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IPM Essen 2020

Nützliches von Nachbarn

Frankreich war das Partnerland der diesjährigen Internationalen Pflanzenmesse IPM in Essen. „Grün ist ein Hype, es wird viel über Grün in Zusammenhang mit dem Klimawandel gesprochen", sagte Jocelyne Kerjouan, die für die französische Dachorganisation der grünen Branche Val‘hor den französischen Gemeinschaftsstand betreute.
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Bertrand Turc (rechts) zusammen mit Verkaufsleiter Jean-François Schwob.
Bertrand Turc (rechts) zusammen mit Verkaufsleiter Jean-François Schwob.FISCHER-KLUEVER
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Der Dachverband mit rund 50.000 Mitgliedern aus Produktionsbetrieben, Handel, Gartencentern, Floristen, Landschaftsarchitekten und weiteren bildet eine starke Gemeinschaft und setzt sich für das Marketing der Branche ein. Neben üblicher Werbung und TV-Spots wird an dem „La cite verte"-Programm mitgearbeitet, das Teil des „European Green City"-Programms ist.

Viele Informationen darüber, wie wichtig grüne Städte gerade in Zeiten des Klimawandels sind, wurden und werden in Frankreich verbreitet. Das Qualitätsniveau und die Preise der Pflanzen stiegen, vermutlich auch als Reaktion darauf, bereits leicht an. Geschätzt werden etwas mehr Pflanzen verkauft als noch vor wenigen Jahren. Insgesamt werden mehr höherpreisige Pflanzen verkauft. Viele junge Städter verdienen ausreichend Geld und seien mittlerweile für Pflanzen sensibilisiert, interpretierte Kerjouan.

Die französischen Qualitätslabel „Fleurs de France", „Plante Bleue" oder „Label Rouge" untermalen die Wertigkeit der Pflanzen.

Die französischen Aussteller zeigten Baumschul- und Zierpflanzen.

Schlagkräftig mit großer Vielfalt

Das über 100-jährige Familienunternehmen mit rund 80 Mitarbeitern Ernest Turc in Angers züchtet und produziert unter anderem Dahlien, Alstromerien und Canna für den Verkauf an Gartencenter und Gärtnerkunden und ist europaweit marktführend im Saatgut- und Blumenzwiebelgeschäft. Ein eigenes In-vitro-Labor unterstützt bei der Züchtung. Kultiviert wird auf etwa 400 ha in Anjou und der Bretagne, daneben gibt es Anbauverträge und Partnerschaften mit internationalen Spezialisten für Blumenzwiebeln. Mit Tulpen und Hyazinthen aus der Bretagne wird der niederländische Markt beliefert. Insgesamt sind über 2.000 Sorten verschiedener Arten im Angebot.

Turc produziert und vermarktet neben konventionellem auch ökologisch produziertes Saatgut sowie Jungpflanzen eines breit gefächerten Sortiments an Gemüse-, Kräuter- und Blumensamen. Vermarktet wird zu rund 70 % an Garten-, Bau- und Lebensmittelmärkte und zu 20 % an Landschaftsgärtner, Städte und Gemeinden. 10 % der Produktion wird exportiert.

Turc ist Mitglied der französischen Vereinigung CCVS (Conservatoire des Collections Végétales Spécialisées) zur Bewahrung von Zier- und Nutzpflanzen und aktiv beteiligt an der Erhaltung der Dahlien- und Canna -Sammlung.

Mit der lavendelfarbenen, gefüllten Dahlie ‘Mainau Romance’ wird das Unternehmen zur Dahlien-Show 2020 auf der Insel Mainau antreten und hofft auf einen Preis.

Kraut- und Knollenfäule ade

Der zur Limagrain-Gruppe zählende Gemüsezüchter Clause zeigte auf der IPM Sorten für den Hobbygärtner. „Der Trend geht auch hier in Richtung resistente Sorten", erklärte die Verkaufsleiterin für den Hobbymarkt Aline Tixerand. Verkauft wird Saatgut für den Tütenmarkt oder die Produktion von Jungpflanzen, die über Gartencenter vermarktet werden.

Dieses Jahr stehen drei gegen die gefürchtete Kraut- und Braunfäule ( Phytopthora ) unempfindliche Tomaten im Fokus: ‘Buffalosun’, ‘Honey Moon’ und ‘Crokini’. Für letztere gibt es sogar die eigene Website www.tomatocrokini.com.

Umfangreiche Staudenproduktion

Auf 32 ha produziert der 1952 gegründete Familienbetrieb Barrault Horticulture in La Possonniere ein sehr umfangreiches Stauden-Sortiment im 7-cm-Topf bis hin zum 10-l-Container. Die Jahresproduktion beläuft sich auf über 10 Mio. Pflanzen, beschäftigt werden über 100 Mitarbeiter. Angeboten werden zudem Stecklinge, Saatgut und Jungpflanzen von Stauden, Beet- und Balkonpflanzen und Topfpflanzen. Dabei sind auch Kräuter und Gemüsepflanzen für den Verbraucher. Das Unternehmen beliefert viele inländische Kunden inklusive großer Städte wie Paris und strebt eine Exporterweiterung an.

„Das Ziel unserer zweiten Teilnahme an der IPM ist die Steigerung des Exports nach Europa", sagte Verkaufsleiter Cédric Lesage.

Besondere Clematis

Rund 1,2 Mio. Clematis und andere Kletterpflanzen in großer Vielfalt produziert Javoy Plants aus Orleans. Neu ist Clematis ‘Christmas Surprise’, die tatsächlich draußen im Beet oder Kübel zur Weihnachtszeit blühen soll. Die Blütezeit wird für Dezember bis Februar angegeben. Die Sorte soll bis –6 °C vertragen, ist immergrün und wird 2 bis 3 m lang. Die attraktiven Blüten sind weiß mit roten Staubblättern.

Die violette ‘Sugar Sweet’ ist die erste großblütige und dabei duftende Clematis .

„Unser Ziel sind einfach zu kultivierende und dabei besondere Clematis ", erläuterte Miteigentümerin Marie-Laure Rauline. Sie führt zusammen mit ihrem Bruder Benoit Javoy den Betrieb. Verkauft werden Wurzelstöcke, Jungpflanzen im 7- und 9-cm-Topf sowie Pflanzen im 3-l-Container für den Export nach Europa und Asien. Fertigpflanzen produziert das Unternehmen für das Inland.

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