„Wir sind stolz auf unsere Gärtner“
„Nach den Jahren auf der Intensivstation sind wir jetzt im Trainingslager“ – so formulierte Landgard-Vorstandsvorsitzender Armin Rehberg, Straelen, das Ergebnis der Genossenschaft für das Jahr 2014 auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Für 2014 wurde das Ergebnis deutlich verbessert, obwohl der Umsatz leicht auf jetzt 1,75 Mrd. e sank.
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Umsatz um jeden Preis gehört in Straelen der Vergangenheit an – ganz bewusst, so Rehberg, hat man sich von „negativen“ Umsätzen getrennt. Zum guten Ergebnis trug bei, dass man die beiden großen Verlustbringer Bloomways und Godeland durch harte Sanierungen auf Kurs bringen konnte. Beide sollen bereits in diesem Jahr kein Minus oder sogar kleine Gewinne einbringen. Außerdem hat sich Landgard von einer ganzen Reihe kranker Töchter getrennt. 2012 hatte Landgard noch 106 Gesellschaften, aktuell sind es 70, angepeilt wird laut Rehberg eine Zahl von 55. Zudem wurde bei den Personal- und Sachkosten gespart.
Die Finanzierung des Unternehmens ist bis Februar 2016 gesichert, über Anschlusskredite wird verhandelt. Das aktuelle Jahr läuft mit einer guten Beet- und Balkonsaison positiv an. Außerdem ist Landgard laut Rehberg noch nicht am Ende bei der Verwertung von Grundstücken. So sei für CC-Märkte das Modell „Sale and Rent“ eine Option, über die man nachdenke. Dabei wird das Grundstück an einen Investor verkauft, der es dann dem Verkäufer vermietet. Zurzeit hat Landgard 320 Mio e Schulden. Bis 2016 soll dieser Berg auf 290 Mio. e schrumpfen. Die Landesbürgschaft wurde nicht mehr in Anspruch genommen, das spricht für eine aktuell gute Liquidität.
Fast schon euphorisch berichteten Armin Rehberg und Aufsichtsratsvorsitzender Bert Schmitz, Kerken, von der Mitgliedervertreterversammlung am Vortag. In der nicht öffentlichen Versammlung erhielt Landgard 95 Prozent Zustimmung zur Erhörung der Geschäftsanteile von 1000 auf 2000 e. „Wir sind stolz auf unsere Gärtner“, meinten Schmitz und Rehberg. Die Zeiten des Gegeneinanders scheinen vorbei, der vor allem im letzten Jahr viel beschworene Genossenschaftsgedanke scheint wieder zu greifen. Die Kapitalerhöhung braucht das Unternehmen, um die Geldgeber bei Laune zu halten.
Nachdem viel Kraft und Zeit in die Sanierung geflossen sind, kann man sich jetzt wieder intensiver dem Kerngeschäft, der Vermarktung von Gartenbauprodukten, zuwenden.
Mit der Kampagne „1000 gute Gründe“ hat Landgard im Februar dieses Jahres bereits einen Anfang gemacht. Eines der Probleme des Unternehmens bleibt der Markt. Der Kuchen für Blumen und Pflanzen ist in Deutschland rund 8,6 Mrd. e groß, aber er wächst nicht. Also geht es letztlich darum, sich eine möglichst große Scheibe von diesem Kuchen abzuschneiden. Landgard hat daran zurzeit nach eigenen Angaben rund 30 %.
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