Bevor es die Fotografie gab, wurden Abbildungen von Pflanzen gezeichnet, gestochen oder als Lithografien dargestellt. Eine besondere Form der Illustration war der Naturselbstdruck. Dem widmet das deutsche Gartenbaumuseum Erfurt eine Sonderausstellung, die noch bis zum 8. Juni 2008 gezeigt wird.
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Wall-Wurz aus Botanica in Originali, Johann Hieronymus Kniphof, Erfurt 1733
Das älteste bekannte Werk, in dem man Naturselbstdrucke von Pflanzen findet, ist eine Übersetzung der Schriften des griechischen Arztes Pedanios Dioskurides aus dem Jahr 1228. Ein weiteres Beispiel ist Konrad von Butzbach, der auf einer Reise nach Italien von den gefundenen Pflanzen Abdrücke ihrer Blätter machte. Das übliche Vorgehen beim Abdruck in dieser Zeit war, dass die getrockneten Pflanzen mittels einer Kerze berußt wurden, zwischen zwei Blätter weichen Papiers gelegt und mit der Handkante angedrückt wurden. Auch Leonardo da Vinci beschreibt in seinem „Codex Atlanticus“ (1508) ein ähnliches Verfahren. Dabei druckte er ein Salbeiblatt zweifarbig schwarz/weiß in einem Druckgang. Naturselbstdrucke im Dienst der Botanik...