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Orientierungsdaten Baden-Württemberg 2016

Lichtblicke bei Einzelhandelsgärtnern und Gemüsebauern

Die Ergebnisse von 61 ausgewerteten identischen Zierpflanzenbaubetrieben weisen beim Umsatz eine Stagnation und für die Gewinne Rückgänge in Höhe von elf Prozent aus. Bei angenommenen 2500 Arbeitsstunden pro Jahr kommen Familien-Arbeitskräfte im Zierpflanzenbau auf eine Entlohnung in Höhe von knapp 17 € pro Stunde.

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Zierpflanzenbau: Die Betriebe des ersten Drittels machen deutlich, dass es auch in einem schwierigen Marktumfeld möglich ist, eine gute Rentabilität zu erzielen (hier der Betrieb Dötterer in Freiberg/Neckar).
Zierpflanzenbau: Die Betriebe des ersten Drittels machen deutlich, dass es auch in einem schwierigen Marktumfeld möglich ist, eine gute Rentabilität zu erzielen (hier der Betrieb Dötterer in Freiberg/Neckar).Killgus
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Bei den 24 identischen Zierpflanzenbaubetrieben mit indirektem Absatz zeigt sich eine ähnliche Situation: Die Umsätze gingen leicht zurück, während sich die Rentabilität gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechterte. Die Entlohnung einer Familien-Arbeitskraft beträgt in dieser Gruppe 20 € pro Stunde. Gegenüber dem Vorjahr wendeten die Betriebe pro Quadratmeter Glasfläche knapp sieben Prozent mehr für Heizmaterial und fast drei Prozent mehr für Saat- und Pflanzgut auf. Einzig die Lohnaufwändungen pro Arbeitskraft lagen um etwas mehr als ein Prozent unter denen des Vorjahrs.

Die Ergebnisse der sechzehn Topfpflanzenbetriebe weisen auf eine etwas stabilere wirtschaftlichere Situation hin: Ebenfalls leicht zurückgegangene Umsätze zwar, aber bei einer Stundenentlohnung von 26 € eine nur leicht verschlechterte Gewinnsituation. Die Unterschiede zwischen den Betrieben sind gerade in dieser Gruppe sehr groß. Die Betriebe des ersten Drittels machen deutlich, dass es auch in einem schwierigen Marktumfeld möglich ist, eine gute Rentabilität zu erzielen. Entscheidend ist dabei die Arbeits- und Flächenproduktivität. Das erste Drittel zeigt, welche Größenordnungen anzustreben sind. Ein betrieblicher Umsatz in Höhe von 150000 € pro Arbeitskraft und 120 € pro Quadratmeter Glasfläche dienen als Orientierungsgrößen.

Einzelhandelsgärtnereien

Insbesondere das zweite Quartal des vergangenen Jahres trug mit dazu bei, dass die 95 ausgewerteten identischen Einzelhandelsgärtnereien umsatzmäßig erneut zulegen konnten (plus 2,8 Prozent). Noch deutlicher stiegen Arbeitsproduktivität und Gewinn (Stundenentlohnung von fast 21 €).

Gegenüber dem Vorjahr zeigen die wichtigsten Aufwandsposten pro Arbeitskraft deutlich höhere Werte: Lohnaufwand (plus 6,1 Prozent), Handelsware (plus 4,4 Prozent) sowie Absatz- und Werbekosten (plus 5,5 Prozent). Wie im Jahr davor hat sich die höhere Aufwandsintensität für die Einzelhandelsgärtner offensichtlich gelohnt.

Die Werte der Betriebe des ersten Drittels machen deutlich, dass auch im Jahr 2015 im Einzelhandel eine sehr gute Rentabilität zu erzielen war. Bei einem betrieblichen Umsatz in Höhe von 1,4 Mio. € konnte eine Stundenentlohnung der Familien-Arbeitskräfte in Höhe von über 45 € erwirtschaftet werden.

Gemüsebau: Klare Verbesserung

Das Jahr 2015 war für die 22 ausgewerteten Gemüsebaubetriebe in wirtschaftlicher Hinsicht ein gutes Jahr. Sowohl der betriebliche Umsatz (plus 26,5 Prozent) als auch die Gewinne (plus 29 Prozent) stiegen deutlich. Pro Stunde konnte sich eine Familien-Arbeitskraft mit knapp 39 € entlohnen. Auffällig ist die gegenüber dem Vorjahr erheblich verringerte Gesamtanzahl an beschäftigten Arbeitskräften, für die allerdings mit einem Plus von 45 % erheblich höhere Aufwändungen pro Arbeitskraft getätigt wurden. Mehr Umsatz mit weniger Arbeitskräften? Die Antwort findet sich in den deutlich gestiegenen Zahlen der Arbeitsproduktivität.

Mehr Glas, weniger Freiland: Das ist die Kurzbeschreibung der Betriebsstruktur im ersten Drittel, im Vergleich zu den minder erfolgreichen Gemüsebaubetrieben. Die Arbeitsproduktivität ist im ersten Drittel doppelt so hoch wie im Durchschnitt der 26 Betriebe.

Baumschulen: Hohes Niveau fast gehalten

Trotz eines um einen Prozent gestiegenen Umsatzes gaben die Gewinne der 20 ausgewerteten, identischen Baumschulbetriebe um etwas mehr als sieben Prozent nach. Pro Arbeitsstunde kommen Familien-Arbeitskräfte auf eine Entlohnung in Höhe von 26 €. Ausschlaggebend für den Gewinnrückgang dürften vor allem die pro Arbeitskraft fast um zehn Prozent gestiegenen Lohnaufwändungen gewesen sein. Pro Flächeneinheit stieg der Lohnaufwand gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent.

Umso wichtiger war die positive Entwicklung der Arbeitsproduktivität. Deren Nettowert stieg um nicht ganz acht Prozent. Eine wichtige Einflussgröße dürfte hierbei der um fast 17 Prozent reduzierte, flächenbezogene Aufwand für Handelsware gewesen sein. Für Saat- und Pflanzgut wurden demgegenüber knapp vier Prozent höhere, auf die Fläche bezogene Aufwändungen betrieben.

Baden-Württembergs Baumschulbetriebe erreichen im ersten Drittel einen betrieblichen Umsatz pro Arbeitskraft in Höhe von rund 114000 € und kommen zu einer Entlohnung der Familien-Arbeitskraft von etwas unter 40 € pro Stunde.

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