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Jahresrückblick 2014

Die meisten Einzelhandelsgärtner haben 2014 wieder mehr Umsatz gemacht

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 startete in der grünen Branche im Frühjahr ausgesprochen verheißungsvoll. Weniger erfolgreich verlief allerdings das B+B-Geschäft in Einzelhandelsgärtnereien.

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Weder Wetter noch ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen lassen sich als Verursacher des schwunglosen B+B-Geschäfts heranziehen, das nicht an die guten Umsätze von 2012 anknüpfen konnte. Ob sich die Konsumgewohnheiten generell ändern? Das muss weiter beobachtet werden. Die Sommermonate Juli und August bewegten sich im Rahmen bekannter Umsatzmöglichkeiten. Gleiches gilt für die Herbstmonate. Dabei wartete vor allem der September mit sehr guten Ergebnissen auf und erzielte im Periodenvergleich nach Februar die höchste Bewertung.

Zwar dürfte der überwiegende Teil der Einzelhandelsgärtnereien das Jahr 2014 mit einem Umsatzplus zum sehr schlecht verlaufenen 2013 abschließen. Betriebe mit ausgeprägtem Saisonpflanzengeschäft haben es aber kaum geschafft, ihren Umsatz gegenüber dem als eigentlichen Maßstab geltenden Geschäftsjahr 2012 zu steigern. Sie werden sich mit einem Umsatzdefizit von 5 bis 6 % zufriedengeben müssen.

Die nachfolgenden Monatsergebnisse und Auswertungen basieren auf monatlichen Erhebungen in 20 süddeutschen Einzelhandelsgärtnereien mit einem durchschnittlichen Jahresumsatz von rund 550000 Euro (ohne Grabpflege). Die neue Kennzahl „Gesamtnote des Monats“ ermöglicht einen umsatzmäßigen Periodenvergleich über die letzten fünf Jahre, benotet mit einem Punktesystem von 1 = „sehr schlecht“ bis 5 = „hervorragend“. Schloss der aktuelle Auswertungsmonat in einem Betrieb mit dem besten Umsatzergebnis der letzten fünf Jahre ab, wurden dafür fünf Punkte vergeben. Für das zweitbeste vier Punkte, für ein „normales“ Umsatzniveau drei, für das zweitschwächste Ergebnis der letzten fünf Jahre zwei und für das schwächste Monatsergebnis in einem Betrieb ein Punkt. Die Gesamtnote für den Auswertungsmonat resultiert aus der Gesamtpunktzahl, die der Monat erreicht hat, dividiert durch die Anzahl der ausgewerteten Betriebe.

Januar deutlich besser als im Vorjahr

Eine durchweg milde Witterung verhalf 80 % der Betriebe zu einem Umsatzplus gegenüber Januar 2013, meist sogar im zweistelligen Prozentbereich. Zurückzuführen ließ sich das auf eine über 10 % höhere Kundenfrequenz. Der Auswertungsmonat erreichte eine Gesamtnote von 3,6. Begleitet wurde der Jahresauftakt von erfreulichen Wirtschaftsprognosen und einem hohen Beschäftigungsstand. Der ifo-Geschäftsklimaindex startete mit 110,6 Punkten.

Auch Februar ohne Winter

Der ausbleibende Winter wirkte sich positiv auf die Geschäftstätigkeit aus. 90 % der Betriebe erzielten ein Umsatzplus zum Vorjahresmonat. In 80 % der Fälle wurde der höchste Umsatz der letzen fünf Jahre gemessen. Dies brachte dem Monat mit der Gesamtnote 4,5 die mit Abstand höchste Bewertung 2014 ein.

Gesamtwirtschaftlich standen die Zeichen auf Schönwetter mit guten Tarifabschlüssen (Chemie + 3,7 %), niedriger Inflation und sicheren Arbeitsplätzen. Der ifo-Index stieg auf 111,3 Punkte. . Die IPM erreichte 57000 Besucher, davon 40 % ausländische Gäste.

