Rheinland: Das Jahr 2005 aus Sicht der Fachsparten
Traditionell berichten die Vorsitzenden der einzelnen Fachsparten Anfang November über den Jahresverlauf im Rheinland bei ihrer Verbandsausschusssitzung.
Tenor: 2005 ist bislang besser gewesen als das schwierige Vorjahr. Die hohen Energiepreise, die Unsicherheit der Verbraucher und Probleme auf dem Arbeitsmarkt sind weiter die wichtigsten Herausforderungen.
- Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Rheinland, Manfred Lorenz, Bergisch-Gladbach: Große Betriebe mit vielen Mitarbeitern tun sich nach wie vor schwer. Neue Mitglieder sind fast ausschließlich kleine Dienstleistungsfirmen. „Kollegen, die den Markt in der Vergangenheit konsequent bearbeitet haben, sind auftragstechnisch deutlich bis ins Jahr 2006 ausgelastet“, erklärte Lorenz. Verbundsysteme gehörten zur positiven Entwicklung im Verband. Mehrere Unternehmen schließen sich dabei auf Bundesebene zusammen, um Eigentümer verschiedener Immobilien Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten. Mittlerweile 10 000 „Ein-Euro-Jobs“, die häufig im Arbeitsfeld der Landschaftsgärtner angesiedelt sind, sorgen hingegen in NRW für Probleme.
- Rheinische Friedhofsgärtner, Dieter Neundorf, Aachen: Die Schere zwischen den Kundenschichten geht immer weiter auf, weniger Grabpflege und weniger Neuanlagen sind die Auswirkungen. „Unsere Friedhöfe entwickeln sich immer mehr zu parkähnlichen Anlagen“, erklärte Neundorf. Mit dem Forcieren von Gemeinschaftsanlagen wollen die Friedhofsgärtner dieser Tendenz entgegenwirken.
- Verband Rheinischer Baumschulen, Helmut Selders, Haan: Das gute Wetter im Oktober sorgte in dieser Sparte dafür, dass viele Aufträge nach hinten verschoben wurden. „Einiges an Nachfrage ist auch vorhanden“, sagte Selders. Trotzdem drücken die Preise die Betriebe gewaltig, „der niedrigste Preis wird Standard.“ Die Vermarktungseinrichtungen gingen häufig mit den untersten Qualitätsvorstellungen an die Kunden. „Der Datenaustausch mit der gesamten Branche ist schwieriger geworden, weil sich eine große Vermarktungseinrichtung leider einen eigenen Baumschulpflanzenartikelstamm zugelegt und nicht den vom Berufsstand über viele Jahre entwickelten und bewährten Stamm übernommen hat“, monierte Selders.
- Fachverband Zierpflanzen, Georg Hanka, Kempen: Der Start ins Jahr war gut, dann kam eine lange Frostperiode, gefolgt von einer langen Beet- und Balkonpflanzensaison. „Es war eindeutig weniger Ware am Markt als im letzten Jahr und trotz des mäßigen Sommers waren die meisten Kollegen bis Ende August eigentlich zufrieden“, meinte Hanka. Eriken und Callunen liefen gut an, litten ab Ende September aber unter dem sehr sommerlichen Wetter. Die wichtige Poinsettien-Saison beginnt gerade. „Wer in Energie investiert hat, kann durchaus am Ende der Gewinner sein“, mutmaßte Hanka. Auch bei den Schnittblumen lief es 2005 deutlich besser als 2004. „Trotzdem prophezeie ich bereits jetzt, dass sich die Reinerträge im Durchschnitt der Betriebe nicht erholt haben werden. Das stimmt mit Blick auf die künftig notwendigen Investitionen für die gesamte Branche nicht hoffnungsvoll“, so Hanka.
- Fachverband rheinischer Einzelhandelsgärtner, Josef Bogie, Meerbusch: Im Schnitt konnten zwischen 5 und 10 % Umsatzzuwachs erwirtschaftet und so der Stand von 2003 erreicht werden. Im Februar und März war der Absatz witterungsbedingt schwierig, „die Beetpflanzensaison jedoch wesentlich besser als im Vorjahr“, erklärte Bogie. Bis Mitte Oktober lief der Herbst ebenfalls gut, danach sorgte das gute Wetter wieder für fehlenden Umsatz.
