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Kooperation Nordfreun.de

Glaubwürdig regional

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Rund 40 Personen nahmen an der Gründungsversammlung von Nordfreun.de teil, Erzeuger, Großhändler, Einzelhandelsgärtner, Floristen, Vertreter von Brancheninstitutionen und Behörden. Was zeigt, dass die Initiatoren um Kai Jentsch, FDF-Vorsitzender in Schleswig-Holstein, dieses nun in Vereinsform gegossene Netzwerk zur Vermarktung regionaler Gartenbauprodukte (neben Hamburg auch aus Schleswig-Holstein und Teilen Niedersachsens) auf eine möglichst breite Basis stellen möchten.

Das ist gelungen. In den Vorstand wurden Claus Eggers (Erzeuger), Markus Eisenberg (Großhändler) und Kai Jentsch (Blumeneinzelhandel, 1. Vorsitzender) gewählt. Ein breites Branchenspektrum deckt auch der 15-köpfige Beirat ab. Zur Kerngruppe, die die Grundlagen für das Projekt vorangetrieben hat, gehört auch „beyond-flora“, das von Inhaber Rupert Fey geleitete Beratungsunternehmen für den grünen Markt.

Mit dabei ist die Stadt Hamburg, die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. Der zuständige Abteilungsleiter Markus Pitz betonte in einer kurzen Ansprache, dass nach dem agrarpolitischen Konzept des Senats Hamburg die Metropole des Zierpflanzenbaus sei – „und das wollen wir auch bleiben“. Von den 685 Agrarbetrieben Hamburgs gehören 60 Prozent zum Gartenbau. Die Wirtschaftsbehörde der Hansestadt steht hinter der Vermarktung und Bewerbung regionaler Gartenbauprodukte aus der Metropolregion Hamburg, zu der auch Teile Schleswig-Holsteins und Niedersachsens zählen.

Auf der Gründungsversammlung Nordfreun.de anwesend und an der Vorbereitung beteiligt waren auch der Verein „nah:türlich genießen“ und der Bundesverband Regionalbewegungen, mit dem gemeinsam die Kriterien erarbeitet wurden. Die Rede war von einem „Modellcharakter“ der Nordfreun.de-Aktivitäten sowie einer gelungenen „Korrespondenz zum Hamburger Leitprojekt ,Aus der Region – für die Region‘“.

Worin liegen die Unterschiede zu anderen Regionalkonzepten? Immerhin gibt es mit „Ich bin von HIER!“, „Frischepartner Blumengroßmarkt Hamburg“ und „Vierländer Frische“ schon drei an regionaler Gartenbauerzeugung orientierte „Marken“-Konzepte. „Wir streben kein Markenkonzept in rein werblichem Sinne an. Es soll sichergestellt werden, dass entlang der ganzen Wertschöpfungskette die Regionalität gewährleistet ist“, erläutert Kai Jentsch. 80 Prozent der Wertschöpfung müssen in der Region erfolgen. Dies ist ein Wert, der auch bei anderen Konzepten, an denen der „Bundesverband Regionalbewegung“ mitgewirkt hat, zugrunde gelegt wurde. Ein weiteres wichtiges Kriterium wird die Überprüfung der Teilnehmer sein. „Wir streben dabei nicht nur Kontrolle, sondern ebenfalls Beratung an“, erläutert Kai Jentsch. In welcher Häufigkeit und durch wen genau die Kontrolle/Beratung durchgeführt wird, zeigt sich noch.

Arbeit gibt es für die Nordfreun.de noch reichlich. Etwa den Aufbau einer Internetseite, auf der die regionalen Erzeuger ihre Angebote offerieren und der Einzelhandel sich Informieren und bestellen kann. Dazu gab es Gespräche mit Logistikern, „es gibt Modelle, aber noch keine genau definierte Lösung“, fasst Kai Jentsch den Stand der zentralen Logistikfrage zusammen. Sicher ist für ihn: „Es muss eine einfache und klare Lösung sein, mit verlässlichen Terminen.“ Klar dürfte ebenfalls sein: Irgendwo wird es eine Sammelstelle geben müssen, denn die einzelnen Erzeuger werden die Bestellungen kaum selbst ausliefern können. Denn abgesehen von Kosten und Zeitaufwand – wie sähe dann bei aller gut gemeinten Regionalität die CO2-Bilanz aus?

Wenn es denn so weit ist, soll die regionale Ware als solche nicht von den Erzeugern, sondern vom Blumeneinzelhandel verpflichtend ausgezeichnet werden. „Wir wollen keine bedruckten Töpfe, denn die könnten in falsche Kanäle gelangen“, erläutert der 1. Vorsitzende der Nordfreunde.de. Der sich freut, dass schon jetzt rund zwei Dutzend Erzeuger, Händler und Dienstleister ihre Teilnahme an dem Regionalprojekt angekündigt haben. Und die Stadt Hamburg wird sicher auch weiterhin das Projekt begleiten und zur Akquisition von Fördermitteln Erfahrung beisteuern.

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