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Unsere aktuelle „Grüner Markt“-Umfrage: Fit durch geschulte Mitarbeiter

„Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“ – das wissen nicht nur „alte Lateiner“. Eine Umfrage zeigt, dass in der grünen Branche die „Fortbildung“ sehr ernst genommen wird.

Das Team des Matthies Gartenfachzentrums der Sagaflor- Bellandris-Gruppe in Seevetal bei Hamburg ist in puncto Fachkenntnis stets up to date: „Wir schulen regelmäßig das gesamte Verkaufspersonal. Den Abteilungsleitern und dem Marktleiter bieten wir Seminare über Themen zur Personalführung an“, erklärt Geschäftsführer Carsten Matthies. Dabei bietet das Schulungskonzept der Bellandris- Gruppe Vorteile: „Die Fachhandelskooperation der Sagaflor AG hat zwei Trainer engagiert, die sämtliche Mitglieder kennen und mit unserer Philosophie vertraut sind.“ Soweit möglich werden die Schulungen im Haus durchgeführt. Darüber hinaus gibt es immer wieder Fortbildungen rund ums Gartencenter, zum Beispiel über eine gute Produktpräsentation. Gern nutzt der Geschäftsführer auch die Schulungsangebote der Industrie. „Es hat sich bewährt, dass die Abteilungen geschlossen an den Fortbildungen teilnehmen. Es sei denn, es geht um sehr spezifische Themen“, so Matthies. Sofern es zur Thematik passt, wird in den Schulungen auch kundenorientiertes Verhalten trainiert. Spezielle Motivationsseminare sind nach Meinung des Geschäftsführers nicht erforderlich: „Das muss jeden Tag aufs Neue von den Führungskräften vorgelebt werden.“ Durch die Kooperation mit Bellandris halten sich die Kosten in Grenzen, die Seminare der Industrie sind sogar gratis.

Auch Andreas Richter, Inhaber des Gartenfachmarkts Richter in Chemnitz, nutzt seit fünf Jahren das Fortbildungskonzept von Bellandris für das Management, die mittlere Leitungsebene sowie die Mitarbeiter. „Der Trainer kennt unser Unternehmen und das Team“, so Andreas Richter. Betriebswirtschaft, Kundenorientierung und Verkaufsstrategien sind Themen, die immer wieder aufgefrischt und aktualisiert werden müssen. Parallel dazu finanziert der Unternehmer die Qualifikation eines Floristen zum Meister sowie einer Mitarbeiterin zur Handelsfachwirtin. „Für den Fall, dass diese beiden Mitarbeiter vorzeitig ausscheiden möchten, haben wir eine dreijährige Rückzahlungsklausel vereinbart“, unterstreicht er. Insbesondere in den neuen Ländern könnten Mitarbeiter eine Qualifikation häufig nicht mit eigenen Mitteln finanzieren. Im Spätsommer wird ein Referent des Dresdner Instituts für Floristik zehn Mitarbeiter aus den Blumengeschäften des Unternehmens über die neuesten Trends im „blumigen Handwerk“ informieren. Zudem besuchen gelegentlich einzelne Mitarbeiter auswärtige Fachseminare und geben als Multiplikatoren das erworbene Wissen an die Kollegen weiter. Der Unternehmer: „Die Auswahl der Mitarbeiter ist abhängig von den Inhalten der Veranstaltung, aber auch von ihren Leistungen.“ Somit könne die Aussicht, ein Seminar besuchen zu dürfen, auch ein Motivationsfaktor sein. Damit auch er selbst stets auf dem aktuellen Stand bleibt, besucht Andreas Richter regelmäßig Seminare für Manager. Fortbildung ist eine gute Investition in die Zukunft des Unternehmens, deshalb werden im Wirtschaftsplan des Unternehmens jährlich entsprechende Mittel in das Weiterbildungsbudget eingestellt.