März mit dickem Plus

Der Frühlingsmonat hat wetter- und umsatzmäßig seinen Namen voll verdient. Vor allem Betriebe mit einem hohen Anteil an Saisonware machten gut Kasse, mit zweistelligen Umsatzzuwächsen zum März 2013. Kumuliert lagen nach Abschluss des ersten Quartals 80 % der Betriebe über Vorjahresniveau. Die Monatsgesamtnote lag bei 3,0.

Mit der Krim-Anektion kam Putins Paukenschlag. Den Wirtschaftsbossen in den Firmen vermieste dies etwas die Stimmung. Der ifo-Index reduzierte sich auf 110,7 Punkte. Die Stimmung der Konsumenten verharrte auf hohem Niveau (GfK-Konsumklimaindex 8,5 Punkte). Allerdings partizipierte der klassische Einzelhandel von der guten Kauflaune zu wenig. Es waren eher Dienstleistungen, die Tourismusbranche, das Handwerk mit Renovierungen und energetische Sanierungen sowie Immobilien, in die investiert wurde.

April: nur die Hälfte der Betriebe steigert Umsatz

Da ein recht guter April 2013 zu Buche stand, gelang es trotz Bilderbuchwetterfrühling und Osterbonus (Ostern 2013 lag im März) lediglich der Hälfte der Betriebe, den Umsatz des Vorjahresmonats zu toppen. Die Fortsetzung der guten Geschäfte in die B+B-Saison blieb aus. In 80 % der Betriebe lagen die aufgelaufenen Umsätze über denen des gleichen Vorjahreszeitraums. Der Monat erzielte eine Gesamtnote von 3,1.

Deutschland stand gut da. Die Beschäftigung soll auf das Rekordniveau von 42,1 Mio. Menschen steigen. Der Mittelstand sprüht vor Optimismus. 88 % der Unternehmer schätzen ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder sehr gut ein.

Mai: keine Euphorie

Der wichtigste Umsatzmonat konnte trotz der schwachen Ergebnisse des Vorjahresmonats keine hoch gesetzten Ziele erfüllen. 50 % der Betriebe lagen über und 50 % unter den Umsätzen von Mai 2013. Insgesamt erreichte der Mai 2014 die Note 2,9. Nur in 15 % der Betriebe wurde der höchste Umsatz der letzten fünf Jahre erzielt. Dagegen verzeichneten 30 % den zweitschwächsten Umsatz im Periodenvergleich.

Vor allem für größere Anschaffungen und Reisen saß das Geld locker. Der GfK-Konsumklimaindex lag weiterhin bei guten 8,5 Punkten, der ifo-Geschäftsklimaindex gab mit 110,4 Punkten leicht nach, und zwar mit Blick auf die Krisen in der Ukraine und in Nahost.

Juni: nur das Wetter sonnig

Eitel Sonnenschein herr-schte den ganzen Monat lang, allerdings nur, was das Wetter anbelangte. Umsatzmäßig lief die B+B-Nachsaison deutlich schwächer als im Juni 2013. Es fehlten im Durchschnitt um 10 % Umsatz. 90 % der Betriebe blieben umsatzmäßig unter dem Vorjahresjuni‚ der allerdings sehr gut gewesen war. Das aktuelle Umsatzmanko ging voll auf das Konto Kundenfrequenz bei unverändertem Umsatz/Kunde (20 Euro). Die Gesamtbewertung des Monats erreichte mit der Note 2,4 den niedrigsten Wert 2014. Der Konsum ist insgesamt hoch.

Juli meist besser als Vorjahr

Der erste Ferienmonat verlief bei durchwachsenem Sommerwetter gut und übertraf in zwei Drittel der Fälle den Umsatz des Vorjahresmonats. Der überwiegende Teil der Betriebe erzielte seinen besten oder zweitbesten Monatsumsatz der letzten fünf Jahre (Gesamtnote 3,6).

