Mehr Platz für Pflanzen
Grünpflanzen verkauft Ikea schon seit den 90er Jahren des letzten Jahrtausends. Mit der Eröffnung der ersten, teilweise in Spekulationen als Gartencenter gehandelten „Glashäuser“ in Oldenburg und Rostock im Dezember 2007 verstärkt das schwedische Möbelhaus sein Engagement in diesem Bereich.
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„Wir sehen Pflanzen als einen Teil des Wohnens. Wir verkaufen Einrichtung für ein schöneres Zuhause, da gehören Pflanzen dazu“, so erklärt Helga Klinkert, die für die Konzeption des „Glashauses“ verantwortliche Mitarbeiterin von Ikea, die Sichtweise des Möbelhauses. Die beiden neuen 2300m² großen Gebäude bieten nun noch mehr Raum dafür. Im Ikea-Design gehalten, sind sie an der Seite des Möbelhauses angebaut und bieten Platz für 400 neue Produkte. Die Produkterweiterung bezieht sich in erster Linie auf Pflanzen und Gefäße. Große Grünpflanzen und moderne, große Töpfe, wie sie vor allem jungen und junggebliebenen Kunden gefallen, sind ein Schwerpunkt. Teilweise in Kombination mit anderen Produkten kann der Kunde die Ware von Aluminiumtischen und Wandregalen entnehmen. Der größte Topf hat einen Durchmesser von 1,10m und kostet rund 350e. Aber auch das Angebot an kleineren Pflanzen als Dekorationsartikel präsentiert sich nun breiter. Der Wohnbereich hört für Ikea nicht im Wohnzimmer auf, Wintergarten, Balkon und Terrasse zählen dazu, nicht aber der Garten. Und so soll das Angebot im Frühjahr auch Schalen mit Zwiebelblumen und mediterrane Kübelpflanzen umfassen, war in Oldenburg zu erfahren.
Ganz neu für Ikea ist der Bereich Schnittblumen. Es wird ausschließlich Bundware verkauft, frei nach dem Motto „Mitnehmen und zuhause gestalten“. Passende, wie gewohnt preiswerte und trendige Vasen stehen griffbereit in der Nähe. Angedacht ist, im Rahmen von Kundenveranstaltungen die floristische Verwendung der aus Holland importierten Blumen zu zeigen.
Ein dritter Teil des L-förmigen Glashauses ist Kerzen und Kerzenhaltern gewidmet und bildet den Übergang zur Ikea-Markthalle. Ebenfalls neu ins Sortiment kamen zudem Natur- und Rattanmöbel für das Leben mit Gartenflair.
Auch ein SB-Café ist in diesen Bereich als Oase für die Kunden integriert. Sie sollen sich dort an drei Automaten mit Bioprodukten etwas Gutes zu tun.
Die Warenpräsentation geschieht funktional, immer wieder unterbrochen durch Themenaufbauten, die Anregungen zur Verwendung der Artikel geben. Großformatige Plakate an den Wänden mit klaren Motiven weisen Kunden visuell schon von weitem auf das Angebot hin. Der Bereich wird saisonal umgestaltet – eine Führungskraft ist eigens für den regelmäßigen Sortimentswechsel verantwortlich.
Mit der Firma Thermoflor, Wateringen/NL, wurde erstmals ein Gewächshausspezialist mit in Planung und Bau einbezogen, denn die Pflanzen sollten auch die geeignete Umgebung erhalten. Das „Glashaus“ hat, wie der Name schon besagt, lichtdurchlässige Fronten (aber keine gläserne Bedachung), die die Ware in einem angenehmen Licht erscheinen lassen. Fassaden und Dächer lassen sich mit Sonnenschutzvorrichtungen abdecken.
Das Glashauskonzept wird an den beiden ersten Standorten zunächst getestet. Bringt es den erhofften Erfolg, so ist auch ein „Nachrüsten“ weiterer Märkte (in Deutschland sind es zurzeit 43) denkbar. Demnächst öffnen zwei weitere Test-Glashäuser in Turin und Triest/I.
Marktleiter Ralph Möller rechnet am Standort Oldenburg mit 2,2 bis 2,5Mio. Kunden jährlich und zwischen 4000 und 20000 täglich. Es wird spannend, wie viele davon auch im Glashaus Waren einladen.
Text und Fotos: Doris Ganninger-Hauck
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