Zeitgemäße Fachmessen locken Besucher an
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Mitte März fand in Hamburg die Pflanzenfachmesse und -fachbörse Norgaflor statt. Nach Angaben des Veranstalters ist die Norgaflor nicht nur mit neuem Namen, sondern auch mit neuem Konzept angetreten. Sie ist Nachfolgerin früherer Pflanzenbörsen. DEGA-Leser und DEGA-Autor Klaus Peikert meint, dass es sich lohne, noch mehr neue Wege zu gehen als bislang schon geschehen.
Norgarflor – eine neue Fachmesse auf dem Blumengroßmarkt Hamburg?
Was mir während des Messerundgangs über die Norgaflor besonders auffiel, war die Vorstellung der „Pflanze des Nordens“ für 2012. Die vorgestellte Nemesia strumosa habe ich bereits in meiner Lehrzeit 1946 bis 1948 kennengelernt als beliebte Sommerblume, farbenprächtig, schnell wachsend, buschig und blühfreudig. Die Pflanze ist also nicht wirklich neu, es heißt eher: „Aus Alt mach Neu!“ Heute hat man ihr einen volkstümlichen Namen gegeben: „Mine-Trine“, das 3-Farben-Märchen.
Wie verhält es sich nun mit der neuen alten Gärtnerbörse, jetzt unter dem Namen Norgaflor? Seit 1963 besuche ich regelmäßig die Gärtnerbörsen bundesweit. Diese haben sich bis heute mehr oder weniger gut gehalten und werden in kaum veränderter Form durchgeführt. Diese Messen waren einst ein Höhepunkt im Jahresablauf eines Gärtners. Doch die Zeiten haben sich geändert. Deshalb kann man eine Gartenbau-Messe aus den 60er-Jahren nach 50 Jahren nicht mehr im gleichen Stil durchführen!
Das gilt auch für die Norgaflor. Die Messe ist gut und sollte ihren Fortbestand haben. Doch ist sie in ihrem Niveau unbedingt am Stand des Jahres 2012 und den folgenden Jahren auszurichten. Sie muss attraktiv sein. Nur wie hat das zu geschehen? Jeder interessierte Gärtner und vor allem die Veranstalter sind gefragt, ein brauchbares Konzept auszuarbeiten!
Zweites Highlight der letzten Messe war der Wettbewerb der Floristen-Azubis. Es war hochinteressant zu sehen und zu erleben und fand reges Interesse unter den Besuchern. Allerdings sollte so ein Ereignis noch viel mehr in den Vordergrund gestellt werden. Die Prüfer, die ja absolut notwendig sind, störten durch ihre Arbeit die Besucher erheblich. Auch war der Ort des Wettbewerbs versteckt und abseits gelegen.
Zwei besondere Veranstaltungen sorgten also für ein gesteigertes Interesse der Besucher. Die gesamte Messe benötigt allerdings drei bis vier oder sogar fünf solcher Sonderveranstaltungen. Der Anfang ist gemacht. Um das Interesse der Besucher weiter anzuregen, ist ein interessantes Rahmenprogramm zu finden und auszubauen. Und das ist für jede neue Veranstaltung neu. Dazu gehört etwas Marketing. Aktualisierung tut Not! In der Vergangenheit sind hier und da diesbezüglich bereits Versuche gemacht worden, leider nicht konsequent genug.
Die Gärtner und Floristen kommen nicht nur wegen der üblichen Einkaufsgeschäfte. Wichtig ist die Messe auch als Umschlagplatz gärtnerischer Meinungen, Erfahrungen und Problemlösungen. Den Veranstaltern auf dem Hamburger Blumengroßmarkt viel Glück, viel Erfolg und alles Gute bis zum Herbst.
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