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Interview mit Silke Peters

„Es geht immer noch besser“

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Die niederländische Zertifizierungsorganisation MPS ( http://www.my-mps.com ), Honselersdijk, führte zum 1. April 2015 die neue Qualifizierungsstufe MPS-A+ ein. Wir fragten Silke Peters, Köln, nach den Hintergründen und den Entwicklungen. Sie ist MPS-Ansprechpartnerin für Deutschland.

DEGA: Es gibt bislang schon die MPS-Stufen A, B und C. Warum jetzt das neue MPS-A+?

Silke Peters: Viele Gärtner haben den A-Status von MPS inzwischen erreicht. Das ist erst einmal eine gute Nachricht für die Branche! Aber da wollen wir nicht stehenbleiben, es geht immer noch besser. A+ ist die Stufe, die jetzt all die anstreben können, die schon lange A sind. Es war immer das Anliegen von MPS, gemeinsam mit den Gärtnern besser zu werden. Dafür steht der Claim „Kleine Schritte mit einer großen Gruppe“. Niemand soll abgehängt werden. Gleichzeitig geht es klar weiter nach vorn, also: weniger Pflanzenschutzmittel, Dünger und Energie. MPS-A+ entspricht diesem Konzept.

DEGA: Wie entwickelt sich MPS insgesamt? Kommen immer noch viele Betriebe dazu? Oder gibt es mittlerweile eine Sättigung am Markt?

Silke Peters: Nein, von Marktsättigung kann keine Rede sein. Weil immer mehr Abnehmer Lieferantenanforderungen formulieren, wächst die Nachfrage nach MPS ABC stetig. In Deutschland geht es etwas langsamer voran als in anderen Ländern. Das liegt an Faktoren, die nichts mit den Inhalten von MPS ABC zu tun haben. Zum Beispiel müsste viel mehr aufgeklärt und informiert werden. Es gibt auch immer noch Missverständnisse hinsichtlich der Anforderungen und des Arbeitsaufwands, den die Registrierung in ABC erfordert. Hinzu kommt, dass MPS ABC ein dynamisches System ist. Das heißt, es lässt sich nicht ganz so einfach erklären, wie ein Standard, bei dem es ein „falsch“ und ein „richtig“ oder ein „bestanden“ oder „nicht bestanden“ gibt. MPS arbeitet in den lokalen Märkten außerdem mit Koordinatoren, die in der Regel freiberuflich sind. Für ein so großes Gebiet wie Deutschland ist das eine Begrenzung, denn natürlich kann ein Mensch nicht so viel ausrichten, wie es ein Unternehmen mit vielen Mitarbeitern könnte. Ich bin sehr froh, für meine Tätigkeit nun Karin Spengemann als Unterstützung gewonnen zu haben.

DEGA: Welche Hauptgründe nennen Gärtner für ihr Interesse an einer MPS-Zertifizierung?

Silke Peters: Die meisten Gärtner, die sich für MPS entscheiden, reagieren damit auf Anforderungen ihrer Kunden. Es gibt aber auch einige, die nicht warten wollen, „bis der Markt sie zwingt“, sondern vorbereitet sein möchten, weil die Nachfrage kommen wird. Das MPS-ABC-System bietet auch die Möglichkeit, die eigenen Produktionsmethoden zu überwachen und über längere Zeiträume zu vergleichen. Dieses „Plus“ in Sachen Monitoring und Management schätzen einige. Andere interessiert das nicht so – sie sind dennoch froh, wenn sie alle Unterlagen direkt parat haben, falls der Kunde mal fragt.

DEGA: Was sind bei der Zertifizierung die Stärken von MPS?

Silke Peters: Die Gärtner interessieren sich aus unterschiedlichen Gründen für MPS. Wer nachweisen möchte, dass er möglichst wenig Pflanzenschutzmittel, Dünger und Energie einsetzt, entscheidet sich für MPS ABC. Das GAP-System trifft dagegen die Aussage, dass die Produktion sicher und im Einklang mit allen gesetzlichen Anforderungen läuft. Die Kombination beider Systeme ist im Sinne der Marktpositionierung am stärksten. Sie sagt: Ich produziere sicher und umweltfreundlich.

DEGA: Gibt es weitere inhaltliche Anpassungen bei MPS?

Silke Peters: Als Reaktion auf die Diskussion über Neonikotinoide wurde das neue Zeichen MPS natural protected eingeführt. Um dieses Zeichen zu erhalten, muss man die Bedingungen von MPS-A+ erfüllen, darf aber überhaupt keine chemischen Pflanzenschutzmittel einsetzen. Es ist nah an der Bioproduktion. Dennoch ist es nicht wirklich „bio“, denn der Einsatz von mineralischem Dünger ist erlaubt. Außerdem fließt auch der Energieverbrauch in die Bewertung mit ein.

DEGA: Es gibt zusätzlich zu den MPS-Zertifikaten für Gärtner auch Zeichen für Händler. Eine Besonderheit?

Silke Peters: Diese Zeichen sind in der letzten Zeit sehr gefragt. Meines Erachtens sind die Handelszertifikate eine echte Besonderheit von MPS, denn sie machen möglich, dass die Kette durchgehend zertifiziert wird. Mehr und mehr Händler erkennen, dass erst darin der echte Mehrwert liegt.

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