Für Rolf Stassen, Inhaber des Gartencenters Stassen in Bergheim- Zieverich, sind Seminare von „Grün erleben“ die Basis für die Fortbildung im verkaufstechnischen Bereich in Theorie und Praxis. Zudem nehmen Floristen zweimal jährlich an Workshops des Fachverbands deutscher Floristen teil. Schulungsangebote der Industrie nutzt Stassen grundsätzlich nicht: „Ich lege großen Wert auf produktunabhängige Seminare.“ Die Meister bilden sich im Rahmen von Workshops über Warenpräsentation fort. Aus eigener Erfahrung kennt der Unternehmer die Notwendigkeit lebenslangen Lernens: „In Seminaren über Mitarbeiterführung habe ich sehr viel dazugelernt. Jetzt weiß ich, wie ich aus einem durchschnittlichen Verkäufer eine Topkraft mache.“ Der beste Beweis, dass sich stetige Fortbildung lohnt, sei die positive Umsatzentwicklung: „Die vergangenen Jahre haben wir mehrfach ein Plus im zweistelligen Bereich erwirtschaftet.“ Vom Nutzen der häufig angebotenen Motivationsseminare mit Eventcharakter ist Stassen allerdings nicht überzeugt: „Ich glaube, ein gemeinsamer Grillabend im Betrieb hat den gleichen Effekt.“ Ein noch so gut motivierter Mitarbeiter nützt dem Unternehmen aber wenig, wenn die räumlichen Bedingungen nicht stimmen. Deshalb wird in Kürze umgebaut, um die Warenpräsentation und den Umgang mit der Kundschaft zu verbessern. „In einem Zehn-Jahres-Konzept habe ich Punkt für Punkt festgelegt, welche Ziele wir erreichen möchten“, so der Unternehmer. Dies sei aber nur mit langjährigen, gut geschulten Mitarbeitern umzusetzen.

Peter Ehlerding lädt zwei- bis dreimal im Jahr eine freie Trainerin mit fundierter Branchenkenntnis in sein Gartencenter Ehlerding und seine Blumengeschäfte in Hameln ein. „Die Seminare dauern jeweils sieben bis zehn Tage“, so der Unternehmer. Auf dem Programm stehen Verkaufsstrategien, Ladenumbau und andere Fachthemen. Es bleibt auch genug Zeit für individuelles Einzelcoaching. „Die Beschäftigten werden nach Feierabend jeweils in den Filialen, in denen sie arbeiten, geschult“, unterstreicht Peter Ehlerding. Auf Seminarangebote aus der Industrie verzichtet er. Zum Start der Herbst- und Weihnachtssaison machen sich aber die Floristen in Schulungsveranstaltungen der Bloom’s GmbH in Minden mit den aktuellen Trends vertraut. Der Chef selbst vertieft sein Fachwissen regelmäßig in Seminaren für Unternehmer. „Jede Fortbildung bringt einen neuen Schub in unser Team“, zieht er Bilanz.

Das Bellandris-Schulungssystem erfülle alle Erwartungen an eine gute Fortbildung für sämtliche Ebenen, ist Anton Nickl überzeugt. „Wenn nach ein paar Jahren unseren Beschäftigten der gesamte Zyklus vermittelt worden ist, machen wir eine Atempause“, berichtet der Geschäftsführer des Garten-Centers Rosenheim. Gegebener Anlass, das Themenspektrum zu modifizieren und nach neuen Vermittlungsansätzen zu suchen. „Dies wird bei Bellandris hervorragend erfüllt, zumal die Seminarleiter einen engen Kontakt zu den Abteilungsleitern haben und auch individuell auf unternehmensspezifische Fragen eingehen“, so Anton Nickl. Überdies führen meistens Vertreter der Industrie im Hause warenspezifische Schulungen für alle Mitarbeiter durch. Zwei junge Mitarbeiter qualifizieren sich gegenwärtig berufsbegleitend zu Handelsfachwirten. Nickl: „Von uns gibt es dafür finanzielle Unterstützung mit der Verpflichtung, dass die beiden Beschäftigten nach dem Abschluss noch mindestens zwei Jahre in unserem Familienunternehmen arbeiten.“

Reinhard Wylegalla, Leipzig