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Kollegen gefragt

Ist Ihr Laden eine Einladung?

Wie wirkt Ihre Gärtnerei von außen? Lädt sie zum Kauf ein? Welche Aspekte sind zu beachten, damit sich der Kunde im Laden zurechtfindet und wohlfühlt? DEGA hat sich bei Praktikern und Beratern umgehört.

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Anne Effelsberg, Referentin für Floristik, Marketingexpertin für die grüne Branche: Wichtig ist, dass die saisonalen Produktschwerpunkte der individuellen Gärtnerei in der Präsentation deutlich werden. Etwa alle zwei bis vier Wochen sollten nicht nur Produkte, sondern auch Farben wechseln, denn schneller Wechsel vermittelt Aktualität. Dabei sollte man besonders auf plakative und großformatige Einzelstücke achten. Hierbei ist es Ziel, den Kunden einen Blickfang zu bieten und „Appetit“ zu machen.

Wichtig ist, dass die Abfolge der Produktpräsentation aus Kundensicht logisch sein sollte und ihn nicht verwirren darf. Hartware und Boutiqueartikel sind sinnvoll zwischen Floralem wie Pflanze, Schnitt oder Seide platziert, zum Beispiel in Form eines U. Diese Zuordnung ermöglicht an den Schnittstellen viele Anwendungsbeispiele, die dem Kunden zeigen, wie Kombinationen wirken und ihm kurze Wege zu beiden Produktgruppen ermöglichen.

Michael Hoeren, Gartencenter Hoeren in Duisburg und Bottrop: Wichtig ist zum Ersten das äußere Erscheinungsbild. Bereits hier muss ein „grünes“ Lebensgefühl nach außen gebracht werden. Der Parkplatz darf keine graue Betonwüste sein, sondern muss von Anfang an zeigen, wofür wir Gärtner stehen, dabei aber gleichzeitig funktionell sein, um die Kundenströme bewältigen zu können. Der Eingang ist heute zur Kundengewinnung einer der wichtigsten Momente. Er muss den Kunden auf das Thema Pflanze einstimmen und in Kauflaune versetzen.

Kundenleitsysteme sind ganz wichtig, insbesondere bei großen Märkten geht es nicht mehr ohne. In unserem Gartencenter in Bottrop-Grafenwald haben wir eine Zwangswegeführung verwirklicht, wodurch unsere Kunden gezielt zwei Drittel des Marktes wahrnehmen. Wir haben überschaubar große Flächen geschaffen, wo der Kunde einzelne Produktgruppen gezielt sehen kann.

Alexander Wagner, Florapark-Gartencenter in Wiesloch: Für das Erscheinungsbild eines Betriebs ist grundsätzliche Sauberkeit das A und O. Die Kunden erwarten dies wie in anderen professionellen Einzelhandelsgeschäften. Leider gibt es da oft noch viel Nachholbedarf in unserer Branche. Schon der Parkplatz sollte zum grünen Einkauf anregen, ebenso wie der Eingang die erste Visitenkarte des Betriebs ist.

Wir achten sehr stark auf die Wegeführung durch den Betrieb, denn je länger sich der Kunde im Geschäft aufhält und je mehr er sieht, desto mehr kauft er ein. Der Hauptweg ist durch Anordnung der Ware betont und knickt immer wieder in kleinere Verkaufseinheiten ab. Dadurch erreicht man mehr Spannung in der Präsentation. Dabei verwenden wir verschiedene Farben zur Gliederung der Bereiche, farbige Blenden definieren verschiedene Warengruppen.

Matthias Golze, Innenarchitekt und Vertriebsleiter für die Abteilung Grün und die Marke Golze und Büchele bei Krause Ladenbau: Der Eingang zum Geschäft sollte sich von der Fassade abheben, muss also ein Blickfang sein durch Farbgebung, Schilder, das Logo und/oder einen Vorbau. Auch gibt es in den letzten Jahren einen Trend dahin, die Regalierungshöhe im Verkaufsraum herunterzunehmen und den Raum dadurch im Gesamten wirken zu lassen. Man geht weg von hohen Wänden, Regalschluchten und hin zu mobilen Elementen bei der Warenpräsentation und im Boutiquebereich, beispielsweise mit transparenten Bannern oder halbhohen Wänden. Es ist ein Aufbrechen der starren Sortimentsnischen zu bemerken.

Sehr hilfreich für die Gliederung des Verkaufsraums sind drei Instrumente. Zum einen visuell über verschiedene Blickfangelemente, wie Bildschirme, Poster oder Beschriftung, zum anderen dienen unterschiedliche Bodenbeläge als verbindende Elemente, die vom einen in den anderen Themenbereich führen. Als weiteres Werkzeug lässt sich Licht als Lock- und Führungsinstrument einsetzen. Hier spielt heute die LED-Licht- und Lasertechnik eine wichtige Rolle.

Susanne Schwab, Bamberg Bilder: privat

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