Der Kunde ist König
Über den richtigen Umgang mit Menschen berichtete Susanne Helbach-Grosser bereits in DEGA 41 auf Seite 32. In ihrem zweiten Beitrag geht es um gute Umgangsformen, die für ein erfolgreiches Kundengespräch unabdingbar sind.
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Beruflicher Erfolg gründet auf vielen Pfeilern. Guter Stil zählt dazu. Deshalb sollten Sie im täglichen Kundenkontakt die Benimm-Regeln kennen und beherrschen. Alle Menschen mit einer guten Kinderstube sind hierbei eindeutig im Vorteil, denn sie wissen, worauf es ankommt. Zudem vermitteln gekonnt eingesetzte, gesellschaftliche Spielregeln Selbstvertrauen.
Der erste Eindruck zählt
Bereits die ersten Augenblicke einer Begegnung sind entscheidend. Für den berühmten ersten Eindruck bleibt nicht viel Zeit: Wir beurteilen eine Person in drei bis fünf Sekunden. Und natürlich macht sich unser Gegenüber in dieser Zeit auch ein Bild von uns. Das ist der Augenblick der Wahrheit, in dem der andere sein Bild von uns formt. Wir wirken immer und der erste Eindruck bleibt haften. Sie sollten daher intensiv auf Ihre persönlichen Wirkungsmittel achten: aufrechte Körperhaltung, offener Blickkontakt, Gestik, Mimik, Händedruck, Distanzverhalten, freundlicher Klang der Stimme, angemessene Kleidung. Und Ihre Aufmachung muss stimmen: Schmuck, Frisur, Geruch – also eine rundherum gepflegte Erscheinung.
Kleidung und Stil stellen nicht nur Sie als Person vor, sondern auch Ihr Unternehmen. Wer sich sorgfältig kleidet, ist auch innerlich gesammelt. Er fühlt sich nicht lässig, geht aufrecht, bewegt sich im Ganzen anders, signalisiert dem Gegenüber, dass er die Situation ernst nimmt. Ein Wohlgefühl im Berufsoutfit überträgt sich automatisch auf die Gestik und Mimik des Menschen. Vorgesetzte nehmen dabei eine Vorbildfunktion wahr.
Bei der Kommunikation zählt heute wie früher eine höfliche Ausdrucksform, darum nicht mit „Bitte“ und „Danke“ geizen. Im Gespräch lässt man andere ausreden und fällt nicht einfach ins Wort. Wer mit dem Namen angesprochen wird, fühlt sich geschmeichelt. Angabe, Arroganz, Indiskretion und diskriminierende Sprache werden als besonders störend empfunden. Lautstärke und Sprechgeschwindigkeit werden der Situation angepasst, unnötige Geräusche vermieden. Keine Entschuldigung gibt es für unangenehme Körpergerüche, Schweißhände, Mundgeruch, ungepflegte Haare oder Hände. Parfum sollte nur sehr dezent wahrnehmbar sein.
Auch am Telefon hilft ein souveränes Auftreten, Kunden an sich zu binden. Laut Untersuchungen laufen bei einem Telefonat 84% der Informationen über die Stimme und nur 16% über den eigentlichen Gesprächsinhalt. Während eines Telefonats bitte keinesfalls essen, trinken, rauchen, mit Papieren rascheln, Kuli auf- und zuknipsen, zu laut, zu leise oder undeutlich sprechen oder gar unfreundlich werden. Lächeln Sie, Ihr Gesprächspartner kann es hören.
Menschenkenntnis
Den einen Kunden gibt es nicht. Der eine durchstöbert mit Blicken die gesamte Abteilung und orientiert sich schnell, der andere steht ratlos vor dem Waren- oder Dienstleistungsangebot. Wer tagtäglich im Kundenkontakt steht, entwickelt bald das nötige Gefühl, wem ein freundliches „Wie kann ich Ihnen helfen?“ lästig oder willkommen ist. Bilden sich lange Schlangen an der Kasse, bewahren Sie Ruhe und bleiben Sie freundlich. Können Sie keine Verstärkung anfordern, bitten Sie mit einem netten Satz um Verständnis – das ent-spannt die Situation. Notorische Drängler sollten Sie nicht bevorzugen – alle anderen Kunden haben es ebenfalls eilig.
Höflichkeit bedeutet Wertschätzung. Muten wir unserem Gegenüber also möglichst wenig zu. Versetzen wir die Menschen, mit denen wir zu tun haben, in eine gute Stimmung. Das allein ist schon die halbe Miete.
Susanne Helbach-Grosser, Schwäbisch Gmünd
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