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Pflanzenphysiologie

Lauschangriff auf Pflanzen

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Dass Pflanzen ihrer Umwelt optische und chemische Hinweise geben, ist bekannt. Beispiele: Stacheln warnen vor Kontakt, Duftstoffe locken Bestäuber an. Dass Pflanzen akustische Signale senden, ist weniger geläufig.

Dr. Lidewei Vergeynst von der Universität Gent/Belgien hat eine Methode entwickelt, wie die Geräusche, die Pflanzen bei der Wasseraufnahme oder bei Wassermangel erzeugen, besser interpretiert werden können.

Zum Lauschen wird außen am Stamm ein akustischer Sensor angebracht. Unter normalen Bedingungen wird in den Leitungsbahnen der Pflanze Wasser von unten nach oben transportiert – die Transpiration der Blätter treibt diesen Strom an. Bei zu wenig Wassernachschub können sich Lufttaschen in den Gefäßen der Pflanze bilden (der Vorgang heißt Kavitation), was einerseits den Wassertransport behindert und andererseits zu Klickgeräuschen führt, die der Sensor wahrnimmt. Ab einem bestimmten Grad führt diese Kavitation zum Tod der Pflanze.

Während man früher hauptsächlich die Zahl der Klicks zur Ableitung des Pflanzendurstes nutzte, analysierte Vergeynst die Schallwelleneigenschaften der Klicks. Vorher hatte es nämlich Verwirrung gegeben, weil auch nach dem Absterben der Pflanze noch Klickgeräusche festgestellt worden waren. Vergeynst kann nun verschiedene Arten von Klickgeräuschen voneinander unterscheiden. Noch ist allerdings nicht ganz klar, ob die Luftblasen in den Leitungsbahnen reversibel sind oder inwieweit die Pflanzen dauerhaft geschädigt sind.

Die akustische Messmethode soll – auch im Hinblick auf den Klimawandel – als weitere Möglichkeit genutzt werden, festzustellen, ob Pflanzen Durst leiden. Mit weiteren Sensoren wird der Wasserverbrauch gemessen. Mit den gewonnenen Daten will man bessere Empfehlungen geben können, was sich wo am besten anbauen lässt.

Quellen: Listening to plants in need of water/Hortidaily: http://www.hortidaily.com/article/18906/Listening-to-plants-in-need-of-water; Universität Gent: http://www.ugent.be.

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