Über 400-jährige Tradition
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Die französische Gartenkultur begann vor über 400 Jahren. „Trotz der langen Tradition benötigen wird Innovationen", sagte Mikael Mercier, Produzent und Präsident des französischen Branchenverbands Val’hor, der für die gesamte französische Gartenbauindustrie fungiert, angefangen vom Erzeuger über Gartencenter bis hin zu Landschaftsarchitekten.
„Parks und Gärten werden immer wichtiger für die Städte", sagte Jacques Soignon vom Park- und Gartendepartment der Stadt Nantes, der Stadt der 100 Gärten. Die Gärten der Stadt bieten 1.100 ha Grünfläche und sind ein attraktives Besucherziel. Laut Umfrage möchten die Besucher an erster Stelle Pflanzen sehen und fühlen, außerdem Tiere dort antreffen, Sport treiben, sich bewegen und relaxen. Für Soignon ist frische Luft ein Schlüsselmerkmal der Städte.
Landschaftsarchitektin Catherine Muller nahm mit auf eine Gartenreise durch die Jahrhunderte, ausgehend von dem wohl berühmtesten Garten von Versailles. Seit der letzten Jahrtausendwende werden Gartenprojekte umweltfreundlicher, seit rund zehn Jahren auch Nahrungspflanzen in die Gärten integriert. Zudem erhalten Landschaftsarchitekten eine wichtigere Bedeutung, die mit denen der Architekten gleichzusetzen ist.
Weniger Autos, mehr qualifizierte Mitarbeiter
Eine Vision auf die Städte von morgen gab Jean-Marc Bouillon, Gartenarchitekt und Vorsitzender der Intelligence Nature Foundation. Bereits vermehrt werden zubetonierte Städte rückverwandelt in grüne Städte und verwandeln sich in Oasen für soziale Treffpunkte. Die Natur erhält eine Funktionalität wie Filterfunktion für saubere Luft und Lebensqualität. 80 % weniger Autos, so lautet das Ziel für die Städte von morgen. Heute muss die Natur in die Stadtplanung integriert werden und es stellen sich viele Fachfragen, beispielsweise welche Pflanzen Mikropartikel verarbeiten und binden können.
Nachhaltige Produktion und lange haltbare Pflanzen sind das Ziel für Guy Schertzer, Internationaler Verkaufs- und Marketingmanager bei dem Cyclamen -Züchter Morel Diffusions. Die Pflanze müsse als Wirtschaftsfaktor betrachtet und vermehrt junge Menschen angesprochen werden. Beides funktioniert nur mit qualifizierten Mitarbeitern, die sich mit Pflanzen und deren Produktion auskennen.
Leute zusammen bringen
Nicolas Fegeant, Internationaler Entwicklungs-Manager für das Kompetenz-Cluster Vegepolys Valley, möchte möglichst viele Entscheidungsträger von der Züchtung bis hin zur Pflanzenverwendung zusammenbringen und internationale Netzwerke knüpfen. Fegeant warb für die Teilnahme an der „Olympiade des Gartenbaus", dem Internationalen Gartenbaukongress 2022 in Angers der ISHS mit 7.000 Mitgliedern aus 150 Ländern. Zu dem eine Woche dauernden Kongress werden 3.000 Teilnehmer erwartet. „Ich erwarte eine starke Beteiligung aus der Privatindustrie, Sie können Ihr Netzwerk durch die Teilnahme erweitern", so Fegeant.
Romain Manceau, Projektmanager bei Val’hor, stellte die Qualitätslabels des französischen Gartenbaus vor. „Fleurs de France", seit 2015, garantiert eine umweltverträgliche oder besondere Qualitätsproduktion in Frankreich. Das Zertifikat „Plante Bleue" garantiert eine Produktion unter reduzierten Ressourcen. „Label Rouge" zeichnet hochwertige Pflanzen aus. Derzeit existieren Qualitätskriterien für Dahlia , Geranium , Rosen, Rasen und Weihnachtsbäume, die Kriterien für weitere Arten sind in Arbeit. „Protected Geographical Indication (PGI)" steht für regionale Spezialitäten aus der Ernährungs- und Gartenbauindustrie.
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