Bald farbwechselnde Petunien?
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Auf den ersten Blick unterscheiden sich Nikolai Brauns Petunien nicht von anderen Petunien. Der Unterschied zeigt sich erst bei der Bewässerung: Dann nämlich wechseln die Petunien ihre Blütenfarbe. Allerdings sollte die Bewässerung mit einem Schuss Ethanol oder Bier angereichert sein. Braun leitet das in Colorado beheimatete Start-up-Unternehmen Revolution Bio-engineering, das er zusammen mit Keira Havens gegründet hat. Den farbwechselnden Petunien mangelt es an einem bestimmten, an der Pigmentierung beteiligten Enzym, sodass die Farbausbildung erst behindert wird, bevor ein weiteres Molekül für die Genexpression und damit für Farbe sorgt.
Ihr erstes Projekt haben die beiden Forscher über Crowfunding (Schwarmfinanzierung) finanziert. Für 42 US-$ gibt es eine dieser Pflanzen, für 89 $ zwei. Die Pflanzen wird es allerdings frühestens 2017 geben.
Viele weitere Ideen
Ein zweites Projekt befasst sich mit Petunien, deren Blütenfarbe sich im Laufe des Tages ändert. Grundlage für diese Entwicklung sollen natürliche, vom Sonnenlicht abhängige Schaltmechanismen sein. Noch gibt es diese Pflanzen nicht, aber Braun sieht keine wesentlichen Probleme in deren Entwicklung. Auch dieses Projekt könnte über „Crowfunding“ finanziert werden.
Sind solche im Labor manipulierten Blütenfarben überhaupt nützlich? Braun sieht handfeste Gründe, die dafür sprechen. Die biotechnologisch entwickelten Pflanzen können laut Braun eine große Bandbreite zukünftiger Anwendungen im alltäglichen Leben eröffnen. Denkbar wären beispielsweise Lufterfrischer in Form spezielle Gerüche wie Vanille produzierende Pflanzen. Schließlich lasse sich die entwickelte Technik auch für Nutzpflanzen wie Baumwolle oder Cannabis verwenden. Außerdem lebt die Blumenindustrie von Neuheiten, am besten sind solche, die einen vom Hocker reißen.
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