qualitäten der europäischen und asiatischen Küche mit frischer kohlenhydratreicher Vielfalt beim schnellen Essen.

Health Food heißt, sich bewusst gesund zu ernähren. Dabei bestimmen nicht unbedingt naturwissenschaftliche Argumente die Wahrnehmung, sondern eher praxisnahes Alltagswissen. Eine besondere Rolle spielen frische Produkte. Frische ist ein Synonym für gesunde Ernährung geworden.

Ethic Food – Essen mit gutem Gewissen kennzeichnet einen neuen Konsumententyp, der sich an Gesundheit und Nachhaltigkeit orientiert.

Authentic Food beschreibt die Sehnsucht nach Handwerk und Originalität. Nicht mehr die standardisierten Fertiggerichte aus indus­trieller Erzeugung, sondern Lebensmittel aus handwerklicher Fertigung und regionaler Herkunft stehen im Blickpunkt.

Pure Food – einfach und sicher auch für Allergiker. Die starke Zunahme von Lebensmittelunverträglichkeiten und die anhaltende Diskussion über chronisches Übergewicht fördern den Trend zu reinen und natürlichen Nahrungsmitteln.

Mood Food – Essen als Emotionsmanagement. Essen wird zunehmend als Regulativ für die eigenen Stimmungslagen eingesetzt. Die Wissenschaft beschäftigt sich mit Wirkung und Zusammenhang bestimmter Nahrungsmittel oder deren Inhaltsstoffen auf die Stimmungslage und Stimmungsveränderungen. HR

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren