Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Bundesweites Pionierprojekt

Heidelberger Stadtgärtnerei ist biozertifiziert

Veröffentlicht am
Dieser Artikel ist in der erschienen.
PDF herunterladen
Der gesamte Betrieb der Stadtgärtnerei ist inzwischen auf die biologische Produktion umgestellt. Marko Rautmann (links) ist Vorarbeiter in der Stadtgärtnerei, Michael Kocher ist Mitarbeiter dort.
Der gesamte Betrieb der Stadtgärtnerei ist inzwischen auf die biologische Produktion umgestellt. Marko Rautmann (links) ist Vorarbeiter in der Stadtgärtnerei, Michael Kocher ist Mitarbeiter dort.Philipp Rothe
Artikel teilen:

Als bundesweit erste Gärtnerei in kommunaler Hand hat die Heidelberger Stadtgärtnerei das Bio-Zertifikat der Europäischen Union erhalten. Die städtischen Gärtner des Regiebetriebs Gartenbau im städtischen Landschafts- und Forstamt experimentieren seit 2013 mit Zierpflanzen, die die Kriterien einer Zertifizierung nach der EU-Bioverordnung erfüllen können. Bürgermeister Wolfgang Erichson betont: „Es macht mich stolz, dass wir beweisen konnten, dass die Umstellung der Zierpflanzenproduktion auf den Bio-Standard möglich ist. Es gewinnen dabei alle – Klima, Pflanzen und Tiere. Und der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel verbessert zudem die Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."

In den Jahren 2015 und 2016 investierte die Stadt Heidelberg jeweils 100 000 Euro in die Stadtgärtnerei, hauptsächlich in die Gewächshäuser. Zudem haben die Fachleute die Auswahl der Pflanzen und das Standortkonzept angepasst:

  • Wassermanagement : Der Regen von den Dächern der Gewächshäuser wird in einem Regenwasserteich gesammelt und zur Bewässerung verwendet. In bewässerungsintensiven Phasen der Pflanzenanzucht kann seit 2012 Grundwasser genutzt werden.
  • Schon 2010 wurde die Wärmeversorgung der Gewächshäuser von Öl auf Fernwärme umgestellt.
  • Energieschirme mindern die Wärmeabstrahlung der Dachflächen bedeutend. Die Wände werden im Winter teils mit Folie zusätzlich wärmeisoliert.
  • In Heidelberg werden ein Bio-Pflanzsubstrat und ausschließlich Biodünger verwendet. Der Erde der Großkübel wird Schafwolle aus Spechbach zugesetzt, die die Erde lockert und zudem ein guter Langzeitdünger ist.
  • Verwendet werden möglichst viele einheimische Pflanzen und solche, die sich schon lange im Kulturpflanzenbau in Deutschland bewährt haben, um Nahrung für Bienen und Insekten zu liefern.
  • Die Beschränkung auf ein Sortiment von 15 Pflanzenarten für die Wechselflorflächen, sodass diese wirtschaftlich günstig und doch ausreichend mit Pflanzen versorgt werden.
  • Verzicht auf Sorten mit hohem Wärmebedarf . So werden seit Jahren keine Weihnachtssterne mehr produziert.
  • Mehr Blumenwiesen : Seit 2011 Umbau ehemaliger Pflanzbeete, Staudenflächen, teils auch Rasenflächen und versiegelter Bereiche zu Blumenwiesen. Aussaat von Blumenwiesen-Saatmischungen entlang von Verkehrswegen.
  • Die Stadtgärtnerei setzt biologische Präparate zur Stärkung des Pflanzenwachstums und zur Vorbeugung gegen Verpilzung ein. Nützlinge wie Schlupfwespen, Marienkäfer oder Florfliegen werden gegen blattfressende Raupen und Blattläuse eingesetzt.

Der Regiebetrieb Gartenbau bewirtschaftet 230 Hektar Grünanlagen. Davon sind 15 000 Quadratmeter Wechselflorflächen. Dazu kommt das „mobile Stadtgrün", Blumenkübel und -pyramiden. In der Stadtgärtnerei werden Saisonpflanzen herangezogen. Nicht winterharte Pflanzen wie Palmen überwintern in den Gewächshäusern. Die Gärtner kümmern sich außerdem um Pflanztöpfe und Blumengebinde für den städtischen Bedarf. Der Anteil biologisch produzierter Pflanzen liegt mittlerweile bei fast 100 Prozent. Die Fläche unter Glas beträgt 3 450 m 2 , die Freilandfläche 1 450 m 2 . Produktionszahl Frühjahrs- und Sommerflor: 55 000 Pflanzen, Herbst- und Winterflor: 60 000 Pflanzen.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren