Manche Gärtnereien total verwüstet
Ende Juli sorgten bereits zum wiederholten Mal Unwetter mit extrem starkem Hagelschlag für schwere Schäden in Gärtnereien, insbesondere auf der Schwäbischen Alb, in Ostwestfalen und Niedersachsen.
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Rund 200 Betriebe meldeten nach dem Wochenende 27. und 28. Juli schwer bis total zerstörte Gewächshäuser und Kulturen bei der Gartenbau-Versicherung (GV). Diese schätzt die entstandenen Schäden auf 6 bis 7 Mio. Euro.
Besonders tragisch war der Hagel am 27. Juli für den Raum Gütersloh. Dort hatte vor sechs Wochen heftiger Hagel schon einmal für erhebliche Schäden gesorgt. Verschiedene Betriebe sind nun nach Abschluss der Reparaturarbeiten ein zweites Mal betroffen. In Niedersachsen, Raum Lehrte, sorgten tennisballgroße Hagelkörner für zerstörte Gewächshäuser, ein Endverkaufsbetrieb berichtet von einem wirtschaftlichen Totalschaden, so die GV, die für diesen Samstag rund 50 Meldungen erhielt.
Am 28. Juli kam es zu immensen Verwüstungen durch Hagel vor allem in den süddeutschen Landkreisen Reutlingen, Tübingen und Göppingen. Auch hier zerschlugen und schädigten große Hagelkörner Glaseindeckungen, Kulturen, Hausfassaden und Inventar. Bei der GV gingen aus dieser Region rund 150 Schadensmeldungen ein.
Für die großen Schäden verantwortlich waren Gewitterwolken mit großer Höhenausdehnung (siehe auch Seite 8).
Risikovorsorge möglich machen
In Baden-Württemberg informierte sich Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, in der Gärtnerei Hespeler, Wannweil, über die Hagelschäden. Der Politiker will sich dafür einsetzen, dass Betriebe der grünen Branchen finanziell günstige Möglichkeiten zur Risikovorsorge erhalten. „Die zunehmende Häufigkeit von Witterungsextremen zeigt, dass eine steuerliche Risikoausgleichsrücklage für gartenbauliche und landwirtschaftliche Betriebe längst überfällig ist. Landwirte und Gärtner müssen die Möglichkeit haben, in guten Jahren einen Teil ihrer Einnahmen unversteuert für schwierige Jahre beiseite zu legen“, wird der Minister in einer Pressemitteilung des Württembergischen Gärtnereiverbands (WGV) zitiert.
Der WGV ruft dazu auf, von Hagelschäden betroffene Kollegen zu unterstützen. Sehr willkommen ist Hilfe bei Aufräumarbeiten, aber auch Ersatz für Pflanzware sowie Kapazitäten für Ersatzkulturen. Wer sich engagieren will, erhält weitere Infos beim Verband (Telefon 07 11/6 44 95-34). Mancherorts hat kollegiale Hilfe bereits viel bewirkt.
Selten hat ein Jahr so deutlich gezeigt, wie abhängig der Gartenbau vom Wetter ist: Nach dem extrem langen Winter, der für erhebliche Umsatzeinbußen im Frühjahrsgeschäft sorgte, waren Betriebe vor allem in Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt von Überflutungen durch das Hochwasser betroffen.
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