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Niederlande und Deutschland

„Brexit-Hagel“ sorgt für Riesenschäden

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In dieser Gewächshausanlage bei Mönchengladbach ist keine Scheibe unversehrt geblieben.
In dieser Gewächshausanlage bei Mönchengladbach ist keine Scheibe unversehrt geblieben.Gartenbauversicherung
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Als am Abend des 23. Juni 2016 in Großbritannien noch über den Austritt aus der EU abgestimmt wurde, ereignete sich in den Niederlanden das heftigste Hagelunwetter seit Langem. In der Provinz Nord-Brabant östlich von Eindhoven/westlich von Venlo richteten Hagelsteine von bis zu 10 cm Durchmesser in der Region sowie auf deutscher Seite verheerende Schäden an.

Es wird davon ausgegangen, dass rund 160 ha Gewächshausfläche zum Teil erheblich zerstört sind. Das gesamte Schadensausmaß könnte einen Wert von 100 Mio. Euro überschreiten. Auch die Gartenbau-Versicherung (GV) ist Versicherer in dieser Region und somit ebenfalls von dem Schadenereignis betroffen. Derzeit liegen der GV aus den Niederlanden 14 Schadenmeldungen vor. Die in diesen Betrieben betroffene Gewächshausfläche beläuft sich auf rund 45 ha, wobei einige Betriebe sehr stark, andere zum Glück nur gering geschädigt sind. Die erste grobe Schadenschätzung liegt hier bei circa 20 Millionen Euro. Betroffen sind sowohl Betriebe mit Gemüsekulturen (Tomaten, Paprika) als auch mit Zierpflanzen und Schnittblumen. Die „Schlagseiten“ der Gewächshäuser sind oft nahezu ausgeglast. Auch Einscheibensicherheitsglas (ESG) ging in großen Mengen zu Bruch.

Die Aufräumungs- und Reparaturarbeiten in den Betrieben haben begonnen und die Schadenfeststellungen sind in vollem Gang.

Auch in Deutschland teils erhebliche Schäden

Das Unwetter hat auch auf der deutschen Seite im Westen von Nordrhein-Westfalen auf einer Linie von Mönchengladbach bis Rheine zu Schäden geführt. Hier sind verstreut wenige, aber ebenso dicke Hagelsteine gefallen. Besonders betroffen sind Erkelenz, Mönchengladbach, Kevelaer und Hörstel. Insgesamt liegen der GV bislang 126 Schadensmeldungen vor. Der versicherte Gesamtschaden wird in der genannten Region auf circa 3 Millionen Euro geschätzt. Der größte Einzelschaden liegt wohl bei rund 800000 €. Vorauszahlungen zur Aufrechterhaltung der Liquidität der Betriebe wurden bereits am Wochenende nach dem Hagel geleistet.

An Kulturen im Freiland sind aufgrund der wenigen dicken Hagelsteine nur geringe, manchmal sogar keine Schäden entstanden. Die mit diesem Unwetter erneut vom Himmel gefallenen Wassermassen setzten den ohnehin schon durch die Niederschläge der vergangenen Wochen stark strapazierten Kulturen erneut zu.

Das am Folgetag 24. Juni über Baden-Württemberg niedergegangene Unwetter hat nur wenige, meist kleine Schadenfälle gebracht.

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