Deutschland ist im Freudentaumel als Fußballweltmeister. Gleichzeitig trübt sich bei den Wirtschaftsbossen die Stimmung wegen weltweiter Konflikte, ob in Nahost, in der Ukraine, jetzt noch verschärft durch den Flugzeugabschuss. Der ifo-Index stürzt auf 107,9 Punkte ab. Nur die Verbraucher blieben von all dem unbeeindruckt. Der GfK-Index klettert sogar auf 8,9 Punkte.

August zufriedenstellend

Es herrschte wechselhaftes Wetter. Dennoch schlug sich der Monat, infolge eines durchschnittlich höheren Umsatzes pro Kunde von 21,68 Euro, sehr ordentlich. So übertrafen 70 % der Betriebe ihren Umsatz vom August 2013. Die Gesamtnote von 3,8 unterstreicht das insgesamt gute Umsatzniveau des Monats.

September lief gut

Viel besser als in den letzten beiden Jahren präsentierte sich der erste Herbstmonat. 80 % der Betriebe konnten ihren Umsatz im Vergleich zum September 2013 teils deutlich steigern. Drei Viertel der Betriebe schlossen das dritte Quartal mit einem Plus zum Vergleichszeitraum 2013 ab. Da 40 % der Betriebe ihren höchsten Septemberumsatz der letzten fünf Jahre verzeichneten, führte dies mit einer Gesamtnote von 4,0 zur zweitbesten Monatsbewertung 2014.

Die deutsche Wirtschaft zeigt wegen der globalen Krisen einschließlich des wachsenden IS-Terrors einen moderaten Abwärtstrend. Die Prognose für das Wirtschaftswachstum (BIP) für 2014 wird von Regierungsseite auf 1,3 % zurückgeschraubt.

Oktober mit mehr Umsatz

Der Herbstmonat war der wärmste seit 1881. Der Absatz mit Saisonware läuft besser als 2013, sodass drei Viertel der Betriebe ihren Umsatz zu Oktober 2013 steigern. Im Periodenvergleich errechnet sich die Gesamtnote 3,4.

Der ifo-Index sinkt auf ein Jahrestief von 103,2 Punkten. Auch der GfK-Geschäftsklimaindex gibt um 0,2 Punkte nach und liegt nun bei 8,4 Punkten, was immer noch gute Kaufstimmung auf hohem Niveau bedeutet.

November sehr mild

Bei weiterhin extrem milder Witterung verlief der Monat ohne eindeutigen Trend. Bei gleicher Adventskonstellation wie 2013 erzielten 50 % der Betriebe einen höheren und 50 % einen niedrigeren Umsatz als im November 2013. Die Gesamtnote für den Monat lag bei 3,4.

Der ifo-Geschäftsklimaindex klettert auf 104,7 Punkte, was für Wirtschaftsexperten überraschend kam. Positive Signale gehen in erster Linie vom privaten Konsum aus. Dazu trägt nicht zuletzt auch der niedrige Ölpreis bei.

Dezember, Umsatzkategorie III, Umsatzanteil um 7 %

Zwar lag zum Veröffentlichungszeitpunkt die Monatsauswertung noch nicht vor. Dennoch ist keine wesentliche Veränderung der gesamten Umsatzsituation für das Geschäftsjahr 2014 zu erwarten. Voraussichtlich liegen 80 % der untersuchten Einzelhandelsgärtnereien mit ihrem Umsatz besser als 2013.

Die Wirtschaftsbosse schauen wieder optimistischer in die Zukunft. Zum zweiten Mal hintereinander hat der ifo-Index zugelegt und steht am Jahresende bei 105,5 Punkten. Die sinkenden Russlandexporte können insgesamt der deutschen Wirtschaft wenig anhaben. Der GfK-Konsumklimaindex schloss das Jahr bei sehr guten 8,7 Punkten ab und lag damit um 1,0 Punkte über dem Wert von Januar 2014.

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