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Einzelhandelsgärtnereien 2012

Geschäfte ­verliefen gut

Von der im internationalen Vergleich sehr guten Wirtschafts-lage in Deutschland konnten auch die Einzelhandelsgärtner profitieren, wie eine Umfrage unter 21 Unternehmen in Süddeutschland zeigt.

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Auf Wachstumskurs zeigte sich 2012 die deutsche Wirtschaft. Trotz Staatsverschuldung, Euro-Krise und Wirtschaftsflauten in einigen EU-Staaten blieb das Konsumklima durchweg auf Höhenflug und kletterte im vierten Quartal nach dem GfK-Index (Konsumklimaindex des Nürnberger Marktforschungsinstituts) auf den Spitzenwert von 6,1 für die Monate Oktober und November.

Ursache dafür ist die gute Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft mit den meisten Beschäftigten seit der Wiedervereinigung. Diese als Job-Wunder bezeichnete stabile Beschäftigungslage ist wiederum der Hauptgrund für das positive Konsumklima der Verbraucher. Zusätzlich lagen die Gehaltszuwächse von durchschnittlich 2,5 % über der Teuerungsrate von durchschnittlich 1,6 %. Außerdem lohnt es sich im Anbetracht der niedrigen Sparzinsen kaum, Geld auf die hohe Kante zu legen.

Obwohl der Markt für Blumen und Pflanzen erfahrungsgemäß weniger stark konjunkturellen Schwankungen ausgesetzt ist, führen allgemein positive Rahmenbedingungen im Konsumumfeld auch zu einer erfreulichen Entwicklung in der grünen Branche. Diese spiegelt sich auch in den Ergebnissen einer Erhebung in 21 süddeutschen Einzelhandelsgärtnereien wider. Wie stellte sich der Geschäftsverlauf in den einzelnen Monaten 2012 dar? Im Folgenden eine kurze Übersicht:

Januar: Schon der erste Monat des Jahres startete bei mildem Wetter positiv. 62 % der Betriebe konnten höhere Umsätze als im Vergleichsmonat des Vorjahres verzeichnen. Allerdings baten sehr hohe Öl- und Benzinpreise Händler und Verbraucher kräftig zur Kasse.

Februar: Durch ein extrem kaltes Winterwetter mit „Gefrierschranktemperaturen“ um minus 20 °C im Lande exakt bis zum Valentinstag stand der Monat auf aussichtslosem Posten. Zwei Drittel der Betriebe blieben umsatzmäßig unter Februar 2011.

März: Ein Glücksfall. Nach dem strengen Winter herrschte Frühlingsstimmung, mit idealem Pflanzwetter. Dazu kamen durch starke, frostbedingte Ausfälle, selbst bei robusten Saisonpflanzen und Bodendeckern auf Grabstätten, viele Neupflanzungen. Der Markt an Frühlingsblühern war Ende des Monats leer gefegt. Vom Geschäftsaufkommen wohl der beste März aller Zeiten. So schlossen drei Viertel der Betriebe das erste Quartal mit einem kräftigen umsatzmäßigen Plus zum Vorjahr ab.

April: Der Monat war unfreundlich und viel zu kalt, ganz im Gegensatz zum April 2011. Der Auftakt ins B+B-Geschäft war folglich verhalten, nicht zuletzt auch wegen des noch recht guten Zustandes der Frühlingsblüher. Selbst ein ordentliches Ostergeschäft konnte nicht verhindern, dass wiederum drei Viertel der Betriebe deutlich unter den Umsätzen vom April 2011 blieben.

Mai: Ein Schub nach vorne brachte der Hauptumsatzmonat Mai. Anfangs noch kühl, mit Eisheiligen, die ihren Namen verdienten, folgten jedoch überdurchschnittlich viele Sommertage über 25 °C, sodass selbst ein guter Mai 2011 sowohl vom Kundenaufkommen als auch vom durchschnittlichen Umsatz pro Kunde her übertroffen wurde. Dies traf für vier Fünftel der Betriebe zu.

