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Deutscher Gartenbautag 2016 in Berlin

Viele Chancen für Gärtner

„Das Motto des diesjährigen Gartenbautages ‚Mensch.Stadt. Grün‘ ist dem gärtnerischen Berufsstand Bekenntnis und Verpflichtung zugleich,“ so Jürgen Mertz, Präsident des Zentralverbands Gartenbau (ZVG) in seiner Grundsatzrede am 30. September. Der ZVG engagiere sich seit Langem für die städtische Grünentwicklung.

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Zum Programm des Deutschen Gartenbautags 2016 gehörte eine Grünexkursion in Berlin, darunter auch das Bundeskanzleramt.
Zum Programm des Deutschen Gartenbautags 2016 gehörte eine Grünexkursion in Berlin, darunter auch das Bundeskanzleramt.Killgus
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Das generelle Bedürfnis der Bevölkerung nach einem gesunden Lebensumfeld sei ein emotionales Thema, hinter dem nicht nur Sorgen wie Klimawandel und Nahrungssicherheit stehen. „Wir als Gärtner sitzen in einem Spannungsfeld von gesellschaftlichen Anforderungen und unternehmerischen, produktionstechnischen Möglichkeiten“, erklärte Jürgen Mertz. „Dieses gilt es durch intensive Kommunikation mit allen Teilen der Gesellschaft aufzulösen.“

Auch ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer nahm in seinem Tätigkeitsbericht Bezug auf die Wertschätzung von Blumen und Pflanzen. „Diese Wertschätzung beginnt im persönlichen Lebensumfeld der Menschen und reicht hinein in die gesamtgesellschaftliche Dimension mit der Entwicklung der grünen Infrastruktur“, hob er hervor.

Praxisnahe Vorträge rund ums Grün in der Stadt

Profilierte Referate namhafter Grünexperten bereicherten den Deutschen Gartenbautag am 29. September unter dem Motto „Mensch. Stadt. Grün.“ und regten zum Dialog an.

Die Fachvorträge befassten sich mit Themen wie grüner Infrastruktur und Baukultur, Herausforderungen in der Grünflächenpflege, Gebäudebegrünung und der Bedeutung von Friedhöfen in Städten.

Birgit Busse, Landschaftsarchitektin, Stadt Göttingen, erläuterte praxisnah und überzeugend, wie auch bei knappen Stadtetats Grünflächen entwickelt und auf hohem Niveau erhalten werden können.

Dr. Martin Venne, Landschaftsarchitekt, PlanRat Landschaftsarchitektur/Städtebau, stellte den Erholungs- und Freizeitwert von Friedhöfen in Städten heraus, den die Kommunen noch viel zu wenig nutzen. Venne stellte dar, wie vielfältig grüne Friedhofsflächen das Leben in einer Stadt bereichern können.

Einen ebenso dichten wie spannenden Vortrag hielt Reiner Nagel, Architekt und Stadtplaner und Vorsitzender der Bundesstiftung Baukultur. In der Stadtentwicklung laufen sehr viele Projekte, die im Gartenbau vielfach wenig bekannt sind, eine Beschäftigung damit lohnt sich zweifellos. Nagel verwies darauf, dass in Deutschland keineswegs mit einem Bevölkerungsrückgang gerechnet werden müsse. Die florierende Wirtschaft werde auf lange Sicht hinaus für Zuwanderung sorgen.

Peter Sänger, Green City Solutions, stellte den „Citytree“ als intelligenten Biofilter für innerstädtische Räume vor. Seine junge Firma besteht aus Experten ganz unterschiedlicher Branchen. Gleiches gilt für das erst vor einem Jahr gegründete Unternehmen von Gerhard Zemp, aplantis, Bern. Mit zahlreichen Fotos stellte er herausragende Beispiele von Gebäudebegrünung in verdichteten Städten vor.

Der ZVG konnte sich über einen gefüllten Veranstaltungssaal freuen. Die Rückmeldungen zum Fachprogramm waren sehr positiv. Gelobt wurde der große Praxisbezug der Beiträge sowie die vielen neuen Impulse sowie die Erkenntnis: Gärtner haben jede Menge Chancen bei der Entwicklung grüner Städte.

Gärtner im Kanzleramt

Als Begleitprogramm zum Gartenbautag hatte der ZVG eine Fahrt durch das Berliner Stadtgrün organisiert. Der 2014 eröffnete Memoriam-Garten auf dem Friedhof in Berlin-Steglitz war die erste Station der Stadtgrün-Tour. Lutz Lawrenz, Vertragsgärtnerei Fortte-Lawrenz, gab gemeinsam mit Oliver Siegmund, Geschäftsführer der Dauergrabpflegeorganisation in Berlin, Auskunft zum Memoriam-Garten Steglitz und erklärte die Bedeutung der Friedhofskultur im städtischen Grün.

Zweiter Halt war das Bikinihaus am Berliner Zoologischen Garten. Planer der Anlage Martin Küster, Optigrün, und Dr. Gunther Mann, Vorsitzender der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung (FBB), führten über die 7 000 Quadratmeter große, frei zugängliche, einfach-intensiv begrünte Dachterrasse und beleuchteten Hintergründe zum Projekt. Sie hoben die Bedeutung der Gebäudebegrünung in Zeiten der Innenverdichtung von Städten hervor.

Zum Abschluss der Tour wurden die Kanzleramtsgärten besichtigt. Durch die beeindruckenden Innen- und Dachbegrünungen der Gärten führt Joachim Szillat, seit mehr als 30 Jahren Obergärtner des Kanzleramts. Er schilderte eindrücklich, welche wichtige Rolle Gebäudebegrünung einnimmt.

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