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Deutscher Gartenbautag 2015

Kampagne gestartet

Mit dem Start der bundesweiten Kommunikationskampagne für Blumen und Pflanzen „Natürlich schöne Augenblicke“ und dem Thema gesunde Ernährung setzte sich die Gartenbaubranche auf dem Deutschen Gartenbautag 2015 für eine Verbesserung der Wertschätzung gärtnerischer Produkte und Dienstleistungen ein.

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1 Eva Kähler-Theuerkauf, Präsidentin des Landesverbands Rheinland, eröffnete die Kampagne „Natürlich schöne Augenblicke“.
1 Eva Kähler-Theuerkauf, Präsidentin des Landesverbands Rheinland, eröffnete die Kampagne „Natürlich schöne Augenblicke“.Killgus
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Die vom Zentralverband Gartenbau (ZVG) initiierte Imagekampagne soll möglichst viele Menschen für Blumen und Pflanzen begeistern. Stellvertretend für die Partner der Kampagne eröffnete Eva Kähler-Theuerkauf, die Präsidentin des Landesverbands Rheinland, auf dem Gartenbautag die Kommunikationskampagne der Branche. Peppige Pappbecher mit Kalanchoe unter dem Verschlussdeckel sorgten gleich zu Beginn bei den Teilnehmern für Überraschung.

Um die Absatzchancen für Blumen und Pflanzen langfristig zu sichern, setzt die Kampagne auf eine Kombination aus Verbraucheransprache und Angeboten für die Branche. Über klassische Pressearbeit und Kommunikation in den sozialen Medien sollen verschiedene Zielgruppen umfassend über die Produkte und Dienstleistungen der grünen Branche informiert werden. Dabei sollen Blumen und Pflanzen über reine Deko- und Pflegetipps hinaus als Botschafter positiver Emotionen etabliert und so Verbraucher zum Kauf von Blumen und Pflanzen motiviert werden.

Darüber hinaus erhalten die Betriebe konkrete Ideen, wie sie die Kampagne vor Ort umsetzen können. Denn nur wenn diese von der gesamten Wertschöpfungskette mitgetragen wird, könne sie langfristig erfolgreich sein, ist man beim ZVG überzeugt. Gebündelt werden alle Maßnahmen auf der Kampagnen-Website http://www.natürlich-schöne-augenblicke.de.

Zum Auftakt der Kampagne haben in verschiedenen Städten Miniaturgärten, sogenannte „Urban Bonsais“, Passanten an unerwarteten Orten in Alltagssituationen überrascht. Die hieraus resultierenden „natürlich schönen Augenblicke“ wurden mit versteckter Kamera gefilmt. Die dabei entstandenen Videos werden ab Mitte September für ein Gewinnspiel auf Facebook und in verschiedenen Online-Medien eingesetzt. Nutzer sind aufgefordert, sich auf die Suche nach ähnlich schönen Augenblicken mit Blumen und Pflanzen zu machen, diese zu fotografieren oder zu filmen und einzusenden. Ziel der Aktion: Blumen und Pflanzen zu Botschaftern positiver Gefühle zu machen.

Natürlich gesund

Mit dem Motto des diesjährigen Gartenbautags „Gartenbau – natürlich gesund“ wollte der ZVG deutlich machen, dass für eine gesunde und ausgewogene Ernährung Obst und Gemüse aus regionalem Anbau für den Verbraucher wichtig ist. Dabei werden die Produkte der gärtnerischen Betriebe teilweise zu Erzeugerpreisen verkauft, die mitunter nicht einmal die Produktionskosten decken. „Obst und Gemüse sind wertvolle Produkte des Gartenbaus. Dass diese zur Massen- und Einheitsware verkommen, ist beschämend“, so ZVG-Präsident Jürgen Mertz.

Das Themenfeld „Gartenbau – natürlich gesund“ deckten Experten aus mehreren Fachgebieten ab. Prof. Dr. Reiner Wittkowski, Vizepräsident des Bundesinstituts für Risikobewertung, führte vor Augen, wie emotional große Teile der Bevölkerung bei Sachthemen denken und entscheiden. So steht nach Umfragen bei den Sorgen der Leute die Angst vor den gesundheitlichen Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln an oberster Stelle, während die Folgen einer nicht ausgewogenen Ernährung als eher unbedeutend eingeschätzt werden. Dabei spricht die Faktenlage für eine umgekehrte Sicht der Risiken.

Mit Dr. Helmut Oberritter, Deutsche Gesellschaft für Ernährung, sprach ein Experte über die wichtige Gesundheitswirkung von Obst und Gemüse. Er lobte, dass schon vor vielen Jahren mit der Aktion „5 am Tag“ ein wesentlicher Impuls gegeben worden sei.

Mit großer Begeisterung und großer Resonanz beim Publikum sprach sich Ulrike Penz, ORCA van Loon Marketingagentur, Hamburg, für eine zielgerichtete und transparente Kommunikation aus. „Finden und definieren Sie den Kern Ihrer Marke und Ihres Produkts“, so ihr Rat. Und: „Sprechen Sie nicht nur ZU, sondern vor allem MIT Ihren Zielgruppen. Sie verraten Ihnen, womit Sie sie gewinnen können.“

Eingeladen war außerdem der Journalist Michael Miersch, der unter anderem für den „Focus“ tätig ist. Er beschäftigt sich kritisch mit der Arbeit der Nichtregierungsorganisationen, die vorgeblich im Interesse von Mensch und Umwelt aktiv sind, nicht selten mittlerweile aber im eigenen Interesse skandalisieren und dabei teils eine klare Verdrehung von Sachverhalten bewusst in Kauf nehmen.

Zukunftsthema Energie

Vor der Kulisse des Marienbergs am BuGa-Standort Brandenburg an der Havel würdigte Staatssekretär Dr. Robert Kloos (BMEL) am Freitagnachmittag den Gartenbau als wichtigen Teil der Agrarwirtschaft und warb für eine realitätsbezogene Darstellung des Berufsstands und seiner Produkte in der Öffentlichkeit.

ZVG-Präsident Mertz nannte als wichtige Zukunftsthemen für den Gartenbau Energie und Energieeffizienz. Mertz dankte dem Staatssekretär und den Parlamentariern des Deutschen Bundestags für das Engagement bei der Wiederaufnahme des Bundesprogramms zur Förderung der Energieeffizienz in der Landwirtschaft im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE). Er mahnte aber an, dass die Richtlinie möglichst umgehend notifiziert werden müsse, damit anstehende Investitionen zügig umgesetzt werden können. Durch die vorgesehene Förderung der Beratung sei ein wichtiges Instrument geschaffen worden, um marktreife Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt Zukunftsinitiative Niedrigenergiegewächshaus (ZINEG) in den Betrieben umsetzen zu können. Kloos und Mertz waren sich einig, dass auch Verkaufsgewächshäuser im NAPE berücksichtigt werden müssen.

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