Deutscher Markt so groß wie seit acht Jahren nicht mehr
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Nach Schätzungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) wuchs der Zierpflanzenmarkt von 2015 auf 2016 um knapp 3 % auf 8,7 Mrd. Euro zu Einzelhandelspreisen. In der Summe gab jeder Verbraucher in Deutschland durchschnittlich knapp 106 Euro für Blumen und Zierpflanzen aus. Durch die gestiegene Bevölkerungszahl wuchsen die Pro-Kopf-Ausgaben weniger stark als der Gesamtmarkt.
Die Ausgaben für Schnittblumen stiegen seit Langem erstmals wieder mengenbedingt an. Nach den auf Platz 1 führenden Rosen eroberten die Tulpen 2016 den zweiten Platz.
Das Marktsegment der blühenden Zimmerpflanzen legte 2016 um gut 2 Prozent auf ein Volumen von mehr als 1,1 Mrd. Euro zu. Jeder Verbraucher in Deutschland gab durchschnittlich mehr als 13 Euro für blühende Zimmerpflanzen aus. Dabei profitierten die blühenden Zimmerpflanzen von festeren Preisen. Die Einkaufsmengen waren erneut rückläufig. Dabei war auch der Spitzenreiter der Top 10, die Orchidee , betroffen. Zusätzlich sank deren Durchschnittspreis weiter: 7,97 Euro pro Pflanze zahlten die privaten Verbraucher im Durchschnitt.
Weihnachtssterne konnten mit mehr eingekauften Pflanzen punkten. Damit verbesserten sie ihr Vorjahrsergebnis knapp. Topfrosen sprangen um zwei Plätze nach oben auf Platz 3. Topfrosen profitierten von gestiegenen Einkaufsmengen. Alpenveilchen und Kalanchoe kämpften mit sinkenden Einkaufsmengen.
Die gestiegenen Einkaufsmengen bei Chrysanthemen führten mit dem festeren Verbraucherpreis zu einem deutlichen Ausgabenzuwachs. Die Verwendung als Zimmerpflanze stieg 2016 deutlich an. Dies auch aufgrund der in den Markt drängenden mehrfarbig blühenden Kombipots.
Beet- und Balkonpflanzen erreichten als Marktsegment ein Volumen von knapp 1,8 Mrd. Euro. Im Vergleich zu 2015 wuchs das Volumen um gut 1 %. Das Wachstum des für die deutsche Produktion so wichtigen Segments blieb hinter dem des Gesamtmarkts zurück. Die rund 20 % des Gesamtmarkts, die auf Beet- und Balkonpflanzen entfallen, entsprechen Pro-Kopf-Ausgaben von gut 21 Euro.
Die schwachen Entwicklungen bei den großen Kulturen Geranien und Sommerheide dürften zum schwachen Wachstum beigetragen haben. Hier stimmt die abermals gesunkene Einkaufsmenge nachdenklich. Die Konkurrenz in der Frühjahrs- und Sommersaison durch die sich stetig erweiternde Palette an Beet- und Balkonpflanzen kann das Minus bei den Geranien ein Stück weit erklären. Diese Erklärung greift jedoch nicht für das Minus der Sommerheide. Hier mag sich negativ auswirken, dass die Kombipots flächendeckend angeboten werden, die pro Topf natürlich deutlich mehr Farbe bieten als eine klassische Einzelpflanze. Die Abstände in den Top 10 sind im Segment der Beet- & Balkonpflanzen aufgrund des schnellen Saisonwechsels deutlich kleiner, wodurch sich die Platzierungen dynamischer entwickeln als in den anderen Segmenten.
Die Sommerheide verteidigt den ersten Platz vor Geranien. Viola bleiben stabil auf Platz 3. Durch den erhöhten Mengenabsatz verweisen Chrysanthemen, die vormals auf Platz 4 stehenden Petunien (inkl. Calibrachoa) auf Platz 5.
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