Ohne Europa geht es nicht
Auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr blickt die Gartenbau-Versicherung (GVV), Wiesbaden, für 2014 zurück.
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Die Stürme des vergangenen Jahres belasten die Spezialversicherung der Gärtner nicht so stark wie Hagelschläge anderer Jahre. In Deutschland blieben die Beitragseinnahmen mit 36,7 Mio € stabil, im Europageschäft stiegen sie um rund 10 % auf aktuell 20,8 Mio. €. Im von der Vereinigten Hagelversicherung (VVaG), Gießen, übernommenen Geschäft sanken die Beiträge vor allem in Italien um rund 14 %. So bleibt unter dem Strich nach Jahren mit wachsenden Beiträgen erstmals ein kleiner Rückgang. Allerdings zählt 2014 zu den Jahren mit einer geringen Schadenquote von 40,5 %. So niedrig wurde letztmals 1998 bewertet. Dabei war die Schadenquote in Deutschland noch geringer als in Europa. Insgesamt ergibt sich für 2014 nach Steuern ein Jahresüberschuss von 1,6 Mio. € und eine Bilanzsumme von 81,6 Mio. € – der höchsten bislang. 2015, so Vorstand Manfred Klunke bei der Vorstellung der Zahlen im Rahmen der Mitgliedervertreterversammlung in Köln, lässt sich bislang ähnlich gut an wie das Vorjahr.
In zehn Jahren 1800 Mitglieder weniger
Die Zahlen der GVV sind immer auch ein Spiegelbild der Branche. Insgesamt, so Vorstand Georg Bruns, hat die GVV in Deutschland in den letzten zehn Jahren rund 1800 Mitglieder verloren. Die Gewächshausfläche ging von 2005 bis 2014 um 5,2 % auf jetzt 3496 ha zurück. Der Anteil der Folienhäuser ist leicht gestiegen. Die Rückgänge sind zurzeit in Hessen und Rheinland-Pfalz am stärksten, Zuwächse gibt es im Rheinland, insbesondere am Niederrhein.
Wichtiges Auslandsgeschäft
Um die Risiken der oft regionalen Wetterereignisse breit zu streuen und die Last auf viele Schultern zu verteilen, ist die GVV im europäischen Ausland aktiv. Mehr als ein Drittel der Beiträge kommen mittlerweile aus anderen europäischen Staaten. Die Niederlande und Italien machen deutlich mehr als die Hälfte des Auslandsgeschäfts aus, dann folgen Frankreich, die Schweiz, Großbritannien und sonstige. In den Niederlanden wurde 2014 ein leichtes Plus erwirtschaftet. Ob das auf eine verbesserte wirtschaftliche Lage der Gärtner oder auf ein gestiegenes Vertrauen zur GVV zurückzuführen ist, bleibt offen. Italien gestaltete sich wegen viel Schneebruchs schwieriger.
Häufig folgt die GVV ihren Kunden ins Ausland, wenn diese dort Filialen errichten. Dabei gilt es dann, die unterschiedlichen Schadenquoten in den einzelnen Ländern oder Regionen durch eine gute Verteilung der Risiken auszugleichen, wie Manfred Klunke erklärte.
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