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Neu-Ulm: Nur noch 33 Prozent Erdbestattungen

Die Neu-Ulmer Friedhöfe wandeln ihren Charakter. Die Zahl der Feuerbestattungen nimmt zu, die der Erdbegräbnisse geht zurück. Größe und Form der Gräber, der Grabmale, auch ihre Symbolik wandeln sich. Dem „Ausschuss öffentlicher Lebensraum“ wurde vorgestellt, wie die Friedhofsverwaltung mit der neuen Situation umgeht. Dass die Ulmer die Entwicklung bereits seit Längerem verfolgen, darüber berichtet jetzt die Tageszeitung „Augsburger Allgemeine“.

Wurden 1985 noch 77 Prozent aller Bestattungen auf Neu-Ulmer Friedhöfen als Erdbegräbnis vorgenommen, betrug ihr Anteil im vergangenen Jahr nur noch gut 33 Prozent. Etwa ein Drittel der Erdgrabstellen auf den städtischen Friedhöfen sind nicht belegt. Da sich mit dem Wandel der Bestattungsformen auch die Gestaltung der Gräber und ihrer Pflege, dazu Form, Größe und Symbolik der Grabmäler änderten, sei eine sich nachhaltig wandelnde Gestalt der Friedhöfe zu erwarten. Dazu trügen auch Urnenwände und das Urnengemeinschaftsgrab bei. Dieser Wandel hat laut Verwaltung nicht nur Nachteile. Nur unter Schwierigkeiten zu pflegende Grabfelder müssten nun nicht mehr belegt werden. Der Baumbestand könne mit Neupflanzungen verjüngt, der Standort alter Bäume verbessert werden, weil den Wurzeln mehr freier Raum bleibe. Die Wege in den Grabfeldern könnten verbessert werden. Erweiterungen bestehender Friedhöfe scheinen auf lange Sicht mehr erforderlich. Als ungünstig wertet die Friedhofsverwaltung allerdings die entstehenden, teils schon großen Lücken in den Grabfeldern. Der Aufwand fürs Rasenmähen werde größer. Setzungen frei gewordener Gräber müssten beseitigt werden. Dies alles bedeute „die Zunahme nicht umlegbarer Pflege- und Unterhaltskosten“. Für die Sicherung der „stadt- und kulturhistorisch bedeutsamen Grabmale“ auf den städtischen Friedhöfen ist nach Auffassung der Verwaltung ausreichend gesorgt. Sie seien seit 1986 schon nach einem Beschluss des Bauausschusses in einer Inventarliste als Anhang zur Denkmalliste erfasst und gesichert. Zudem stehe der alte Teil des Friedhofs an der Reuttier Straße komplett unter Denkmalschutz. Der verhindere allerdings nicht, dass, „wenn auch selten, ein Grabmal trotz Information durch die Verwaltung und entgegen den Zusagen der Eigentümer abgebaut und beseitigt“ werde. Der Ausschuss pflichtete der Ansicht der Verwaltung bei, der alte Friedhofsteil dürfe keinen musealen Charakter erhalten. Es gehe vielmehr darum, das Nebeneinander alter und neuer Bestattungsformen in Einklang zu halten, zugleich aber den historischen Charakter seiner Anlage zu bewahren.
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(c) DEGA online, 19.7.13