Der klassische Blumeneinzelhandel verliert laut Bogie weiter an Boden, aber auch im Lebensmitteleinzelhandel gab es beim Blumenverkauf leichte Verluste. „Die Anteile der Einzelhandelsgärtnereien und Fachgartencenter konnten im Gegenzug wieder leicht gesteigert werden“, berichtete er. Nach wie vor drücken steigende Kosten die Betriebsergebnisse. Wer veraltete Produktionsanlagen hat, wird von den Energiekosten besonders hart getroffen. „Chance: Dienstleistung“ heißt die Initiative, die die Rheinländer im Winter 2006 starten wollen. „Viele unserer Kunden fragen ständig nach Pflanz- und Pflegeanleitungen“, erklärte Bogie. Die Initiative enthält ein Informations- und Seminarprogramm für die Dienstleister vor Ort. Jam
c) DEGA online 16. November 2005 www.dega.de
- Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Rheinland, Manfred Lorenz, Bergisch-Gladbach: Große Betriebe mit vielen Mitarbeitern tun sich nach wie vor schwer. Neue Mitglieder sind fast ausschließlich kleine Dienstleistungsfirmen. „Kollegen, die den Markt in der Vergangenheit konsequent bearbeitet haben, sind auftragstechnisch deutlich bis ins Jahr 2006 ausgelastet“, erklärte Lorenz. Verbundsysteme gehörten zur positiven Entwicklung im Verband. Mehrere Unternehmen schließen sich dabei auf Bundesebene zusammen, um Eigentümer verschiedener Immobilien Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten. Mittlerweile 10 000 „Ein-Euro-Jobs“, die häufig im Arbeitsfeld der Landschaftsgärtner angesiedelt sind, sorgen hingegen in NRW für Probleme.
- Rheinische Friedhofsgärtner, Dieter Neundorf, Aachen: Die Schere zwischen den Kundenschichten geht immer weiter auf, weniger Grabpflege und weniger Neuanlagen sind die Auswirkungen. „Unsere Friedhöfe entwickeln sich immer mehr zu parkähnlichen Anlagen“, erklärte Neundorf. Mit dem Forcieren von Gemeinschaftsanlagen wollen die Friedhofsgärtner dieser Tendenz entgegenwirken.
- Verband Rheinischer Baumschulen, Helmut Selders, Haan: Das gute Wetter im Oktober sorgte in dieser Sparte dafür, dass viele Aufträge nach hinten verschoben wurden. „Einiges an Nachfrage ist auch vorhanden“, sagte Selders. Trotzdem drücken die Preise die Betriebe gewaltig, „der niedrigste Preis wird Standard.“ Die Vermarktungseinrichtungen gingen häufig mit den untersten Qualitätsvorstellungen an die Kunden. „Der Datenaustausch mit der gesamten Branche ist schwieriger geworden, weil sich eine große Vermarktungseinrichtung leider einen eigenen Baumschulpflanzenartikelstamm zugelegt und nicht den vom Berufsstand über viele Jahre entwickelten und bewährten Stamm übernommen hat“, monierte Selders.
- Fachverband Zierpflanzen, Georg Hanka, Kempen: Der Start ins Jahr war gut, dann kam eine lange Frostperiode, gefolgt von einer langen Beet- und Balkonpflanzensaison. „Es war eindeutig weniger Ware am Markt als im letzten Jahr und trotz des mäßigen Sommers waren die meisten Kollegen bis Ende August eigentlich zufrieden“, meinte Hanka. Eriken und Callunen liefen gut an, litten ab Ende September aber unter dem sehr sommerlichen Wetter. Die wichtige Poinsettien-Saison beginnt gerade. „Wer in Energie investiert hat, kann durchaus am Ende der Gewinner sein“, mutmaßte Hanka. Auch bei den Schnittblumen lief es 2005 deutlich besser als 2004. „Trotzdem prophezeie ich bereits jetzt, dass sich die Reinerträge im Durchschnitt der Betriebe nicht erholt haben werden. Das stimmt mit Blick auf die künftig notwendigen Investitionen für die gesamte Branche nicht hoffnungsvoll“, so Hanka.
- Fachverband rheinischer Einzelhandelsgärtner, Josef Bogie, Meerbusch: Im Schnitt konnten zwischen 5 und 10 % Umsatzzuwachs erwirtschaftet und so der Stand von 2003 erreicht werden. Im Februar und März war der Absatz witterungsbedingt schwierig, „die Beetpflanzensaison jedoch wesentlich besser als im Vorjahr“, erklärte Bogie. Bis Mitte Oktober lief der Herbst ebenfalls gut, danach sorgte das gute Wetter wieder für fehlenden Umsatz.
Der klassische Blumeneinzelhandel verliert laut Bogie weiter an Boden, aber auch im Lebensmitteleinzelhandel gab es beim Blumenverkauf leichte Verluste. „Die Anteile der Einzelhandelsgärtnereien und Fachgartencenter konnten im Gegenzug wieder leicht gesteigert werden“, berichtete er. Nach wie vor drücken steigende Kosten die Betriebsergebnisse. Wer veraltete Produktionsanlagen hat, wird von den Energiekosten besonders hart getroffen. „Chance: Dienstleistung“ heißt die Initiative, die die Rheinländer im Winter 2006 starten wollen. „Viele unserer Kunden fragen ständig nach Pflanz- und Pflegeanleitungen“, erklärte Bogie. Die Initiative enthält ein Informations- und Seminarprogramm für die Dienstleister vor Ort. Jam
c) DEGA online 16. November 2005 www.dega.de