Flower Label Program vor dem Aus?
Mit Wirkung zum 31. Dezember 2011 sind FIAN Deutschland, FIAN Österreich, Brot für die Welt und terre des hommes als Nichtregierungsorganisationen (NRO) und die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) als Gewerkschaft aus dem Flower Label Program e.V. (FLP) ausgetreten. Dies teilen die Organisationen in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Zu diesem Schritt bewegt haben sie die inhaltlichen Veränderungen des Vereins und der finanzielle Zusammenbruch des Gütesiegels.
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FLP sei im letzten Jahr wirtschaftlich nicht mehr tragfähig gewesen. Grund dafür sei eine große Zahl von Austritten und Dezertifizierungen von FLP-Betrieben. Nichtregierungs-Organisationen (NROs) und Gewerkschaften hätten sich gegenüber Produzenten und Händlern nicht mit dem Vorschlag durchsetzen können, FLP in Fairtrade zu überführen.Dies liegt unter anderem daran, dass in diesem Fall deutsche Produzenten nicht mehr lieferberechtigt wären, da sich Fairtrade auf Drittweltländer konzentriert.
Die Austretenden befürchten, dass FLP mangels Geld das Label nicht mehr ausreichend gegen Missbrauch schützen könne.
FLP sieht die Austrittsgründe der Organisationen mindestens teilweise als unberechtigt an. Durch geringere Betriebskosten habe sich wieder eine stabile finanzielle Situation eingestellt. Die Vollversammlung am 1. November 2011 habe die Weichen für die Zukunft des Flower Labels gestellt.Um die Verfügbarkeit von FLP Blumen und Pflanzen zu gewährleisten und gleichzeitig die substanziellen Investitionen der FLP-Farmen zu würdigen, sei beschlossen worden, die Zertifizierungen auf dem Stand vom 1. November 2011 bis zum 3. Juni 2012 einzufrieren, weil die administrativen Möglichkeiten des Büros zur Zeit nicht ausreichen, um Farmkontrollen durchzuführen. Dies berge ein gewisses Missbrauchsrisiko, das jedoch vom amtierenden Vorstand als vertretbar eingeschätzt werde.
Mit der Vollversammlung habe sich der Verein auch Zeit gegeben, um in Ruhe ein zukunftsfähiges Label-Konzept zu erarbeiten. Man werde auch prüfen, ob eine Angliederung an TransFair sinnvoll sei. Dies sei vor allem Anliegen der NGOs und der IG BAU gewesen. Auch wenn diese Organisationen den Verein verlassen haben, will FLP diese Möglichkeit sorgfältig prüfen.DEGA
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