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Jahresrückblick 2011

Guter Auftakt und akzeptabler Ausklang

Wichtige Barometer der Wirtschaftsentwicklung wie der „ifo-Geschäftsklimaindex“ und der „GfK-Konsumklima-index“ hielten sich das ganze Jahr über auf hohem Niveau, wenn auch von Juni bis Oktober eine leichte Delle zu verzeichnen war. Beileibe sind es nicht nur die Exporte „Made in Germany“, die weltweit gefragt sind, sondern auch der Binnenkonsum ist stark wie seit Jahren nicht mehr. Immerhin macht dieser 60 % der Wirtschaftskraft aus.

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Beste Rahmenbedingungen für gute Geschäfte in den Einzelhandelsgärtnereien. Allerdings ist die Lage in vielen Betrieben angespannt. Das Hauptproblem hängt mit der wachsenden Konkurrenz durch Handelsketten und Baumärkte zusammen. Da sich an diesen Gegebenheiten auch in Zukunft nichts ändern wird, sich sogar mit dem Onlinehandel noch eine weitere Wettbewerbskomponente entwickelt, steht der Einzelhandelsgärtner vor einer gewaltigen Herausforderung.

Wie sich der Geschäftsverlauf in den einzelnen Monaten darstellte, zeigt nachfolgender Überblick. Er basiert auf monatlichen Erhebungen und Vergleichen in 22 ähnlichen Einzelhandelsgärtnereien im süddeutschen Raum mit einem durchschnittlichen Jahresumsatz von rund 540 000 €.

Januar: Fast alle Betriebe erzielten ein Umsatzplus zum Vorjahresmonat, allerdings war der Januar 2010 extrem kalt und schneereich gewesen.

Februar: Das milde Wetter sowie ein ordentlicher Valentinstag führten in fast allen Betrieben zu einem deutlichen Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr, meist im zweistelligen Bereich.

März: Der vom Ostergeschäft unbeeinflusste Monat, im Gegensatz zum März 2010, führte in drei Viertel der Betriebe zu geringeren Umsätzen als im Vorjahresmonat. Dennoch schlossen 74 % der Betriebe das erste Quartal mit einem umsatzmäßigen Plus ab.

April: Frühzeitiges Sommerwetter im gesamten April, in Verbindung mit dem sehr späten Osterfest, führte zu einem atypischen Geschäftsverlauf, bei dem die klassischen Frühjahrsblüher auf der Strecke blieben. So lagen in knapp der Hälfte der Betriebe die Umsätze noch unter einem keineswegs starken April 2010.

Mai: Nach einem von Kälte und Nässe geprägten Mai 2010 folgte 2011 Bilderbuchwetter, begleitet von einer allgemein guten Konsumstimmung und einem besseren Muttertagsgeschäft als im Vorjahr. So steigerten über 80 % der Betriebe ihre Umsätze. Ein Drittel sogar im zweistelligen Prozentbereich, mit dem höchsten je ermittelten Durchschnittsumsatz pro Kunde von 23,49 €.

Juni: Weit schwächer als 2010 zeigte sich die Nachsaison im B+B-Geschäft, es fehlte an Kunden, während die vorhandenen Kunden den Umsatz pro Kunde steigerten. Knapp 80 % der Betriebe blieben unter dem Vorjahresmonat. Nach Abschluss des zweiten Quartals erzielte nur noch gut die Hälfte der Betriebe ein Umsatzplus zum Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Juli: Trotz der Schuldenkrise Griechenlands blieben entsprechende Folgen in der Realwirtschaft aus. Die Geschäftstätigkeit in den Betrieben erreichte ein respektables, wenn auch sommertypisches Niveau.

August: Wettermäßig war in diesem Monat von Sommer wenig zu spüren. Schwach liefen auch die Geschäfte. Selbst der Umsatz/Kunde gab etwas nach. So blieben in rund 70 % der Betriebe die Umsätze unter August 2010.

September: An der Schnittstelle zwischen Sommer- und Herbstsortiment blieben spektakuläre Tendenzen aus. Auch nach Ende des dritten Quartals blieb der Anteil Betriebe mit einem Umsatzplus zum Vorjahr konstant bei über der Hälfte.

Oktober: Auch der drittwichtigste Umsatzmonat verlief ohne eindeutigen Trend. Allerdings stellte sich insgesamt die Umsatzleistung kundenfrequenzbedingt etwas schwächer dar als im bescheidenen Oktober 2010. Gleichzeitig sank die Quote der Betriebe mit einem Umsatzplus zum Vorjahr auf exakt 50 %.

November: Aus dem Vorjahr stand ein guter November zu Buche, dies allerdings bei völlig unterschiedlichen Wetterbedingungen. Denn auf einen extrem winterlichen November 2010 folgte ein extrem trockener und milder November. Wiederum erzielten gut die Hälfteder Betriebe ein Umsatzplus zum Vorjahr.

Dezember: Zwar liegt die Monatsauswertung noch nicht vor, aber es ist mit keiner großen Veränderung der Geschäftsentwicklung zu rechnen.

So teilen sich die ausgewerteten Einzelhandelsgärtnereien in zwei gleiche Lager. Während die eine Hälfte 2011 mit einem Umsatzminus abschließt, erzielt die andere Hälfte ein Umsatzplus, überwiegend im einstelligen Prozentbereich. Lediglich in zwei Fällen wurde ein Umsatzplus im zweistelligen Bereich erzielt.

Prognosen für 2012: Die Hochstimmung in der Wirtschaft weicht einem gedämpften Optimismus. Nach Ansicht der GfK bleibt das Jahr 2012 jedoch stabil. Ein Abdriften in eine Rezessionsphase ist für Deutschland nicht zu erwarten. Es gilt aber auch die nicht neue Erkenntnis, dass die allgemeine Konjunkturlage und Kaufstimmung die Gruppe der Einzelhandelsgärtnereien weniger tangieren. Vielmehr wird es darauf ankommen, wie sich die Kaufgewohnheiten der Konsumenten entwickeln werden. Zum einen, was den Stellenwert von Blumen und Pflanzen fürs eigene Umfeld anbelangt, zum anderen, inwieweit es dem Fachhandel gelingt, sich im Wettbewerb durch Glaubwürdigkeit, Authentizität, Ideenreichtum und Kompetenz zu profilieren.

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