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    Im Bild

    Die Phänologie und das blaue Wunder

    Das Fotografieren wird immer einfacher, aber das korrekte Farbmanagement ist für viele völlig rätselhaft. Pflanzenfotografie ist die Passion leidenschaftlicher Sammler und Hobbyfotografen. Gärtner bilden Pflanzen für ihre Kataloge und Internetshops ab. Karlheinz Rücker, langjähriger Chefredakteur des Pflanzenmagazins „Gartenpraxis" und erfahrener Fotograf, gibt in unserer Serie „Im Bild" wertvolle Tipps.
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    Die Phänologie, das wissen Gärtner wie Meteorologen gleichermaßen, befasst sich mit den im Jahresablauf periodisch wiederkehrenden Ereignissen. Wenn etwas Bestimmtes erfolgt, dann weist dies darauf hin, dass nun auch etwas anderes eingetreten ist. „Aha", sagen die Allergiker, wenn ihre Nase zu laufen beginnt und die Augen tränen, „die Haseln oder die Birken blühen." Und die Wetterbeobachter notieren in ihrem Kalender, dass an diesem Tag der Vorfrühling begonnen hat. Wenn der Flieder im Vorgarten seine Blütenzweige nächtens eingebüßt hat, dann kann man darauf wetten, dass am nächsten Tag der liebevollen Mütter gedacht werden soll. Dennoch hat es der Fliederraub bislang noch nicht in die Phänologischen Kalender geschafft.

    Wenn im Staudenbeet die dunklen Rittersporne erblühen, die Erigeron oder Herbstastern uns mit ihrem Flor erfreuen, dann fallen mir sofort die fotografischen Probleme ein, die alljährlich bei der bildlichen Wiedergabe dieser Blütenpflanzen auftauchen. Um korrekt zu sein: Es sind eigentlich nur zum Teil fotografische Probleme. Rittersporn und Astern wirkungsvoll ins Bild zu setzen ist keine allzu schwierige Aufgabe. Die entstehen erst, wenn die Bilder aus der Kamera herauskommen und die Blüten ihre korrekten Farben behalten sollen. Die Wiedergabe der Farbe Blau war schon zu analogen Zeiten ein Problem und führte zu endlosen Diskussionen, welcher Farbfilm die besten Ergebnisse liefert. Die Digitalisierung hat die ganze Sache noch komplizierter gemacht, denn die Farben, die der beteiligten Technik zur Verfügung stehen, sind im Bereich der Blautöne meistens etwas schwachbrüstig. Hinzu kommt, dass Kamera, Monitor, Drucker, Beamer oder Bildschirm im ungünstigen Fall über sehr unterschiedliche Farbumfänge verfügen, was beim nicht vermeidbaren Wechsel von einem zum anderen Farbraum zu Farbverschiebungen führt.

    Wer sorgfältig sein und seine Bilder auf dem PC-Monitor kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren will, wird bei einem Standardbildschirm sein erstes blaues Wunder erleben. Um den Blauumfang des kleinsten Foto-Farbraums (sRGB) zu sehen, braucht es bereits einen teuren Profimonitor. Leider fehlt auf dieser Seite der Platz, um die diversen Schritte eines korrekten Farbmanagements zu erläutern. Man kann nur empfehlen, dass alle Bilder mit einem Farbprofil versehen sind (bei JPEG und TIFF die Regel) und besonders für die Erstellung von Drucksachen oder digitalen Präsentationen beratende Fachleute zurate gezogen werden.

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