„Gärtner führen keine Kriege“
- Veröffentlicht am
Die preußischen Schlösser und Gärten entlang der Havel wurden nach dem 13. August 1961 zu einem der Schauplätze des Kalten Krieges. Hier verlief die deutsch-deutsche Grenze mit Mauer, Grenzzäunen und Todesstreifen. So wurde der von den Gartenkünstlern im 19. Jahrhundert angelegte romantische Uferweg nach dem Mauerbau zum Patrouillenweg der DDR-Grenztruppen. Peter Joseph Lennés grandiose Idee der Sichtachsen wurde pervertiert: Denn auch die Grenzer wollten „Sichten“. Ihnen allerdings ging es um „freies Sicht- und Schussfeld“, um Fluchten zu verhindern. Der fast 30 Jahre andauernden Zerstörung des weiträumigen Gesamtkunstwerks folgte die aufwendige Restaurierung der Gärten nach dem Fall der Mauer.
Die multimediale Ausstellung des Kurators Jens Arndt wird auf über 400 Quadratmetern im Schloss Sacrow gezeigt. Im Mittelpunkt stehen die Erlebnisse der Gärtner während der Zeit der Zerstörung im Kalten Krieg und der Heilung nach 1989.
Marianne Birthler ist die Schirmherrin der Ausstellung: „Der Ausstellungsort Sacrow könnte nicht besser gewählt sein. Der zur Grenzzeit extrem malträtierte Lenné Park ist heute wieder in seiner atemberaubenden Schönheit erlebbar. Für die Besucher wird das nicht nur das Erlebnis einer sehr spannenden Ausstellung, sondern auch ein Ausflug in die Traumwelt des Preußischen Arkadiens.“
Veranstalter ist der gemeinnützige Verein Ars Sacrow. Die Ausstellung läuft im Zeitraum vom 16. Juli bis zum 13. November 2016 im Schloss Sacrow, Krampnitzer Str. 33, 14469 Potsdam. Geöffnet ist freitags bis montags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt 9 Euro, ermäßigt 6 Euro.
Barrierefreiheit Menü
Hier können Sie Ihre Einstellungen anpassen:
Schriftgröße
Kontrast
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.