Wie stellen wir unseren Beruf vor?
- Veröffentlicht am
Ein Video zu Berufsmöglichkeiten nach dem Gartenbaustudium entstand im Auftrag der beiden Verbände VDL und BHGL. Der Film stellt Tätigkeitsfelder wie Kulturtechnik und Pflanzenproduktion, Mitarbeiterführung und Arbeitsorganisation, Technik, Marketing und Vertrieb sowie Forschung vor, ein löbliches Unterfangen. Über den Stil des Films gehen die Meinungen freilich auseinander.
Und Sie?
Wie antworten Sie auf unsere Monatsfrage? Sind Sie mit den Einschätzungen einverstanden oder haben eine ganz andere Sicht? Schreiben Sie uns! dega@ulmer.de
Profis den Auftrag überlassen!
Fachlich ist alles richtig und gut dargestellt, halt wie in einem Lehrfilm. Aber vom Hocker wurde ich von diesem Film nicht gerissen. Der Film ist ziemlich altbacken" gemacht. Die Musik wird zu wenig in Szene umgesetzt. Auch das Verlesen des Texts wirkt aufgesetzt. Der erste Interviewpartner hat eine recht hohe Stimme. Das Drehbuch Faktenwissen und dann immer in Verbindung mit einem Interviewpartner ist auch nicht unbedingt auf- und anregend. Bei den Bildern fallen im Gewächshaus die alten flimmernden Bildschirme auf. Junge Menschen kennen diese gar nicht mehr!
Der Eingang der Humboldt-Universität Berlin, ein Backsteinbau mit viel Laub im Eingangsbereich, wirkt nicht einladend. Der Film scheint wie selbst gemacht, eben nicht professionell genug. Der Abspann in Form einzelner Textseiten zeigt es dann ganz deutlich. Mein Tipp: Mal etwas Geld in die Hand nehmen und Profis den Auftrag überlassen.
Ein etwas besseres Beispiel gibt es von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf ( www.hswt.de/studium/studiengaenge/gb/profil.html ). Dieser Film wirkt wie von Studenten gemacht und kommt bei mir besser an. Achten Sie auf die angenehme Musik und einfach nur die Bilder dazu. Die Interviews sind nicht so aufgesetzt.
Ein weiteres Beispiel von Profis zeigt die Tierschutzorganisation Peta nach dem Motto Gemüse fördert die Libido" ( www.peta.de/veggielove#.WMZi_X_V9Vc ).
Prof. Dr. Fritz-Gerald Schröder lehrt das Fach Gemüsebau an der Hochschule für Wirtschaft und Technik in Dresden.
Der Fun-Faktor fehlt
Der Film trifft nicht den Nerv der Zielgruppe. Er ist sehr fachlich und auch sehr informativ. Aber um Menschen zu bewegen, einen Beruf im Gartenbau zu ergreifen, müsste der Fun-Faktor etwas mehr berücksichtigt werden. Die Interviewpartner sind sicher gut und geben richtige Informationen weiter. Für Fachfremde wirkt das Gesprochene in dem Film aber etwas dröge und langweilig. Wir selber bieten unseren Studierenden ein Video-Seminar an, das ein externer Trainer leitet. Dieser bringt den Studierenden bei, wie man ein Video gestaltet und auf was zu achten ist, beispielsweise die Kameraeinstellungen.
Markus Wittenzeller ist Fachschullehrer an der Staatlichen Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtungen Gartenbau sowie Garten- und Landschaftsbau, in Landshut, und unterrichtet angehende Gärtnermeister.
Ansprechend für an Technik und Biologie interessierte Menschen
Mir gefällt der Film gut bis sehr gut. Nur die Interview-Passagen weisen geringe Audioqualitäten auf. Der Film vermittelt ansonsten einen recht professionellen Eindruck. Die gezeigten Bilder sprechen mich durchaus an. Wenn ich heute am Anfang meines beruflichen Werdegangs stehen würde, würde ich mich durch diesen Film positiv beeinflussen lassen. Ich habe mit einem Veterinärmedizin-Studium einen anderen beruflichen Werdegang gewählt, mit dem ich glücklich bin. Aber wer technisch oder an Biologie interessiert ist, wird von dem Film sicher inspiriert.
An Biologie Interessierte erfahren die positiven Arbeitsplatzaussichten im Vergleich zu denen für Biologen. Der Film vermittelt die deutlich besseren Arbeitschancen nach einem Gartenbaustudium. Teilweise ist etwas zu dick aufgetragen, beispielsweise bei der Nennung spätere Einflussnahmen und Mitwirkungsmöglichkeiten. Interessant ist die fächerübergreifende Tätigkeit später im Berufsleben. Die Lebenswissenschaftliche Fakultät der Humboldt Universität bietet ein gemeinsames Lehrangebot mit der Veterinärmedizin zur Futtermittelkunde/Futterpflanzenkunde an. Das zeigt die fachübergreifende Arbeit.
Alexander Haake studiert Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.