Juni: Wiederum ein insgesamt erfreulicher Monat mit einer guten B+B-Nachsaison. Das durchweg kalte, regnerische Wetter blieb ohne Einfluss auf die Geschäftstätigkeit. Nach dem ersten Halbjahr befanden sich zwei Drittel der Betriebe über dem Umsatzniveau des Vergleichszeitraums 2011.

Juli: Zwar lag die Geschäftstätigkeit auf sommertypisch flachem Niveau, gegenüber Juli 2011 war sie jedoch wesentlich reger. Bei wenig sommerlichem Wetterverlauf erzielten gut 60 % der Betriebe höhere Umsätze als im Juli 2011.

August: Auch in diesem klassischen Urlaubsmonat hielt die positive Umsatzentwicklung in den Betrieben an. Alle aktuellen Leistungszahlen bezogen auf die Verkaufsflächen-, Mitarbeiter- und Kundenumsätze, lagen gegenüber August 2011 im Plus mit dem Ergebnis, dass kumuliert betrachtet 90 % der Betriebe ihren Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres steigern konnten.

September: Trotz konjunktureller Abkühlung hält sich die Konsumlaune der Verbraucher auf hohem Niveau. Dies spiegelte sich so allerdings nicht in dem Monatsergebnis wider. Bei schönem, trockenem Herbstwetter hielt sich der Umsatz an Herbstartikeln noch in Grenzen. So blieb gut die Hälfte der Betriebe mit ihrem Monatsumsatz unter dem des Vorjahresmonats.

Oktober: Der Start ins letzte Quartal des Jahres, mit dem drittwichtigsten Umsatzmonat, verlief positiv. Offensichtlich kauften Kunden in diesem Jahr herbstliche Pflanzware verstärkt im Oktober auf Kosten des Septembers. Das führte zu einem deutlichen Anstieg des Umsatzes pro Kunde um durchschnittlich 7,3 % und schließlich dazu, dass fast drei Viertel der Betriebe ihren Umsatz gegenüber 2011 steigern konnten.

November: 57 % der Betriebe erreichten umsatzmäßig das Novemberniveau 2011 nicht. Der Grund lag hauptsächlich in der unterschiedlichen Adventskonstellation. Während der 1. Adventssonntag 2011 auf den 27. November fiel, verlief der aktuelle Auswertungsmonat ohne ersten Advent.

Dezember: Zwar lag die Monatsauswertung zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor, dennoch ist mit einer wesentlichen Veränderung der Gesamtlage der Geschäftsentwicklung für 2012 nicht zu rechnen, zumal der Monat Dezember nur eine mäßige Umsatzbedeutung hat. Wegen der angesprochenen Adventskonstellation wird er umsatzmäßig wahrscheinlich besser als im Vorjahr ausfallen. Damit werden voraussichtlich drei Viertel der Betriebe ihren Umsatz zu 2011 steigern können.

Gute Prognosen für 2013,aber beinharte Wettbewerbslage

Deutschland hat auch weiterhin, vor allem dank eines gut aufgestellten Mittelstands, beste Voraussetzungen zum Wachsen. Wichtig dabei ist allerdings, dass die Politik die Schuldenkrise in den Griff bekommt. Laut Herbstgutachten führender Wirtschaftsinstitute ist für 2013 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,0 % zu rechnen. Rezessionstendenzen sind nicht in Sicht. Ein Rückgang der guten Beschäftigungslage und somit auch ein Abflauen der Konsumlaune wird ebenfalls nicht erwartet. Dies lässt auf gute Rahmenbedingungen auch für 2013 hoffen. Sie dürfen allerdings nicht über die beinharte Wettbewerbslage für Einzelhandelsgärtnereien hinwegtäuschen. Zu sagen „alles ist gut“ wäre Schönfärberei. Vielmehr kommt es für diese Betriebskategorie darauf an, sich mit Innovationskraft, Authentizität und Kompetenz am Markt zu behaupten.

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