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Leserbrief: Fachverband ist gefordert

Zum Kommentar von Tjards Wendebourg „Über das Kleinsein“ in DEGA 26/2005

Sie analysieren in Ihrem Kommentar die Negativentwicklung in der durchschnittlichen Betriebsgröße im Garten- und Landschaftsbau und die einhergehende „Erosion“ von wirtschaftlichem Erfolg und Image der Branche. Als Ausweg propagieren Sie eine intensivere Ausbildung des Nachwuchses als zukünftige potenzielle Betriebsgründer. Sicher ist dieser Ansatz richtig und auch unabdingbar. Doch die geschilderte Problematik basiert meines Erachtens weniger auf den Betriebsgründungen durch Landschaftsgärtnergehilfen mit Vollausbildung. Die Ursache für Preis- und besonders Imageverfall ist wohl eher im fehlenden Schutz des Berusfsbilds zu suchen. Ein jeder Mitbürger, der es versteht, einen Spaten richtig herum anzufassen, kann sich Gärtner nennen und mit Pkw und Anhänger losziehen. So kann er das stark beworbene Feld des Gartens bequem mit abgrasen, um durch sein wahrscheinlich wenig fachgerechtes Wirken das mühsam propagierte Berufsbild des ausgebildeten Landschaftsgärtners zu torpedieren. Gerade in den Zeiten und unter Förderung des ALG II ist doch ein deutlicher Trend zur Betriebsgründung durch im besten Falle „Fachlaien“ erkennbar.
Nicht weniger skeptisch sind Kollegen anderer Gartenbausparten zu sehen, die ihre Fachkompetenz zum Beispiel bei einem Wechsel aus einer Baumschule in den Bereich Schwimmteichbau doch arg weit auslegen.
Sicher ist es schwierig, ein so breit gefächertes Spektrum von Tätigkeiten des Landschaftsgärtners gegenüber Dritten wirkungsvoll abzugrenzen, doch ausschließlich so kann das Berufsbild – und mit ihm Preis und Image – gegenüber der öffentlichen Wahrnehmung wirklich geschärft werden. Solange das nicht geschieht, bleiben diese Probleme den Fachbetrieben aufgebürdet und sind die ureigensten Hausaufgaben des Fachverbands nicht erledigt.

Stefan Hille, Wolfenbüttel

c) DEGA online 10.August 2005 www.dega.de