Netzwerk Pflanzensammlungen rettet über 500 Efeusorten
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Geballte Tatkraft, Spaß am gemeinsamen Gärtnern und wissenschaftliche Akribie – diese Stichworte beschreiben das Pflegeaktionswochenende zur Rettung der bedeutenden Efeusammlung der Abtei Neuburg in Heidelberg am 22. und 23. März 2014 am besten.
Dazu aufgerufen hatte das Netzwerk Pflanzensammlungen über die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 zusammen mit der Deutschen Efeu-Gesellschaft, um der 520 Arten und Sorten umfassenden Pflanzensammlung des verstorbenen Bruder Ingobert Heieck wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. 27 ehrenamtliche Helfer widmeten sich der Pflege der umfangreichen Efeusammlung in der Gärtnerei des Klosters. Ein Übersichtsplan mit durchgehender Nummerierung zur Erfassung der einzelnen Sorten war schnell erstellt. Unter fachkundiger Leitung des Klostergärtners Volker Schmidt und der Efeuexperten Garry Grueber, Andreas Hönemann und Mario Hohlmann, wurden die Efeusorten zunächst verifiziert, mit neuen Etiketten versehen, zurückgeschnitten, jede einzelne Sorte fotografiert und die komplette Sammlung dokumentiert.
Angefangen hat alles mit Ingobert Heieck, der in den 70erJahren die Klostergemüsegärtnerei in einen Efeuspezialbetrieb umrüstete. Der Mönch sammelte Sorten aus der ganzen Welt, erzielte bedeutende Auslesen, legte eine Literatursammlung an und war Autor vieler Bücher und Beiträge in Fachzeitschriften. So gelangte die Efeugärtnerei zu einer großen Popularität und war 1993 Anlass zur Gründung der Deutschen Efeu-Gesellschaft.
Nach Bruder Ingoberts Tod wurde die Gärtnerei verpachtet, die Efeuproduktion weitgehend eingestellt, die Sammlung aber in einem Schaugewächshaus untergebracht. Leider befinden sich die Efeus in einem schlechten Zustand, da die Abtei nicht über genügend Kapazitäten verfügt, um die Sammlung ausreichend zu pflegen.
Im Falle der Klostersammlung Neuburg ist die kontinuierliche Erfassung nun abgesichert durch eine unterstützende Partnerschaft der Abtei im Netzwerk Pflanzensammlungen und damit in der Deutschen Genbank Zierpflanzen.
Der Verein der Gartenkulturfreunde Deutschland hat zudem angeboten, in Absprache mit dem Klostergärtner und den Experten der Efeu-Gesellschaft die Sammlung jährlich fachlich zu betreuen. Die aktuelle Bestandsliste wird demnächst in der Datenbank des Netzwerks Pflanzensammlungen veröffentlicht.
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