BASF: Innovationen und Konzentration als Strategie
Darüber informierte das Unternehmen auf einer Pressekonferenz Ende August in Limburgerhof. Hans W. Reiners, Leiter des Unternehmensbereichs Pflanzenschutz der BASF, verwies auf die sehr gute Umsatzrendite im Jahr 2004. Die BASF habe Kosten gesenkt, indem sie nicht ausgelastete Anlagen und Standorte geschlossen und die Effizienz ihrer Forschung erhöht habe. Durch verbesserte Planung habe das Umlaufvermögen seit 2001 um ein Drittel reduziert werden können. Produkte, die keine langfristige Bedeutung für das Unternehmen hätten, seien eingestellt oder abgegeben worden. In den letzten fünf Jahren habe die BASF die Zahl der Wirkstoffe um über die Hälfte verringert. Man konzentriere sich auf innovative und hochwertige Produkte.
Gut ein Drittel des Umsatzes komme von neuen oder verbesserten Produkten, die BASF seit 2001 in den Markt eingeführt habe, so Reiners.
Am stärksten werde das Geschäft von Forschungs- und Entwicklungsprojekten vorangebracht. Die Ausgaben für diesen Bereich habe man deutlich aufgestockt. Gegenwärtig seien sieben Wirkstoffe in der Markteinführung. Darunter ist ein neues Fungizid, das aus einer völlig neuen Wirkstoffklasse komme. Es soll 2009/2010 auf den Markt kommen.
Erdölknappheit als Chance
Claus Illing, Leiter der Geschäftseinheit Pflanzenschutz Europa, nannte „nicht akzeptable europäische wie auch nationale Rahmenbedingungen“ als Haupthindernis für die zügige Entwicklung und Markteinführung von Pflanzenschutzmitteln. Die Registrierungsdauer habe in den vergangenen Jahren zugenommen. In Deutschland dauere es nun im Durchschnitt zwei Jahre, bis ein neues Produkt registriert sei. Gleichzeitig hätten sich die Kosten für die Registrierung von 1990 bis 2002 auf durchschnittlich 50 Mio. Euro mehr als verdreifacht. Nirgends auf der Welt sei die Regulierungsdichte so hoch wie in Europa. Dies erkläre auch, warum nicht für kleine Spezialkulturen besondere Mittel entwickelt werden könnten.
„Aus dem Dilemma der Erdölknappheit eine Chance zu machen, dies ist die Herausforderung“, so Illing. Er erwartet in der Biomassetechnologie deutliche Fortschritte bei der Verwertung nachwachsender Rohstoffe. Es werde möglich sein, alle Kulturpflanzen zu verwenden, nicht nur besondere Arten. Die ganze Pflanze werde dann thermisch in Synthesegas umgewandelt. Dies sei viel effizienter als wie bisher nur Teile der Pflanzen zu verwerten, für Bioethanol und Biodiesel. Illig erwartet, dass neue Industrieverfahren ab 2007 ausgereift sein werden. ck
(c) DEGA online 14. September 2005 www.dega.de