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    BHB – Deutlicher Umsatzrückgang: Branche wartet auf Trendwende

    Die Erholung ist bei unserer Klientel noch angekommen”, so umschrieb Georg Rothacher, Präsident des Bundesverbands Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte, die wenig erquickliche Situation der Baumärkte auf einer Pressekonferenz in Köln im Dezember 2007.
    Angesichts einer „gefühlten” Inflation von über 8 % (tatsächlich liegt sie bei unter 3 %) ist der Kunde verunsichert, hält sich im Konsum zurück und denkt eher ans Sparen. John Herbert, Geschäftsführer des BHB, schätzte das Minus in den Baumärkten bis Ende des Jahres auf rund 4 % brutto und 6 % nette. Verhältnismäßig gut präsentierten sich noch die Gartenabteilungen der Baumärkte. Rekordverdächtig lief auch dort das Frühjahr, bevor der kalte Sommer die Freude dämpfte. Nach neun Monaten ging der Umsatzanteil von Lebendem Grün um 0,3 % rückwärts, während Gartenhartware und Gartendekoration mit einem Plus von 6,6 % und 6,5 % zu den Gewinnern im DIY-Panel zählten. Die Warengruppe Freizeit, Basteln, Werken zählten zu den deutlichen Verlierern mit einem Rückgang um 18,7 %. Eigentlich bewegt sich die Baumarktbranche in einem Bereich, in dem Bedarf besteht: bei Renovierungen von in die Jahre gekommenen Häusern des früheren Wohnungsbaubooms oder bei einer (nachträglichen) Ausstattung mit energiesparenden Materialien, wie sie ja auch teilweise in Zukunft gesetzlich vorgegeben sein wird. „Das Marktpotenzial für DIY-Produkte ist deutlich höher als der gegenwärtige Gesamtumsatz der Bau- und Heimwerkermärkte”, meinen in Übereinstimmung damit auch die BHB-Verantwortlichen. Der Einzelhandel habe sich nicht selten als Spätzünder einer wirtschaftlichen Boomphase erwiesen und so gehe man davon aus, dass sich die Bedingungen in der Branche in Kürze wieder zum Besseren wendeten. Um das Image von Baumärkten zu verbessern und Vertrauen der Kunden zu gewinnen, fordert der BHB-Präsident, die Qualität über den Nutzen zu definieren. „Wir müssen weg von der Preis- Optik und mit der Industrie neue Modelle entwickeln”, schlug er vor. Dem Kunden sei vermittelbar, dass Qualität seinen Preis hat, es müsse nur jemand da sein, der es vermitteln könne. „Wir sollten alle ehrlicher zum Kunden sein und nicht um jeden Preis ein Geschäft machen”, rief er auf. Verbraucher messen Informationen über den Umgang der Unternehmen mit ihrer sozialen Verantwortung und ethischen Grundsätzen mehr Gewicht bei und berücksichtigen sie stärker bei der Wahl ihrer Einkaufsstätte. Der BHB erarbeitet gerade einen Lagebericht zum Thema CSR (Corporate Social Responsibility). Auch der Bereich Nachhaltigkeit zählt immer stärker. Um den Kunden die Orientierung zu erleichtern, sieht Rothacher den richtigen Weg für Baumärkte darin, ihre Sortimente in dieser Hinsicht kritisch zu durchforsten und Produkte mit Gütesiegeln wie FSC oder Blauer Engel einzubeziehen.
    dgh